Showdown Jerusalem. Hans J Muth

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Showdown Jerusalem - Hans J Muth Die Fälle des Commissario Sparacio

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wie der Wagen nach rechts auf die Beifahrerseite kippte, bevor er endgültig in der riesigen Staubwolke verschwand.

      „Ja!“, schrie Dumont triumphierend. „Ja! Es hat funktioniert. Wow! Haben Sie das gesehen, mon ami? Ich habe ihn ausgeschaltet!“

      „Ich habe es gesehen“, stöhnte Lafette und als Dumont zu ihm hinüberschaute und sein bleiches Gesicht sah, überkam ihn ein wenig Mitleid.

      „Halten Sie noch etwas durch. Zehn Minuten etwa. Dann sind wir da. Wenn es sein muss, nehmen sie sich eine Plastiktüte vom Rücksitz. Müssten noch einige vom letzten Einkauf dort liegen.“

      „Wer waren diese Leute? Was wollten sie von uns?“, rief Lafette in das Aufheulen der beschleunigten Gänge.“

      „Mit Überfällen dieser Art muss man hier ständig rechnen“, erwiderte Dumont. „Das ist bereits der zweite, der mir in den vergangenen acht Monaten widerfahren ist.“

      „Also sind das Wegelagerer? Räuber?“

      „Und Halsabschneider. Oder Terroristen. Falls man hier Unterschiede macht. Anschläge in diesem Gebiet sind keine Seltenheit.“

      Dumont lachte. Es klang irgendwie erleichtert. „Wie beschrieben Sie es gerade eben so treffend: „Von Reisen in entlegene Wüstenregionen wird dringend abgeraten!“

      Es dauerte noch eine knappe halbe Stunde, bis Dumont und Lafette im Lager eintrafen. Man hatte mehrere weiße Zelte in einer kleinen Schlucht aufgebaut, an dessen Ende eine Steilwand wie in einer Einbahnstraße einen Zugang von dieser Seite her verhinderte. So schützte man sich vor eventuellen Überraschungsangriffen der Wegelagerer und Diebe.

      Nur vereinzelt waren Einheimische zu sehen, die mit irgendwelchen Dingen durch den aufgewehten roten Sand durch einen Spalt zwischen den Felsen verschwanden. Lafette schaute ihnen nach. Wahrscheinlich lag dort unten der Bereich der Ausgrabungen.

      „Hier also graben Sie seit einem halben Jahr?“, fragte er, als er, vor dem Rover stehend die Arme in die Höhe reckte und seinen Körper nach allen Seiten dehnte.

      Er ließ seinen Blick über die kleine Zeltstadt streifen und fragte: „Und hier erhoffen Sie sich wertvolle Funde?“ Zweifelnd und stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf. „Ich sehe nur Sand. Roten Sand, Felsen und Steine.“

      „Wir werden hier etwas finden. Mit Ihrer Hilfe. Sie werden schon sehen!“

      Die Stimme ertönte hinter den beiden und Lafette drehte sich erstaunt um. Vor ihm stand ein gütig dreinschauender vollbärtiger Herr, den Lafette um die Siebzig schätzte, gekleidet, wie man sich eben hier in der Wüste kleidete: Khaki unten, Khaki oben und zum Abschluss einen khakifarbenen Stoff-Hut. An den Füßen trug er schwarze enganliegende Stiefel.

      Sie erinnerten Lafette an Gamaschen, wie das Militär sie früher getragen hatte. Das deutsche Militär, glaubte er sich zu erinnern. Oder die Polizei? Er kam nicht zu weiteren Überlegungen.

      „Darf ich vorstellen?“ George Dumont trat vor und zeigte auf seinen Mitfahrer.

      „Henri Lafette, Diplom-Archäologe und unser zukünftiger Mitarbeiter. Professor Benjamin Rosenbaum, unser gemeinsamer Chef.“

      „Es freut mich, Sie kennenzulernen, junger Mann“, sprach der Professor drauflos und der weiße Schnäuzer, der sich von dem übrigen rotbraunen Bart-Wirrwarr in seinem braungebrannten, von der Sonne gegerbten Gesicht absetzte, hüpfte auf der leicht wulstigen Oberlippe.

      Lafette sah die Narbe, die von dem Backenknochen der linken Gesichtshälfte des Professors bis unter dessen Haaransatz verlief. Er tippte auf einen Autounfall. Dann fiel ihm die wilde Horde ein, die ihn und Dumont verfolgt hatten. Vielleicht ein Überfall? Kein Wunder in dieser Gegend.

      Rosenbaums Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen.

      „Ich habe Sie schon erwartet. Es freut mich sehr, dass Sie unsere Arbeit in Zukunft unterstützen werden.“

      Er fasste Lafette am rechten Arm und führte ihn in Richtung der Zelte, von wo aus man den Bereich einsehen konnte, in dem die eigentlichen Arbeiten stattfanden. Ein Trupp Männer der verschiedensten Altersklassen, ausnahmslos Einheimische, schaufelten in einem abgesteckten Bereich, als wollten sie Dinge ausgraben, von denen sie wussten, dass sie hier lagerten.

      „Diese Leute arbeiten nur ordentlich, wenn sie beaufsichtigt werden“, sagte Rosenbaum fast leise, als könnten die Männer ihn hören. Er musste zu Lafette aufschauen, denn der war mindestens einen Kopf größer als er selbst.

      „Nun sind wir zu viert. So kommen auf einen von uns vier oder fünf dieser Leute. Es wird sie motivieren, wenn wir uns persönlich mehr um sie kümmern können.“

      Lafette schaute eine Weile den grabenden Arbeitern zu, dann glitt sein Blick hinüber zu den Zelten und schließlich über den roten Sand und die umherliegenden Felsbrocken bis hin zu dem im Abendlicht schimmernden Gebirge des Jabal ar Rukbah Gebirges.

      „Auf den ersten Blick sieht es aus, als eigne sich dieser Ort gerade mal dazu, diesen verdammten roten Sand von einer Stelle zur anderen zu bewegen. Aber der Schein trügt.“ Die Stimme des Professors hatte sich leicht angehoben und eine gewisse Euphorie, begleitet von einem heftigen Augenzwinkern, war seinem Tonfall zu entnehmen.

      „Ich habe diesen Ort nicht willkürlich ausgesucht, Monsieur Lafette. Im Gegenteil. Als Ägyptologe besitze ich historische Karten, die vermuten lassen, dass hier, in diesem Bereich …“

      Rosenbaum machte mit seinem Arm eine weitausholende Bewegung. „Dass in diesem Bereich alte Kulturen gelebt haben. Kulturen aus der Zeit vor Christi Geburt und danach. Wir befinden uns zwar abseits der Pyramiden und der Gräber der Pharaonen, die hinreichend untersucht und erforscht wurden. Aber hier, Monsieur Lafette … hier, fernab von Kairo und den anderen großen Städten, abseits des Meeres, hier an dieser Stelle … ich bin sicher … hier gab es eine Zivilisation. Eine kleine, zugegeben, aber eine Zivilisation.

      „Sie glauben, dass hier Menschen lebten, leben konnten?“ Lafette lächelte mitleidig. „Zum Leben gehört Wasser, Professor. Wo zum Teufel gibt es hier Wasser?“

      „Es gab Wasser hier. Glauben Sie mir. Ich habe mich in den vergangenen Jahren intensiv mit dieser Frage befasst. Das Wasser kam aus den Bergen und hat den Fellachen ausgereicht, ihren Ackerbau zu betreiben. Sehen Sie, dort hinten, diese flachen Landstreifen? Das waren diese Ackerflächen.“

      Professor Rosenbaum atmete schwer. Er nahm seinen Hut kurz ab und fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn unter seinem dichten vollen weißen Haar, um dann einige Schweißtropfen mit Daumen und Zeigefinger von seiner orientalisch anmutenden gekrümmten Nase zu wischen.

      „Und in der Nähe dieser bewirtschafteten Ebene haben Menschen gelebt.“ Seine Stimme war fest und bestimmt, als er sagte: „Ich werde ihr Dorf oder Teile davon finden.“

      „Fellachen sind Bewohner des Niltals, Professor. Dort lebten bereits zur Zeit der Pharaonen Bauern, die damals den größten Teil der ägyptischen Bevölkerung stellten. Eben, weil dort der Nil die Voraussetzungen für gute Ernten bot. Aber wem erzähle ich das? Sie wissen das doch so gut wie ich und die anderen hier.“

      „Ja, ja“. Der Professor klang ungeduldig, fast unwirsch. „Aber diese Bauern, wie Sie sie nennen, waren auch den Launen der Steuereintreiber und vor allem der unregelmäßigen Gefahr der Nilüberschwemmungen ausgesetzt.“

      „Jetzt

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