Vampire in den Highlands. Heike Möller

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Vampire in den Highlands - Heike  Möller

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sich, dass sie auf das Grübchen starrte. Sie empfand es als ungerecht, dass ein solcher Stinkstiefel, wie sie Erik Schubert inzwischen innerlich betitelte, ein solch interessantes Körpermerkmal hatte.

      >Blödian! <, dachte sie und widmete sich wieder der Begutachtung der anderen Gäste.

      >Rowena Mc Dougall. <

      Erik Schubert holte tief Luft, starrte sie an. Die kleine Frau faszinierte ihn. Sie war unglaublich hübsch mit ihrem immer roten Kussmund in dem herzförmigen Gesicht und den langen, leicht gewellten honigblonden Haaren.

      Und dann diese violette Augenfarbe!

      >Ob sie mit dem Polizisten verwandt ist? Die Augenfarbe bei den beiden ist ja beinahe identisch. Und sie ist selten. <

      Eriks Blick wanderte abwärts, blieb auf den üppigen Brüsten hängen. Rowena trug heute ein violettes T-Shirt, darüber eine weiße Strickjacke. Eine dunkelblaue Jeans mit umgeschlagenen Hosenbeinen verhüllte ihre kurzen, leicht stämmigen, aber wohlgeformten Beine nicht wirklich. Und der Po war eine Augenweide, voll und rund wie ein Apfel.

      >Bestimmt auch so fest<, dachte Erik.

      Seine Gedanken ärgerten ihn. >Finger weg, Schubert. Die Frau ist nichts für dich. Hör´ einmal auf deinen Verstand und nicht auf den Schwanz! <

      Er konzentrierte sich wieder auf die Geschichten, die um ihn herum von den Leuten erzählt wurde.

      Scott Palatin stellte Rowena seiner Frau vor. Die junge Mutter, eine hübsche, leicht rundliche Frau mit einigen Sommersprossen im Gesicht, sah Rowena misstrauisch an. Rowena konnte sich denken, warum das so war. Ihr Mann verbrachte schließlich in letzter Zeit viel Zeit mit ihr, der unbekannten Frau, die offensichtlich einen gewaltigen Einfluss in Invergarry und Umgebung hatte.

      „Claire, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie dankbar ich Ihnen bin“, sagte Rowena und lächelte die Frau herzlich an.

      „Wofür?“ Claires braune Augen blickten die kleinwüchsige Blondine fragend an.

      „Ihr Mann hilft mir in einigen Angelegenheiten und ich weiß, dass er Sie und die Kinder dafür etwas vernachlässigt. Das tut mir leid, Claire. Ehrlich. Ich hoffe, ich kann mich mal revanchieren.“

      Claire ließ ihre Schultern entspannte sinken. „Oh! Ich ähm … ist schon gut, Miss Mc Dougall.“

      „Rowena, bitte.“ Die Vampirin lächelte Claire gewinnbringend an. „Wussten Sie, dass Scott und ich über einige Ecken miteinander verwandt sind?“

      Claire lächelte jetzt ebenfalls. „Ja. Er sagte mir, dass Sie wohl einen gemeinsamen Vorfahren hätten.“

      Rowena nickte. „Ja. So ist es. Ich bin nur einige Kilometer von hier geboren und aufgewachsen. Loch Oich und die ganze Umgebung sind meine Heimat. Auch wenn ich jetzt in Deutschland, in Berlin lebe.“

      Claire wurde neugierig, Scott lächelte erleichtert. Offensichtlich hatte seine Frau ihm in letzter Zeit Fragen gestellt, die er nicht beantworten konnte. „Was machen Sie in Berlin?“

      „Ich habe eine kleine Galerie. Ich verkaufe Bilder und Skulpturen unbekannter Künstler. Im Oktober habe ich eine Vernissage. Der Bruder einer Freundin, ein griechisch stämmiger Deutscher, veröffentlicht zum ersten Mal seine Arbeiten. Und ich finde sie großartig, fördere ihn ein wenig. Mit etwas Glück werden die richtigen Leute auf ihn aufmerksam.“

      Rowena drang, während sie sprach, sanft in die Gedanken von Claire und Scott Palatin ein. Sie entdeckte die Eifersucht von Claire ihr gegenüber, die sich allmählich aber legte. Scott hatte ausschließlich positive Gedanken, was seine Frau betraf. Sie waren erfüllt mit Liebe, Zärtlichkeit und Wärme. Vertrauen.

      Aber Scott machte sich auch Gedanken wegen des ermordeten Touristen und der gerissenen Schafe. Inzwischen waren noch drei weitere Tiere gerissen worden, an weit auseinanderliegenden Punkten. Und er machte sich Gedanken darüber, ob er seine Frau und die Kinder für eine gewisse Zeit nach Edinburgh zu ihren Eltern schicken sollte.

      >Ich muss mich beeilen und diesen Vampir finden! < Rowena seufzte innerlich.

      „Ist Deutschland denn ein schönes Land?“, wollte Claire wissen.

      „Oh ja. Deutschland ist ein sehr vielfältiges und vielgesichtiges Land. Keine Großstadt gleicht der anderen, und die einzelnen Regionen und Landschaften sind sehr reizvoll. Einige Landschaften sind beinahe so schön wie unsere Highlands. Aber eben nur beinahe.“

      „Hast du nicht dann öfter Heimweh?“, fragte Scott.

      „Manchmal. Aber ich kann ja herkommen, wann immer ich will. Ich bin inzwischen überall irgendwie zu Hause, Scott. Aber hier sind meine Wurzeln. Und das vergesse ich nicht.“

      Scott lächelte die kleine Frau an. „Das sind die Worte einer wahren Schottin.“

      Rowena grinste die beiden an, verabschiedete sich und ging weiter. Inzwischen hatten Musiker angefangen, ihre Instrumente zu spielen und Gesänge erklangen. Lieder wie „Maids when you´re young“, „Loch Lomond“ und „Dumbarton´s Drum“ hallten durch die Nacht. Als dann die Weise „Auld Lang Syne“ gesungen wurde, stimmten auch viele Gäste und Touristen ein, denn dieses Lied ist auf der ganzen Welt bekannt. Kaum einer weiß, dass es ein schottisches Volkslied ist.

      Auch Rowena sang mit. Sie fühlte sich leicht, befreit. Ihre Lebensfreude kehrte zurück, etwas, dass in den letzten Wochen abhanden gekommen zu sein schien. Seit zwei Tagen hatte sie kaum noch an Tristan gedacht, ihn kaum vermisst. Und in diesem Moment traten all ihre Probleme in den Hintergrund.

      Ihr Unterbewusstsein reagierte und Rowena begann rhythmisch im Takt mitzu­klatschen, ihr Fuß wippte.

      Erik Schubert unterhielt sich schon längst nicht mehr mit den Einheimischen, sondern beobachtete Rowena mit brennenden Augen. Sein Körper lieferte sich ein Duell mit seinem Verstand. Der Körper fühlte sich zu Rowena hingezogen, wollte sie in die Arme nehmen, sie besitzen. Aber sein Verstand ging auf Abwehrposition.

      Er schwitzte, atmete heftig. >Ich brauche ´ne kalte Dusche! < Er beschloss, so schnell wie möglich in sein Zimmer in der Pension zurückzukehren und den Abend mit Fernsehen ausklingen zu lassen.

      „Sie ist schon eine Augenweide, nicht wahr?“

      Erik sah den Mann, der sich neben ihn in das karge Gras gesetzt hatte, träge an. „Wie bitte?“

      „Rowena Mc Dougall. Jedenfalls nennt sie sich heute so.“ Blassblaue Augen sahen den Deutschen merkwürdig an.

      Erik runzelte die Stirn. „Wie meinen Sie das?“

      Der Mann lächelte leicht. Dunkelbraunes Haar hing ihm halblang und in leichten Wellen auf den Schultern. Sein Gesicht war sehr schmal, die Wangenknochen ungewöhnlich hoch.

      „Manches ist nicht so, wie es scheint, Herr Schubert.“

      Erik sog zischend die Luft ein. Der Mann kannte nicht nur seinen Namen, er redete auch Deutsch mit ihm. „Hören Sie, Mister. Ich weiß nicht, was Sie …“

      „Was ich von Ihnen will?“, unterbrach der Fremde Erik. „Eigentlich nichts. Jedenfalls nicht im Moment. Ich bin nur neugierig, auf was für Männer Rowena heutzutage

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