P.E.M. Projekt Evolution Mensch. Jennifer Scheil

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P.E.M. Projekt Evolution Mensch - Jennifer Scheil

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auf ihren Busen verwehrte, hob er den Blick und begegnete ihren Augen.

      Was er in ihnen sah, jagte Schauer des Entsetzens durch seinen Körper.

      Ihr Blick war hart und eisig. Er strahlte eine Kälte aus, die ihn Innerlich frösteln ließ. Ihre ganze Haltung hatte sich versteift. War in Abwehrstellung. Irgendetwas war hier ganz und gar nicht in Ordnung. „Sammy, was hast du, was ist los?“ Vorsichtig trat er an sie heran und wollte sie schützend in seine Arme schließen als sie diese beiseite schlug. Ihr Blick ging ihm durch Mark und Bein. Als sie dann sprach, lag in ihrer Stimme aufgestauter Hass. „Nenne mich nie wieder Hexe! Niemals! Ich bin keine Hexe!“ John war fassungslos. Dann nahm er einen Funken in ihren Augen wahr. Einen Funken der Angst. Angst vor etwas, was nicht greifbar war. Ihre Augen sahen durch ihn hindurch.

      Das Gefühl sie vor allen Gefahren beschützen zu wollen, war so übermächtig, dass er sie ihre Abwehrhaltung ignorierend an sich zog. Sie war kalt, steif und irgendwie

      wirkte sie wie eine große Puppe.

      In sich zusammen sackend, schluchzte sie an seiner Schulter und ihre Hände krallten sich in sein Shirt. „Papa, bitte. Ich bin keine Hexe! Bitte, tu mir nicht mehr weh.“ Tief schnitten diese Worte in sein Herz. Oh, Sammy was hat er dir nur angetan? Was ist damals passiert? „Sammy, Baby. Es ist gut. Er ist nicht hier, was er auch immer getan hat, es ist vorbei!“ Sanft und doch eindringlich, drang seine Stimme zu

      ihr durch. Wie sehr wollte sie sich erklären. Sich bei ihm für ihr Verhalten

      entschuldigen. Es fehlte ihr die Kraft dafür. Sie konnte sich nur an ihn klammern - und in der Geborgenheit seiner Arme endlich weinen! In all den Jahren hatte sie ihre Gefühle verschlossen. Hatte sich nie erlaubt zu weinen. Dass der Verlust der Vaterliebe sie schmerzte sie innerlich zerriss erfuhr nie jemand.

      Es war nicht mehr möglich. Die Mauer, die sie so mühsam errichtet hatte, war am Abend zuvor eingerissen. Jetzt stürzte sie ein und hielt die Scham und den Schmerz nicht mehr zurück. Sie ließ die Angst heraus!

      John hielt sie fest und streichelte ihr über den Rücken. Er wartete. Als sie sich dann schließlich etwas beruhigte, geleitete er sie zu einem Baumstamm und drückte sie sanft nieder. In ihren Augen glänzten noch immer Tränen, als sie ihren Blick hob und in seine Augen sah.

      „Geht es wieder?“

      „Ja, ich denke schon!“ Schniefend wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. „Es tut mir Leid, dass ich dich beschimpft habe. Ich hatte kein Recht, dich den Hass spüren zu lassen, den ein anderer herauf beschworen hat.“ Sie an sich ziehend schüttelte John den Kopf. „Nein, Schatz! Dich trifft keine Schuld!“

      „Johnny!“ In diesem einen Wort lag so viel Schmerz und Angst, dass es ihn schauderte. Was hatte sie durchleiden müssen?

      Und dann brach es aus ihr heraus. Sie erzählte von der Liebe eines kleinen Mädchens, zu ihrem Vater. Erzählte von dem Besuch im Tierpark und ihrem Erlebnis mit den Delphinen. Nichts ließ sie aus! Nicht den Wunsch nach Verständnis, für ihre Abneigung gegenüber Delphinarien. Auch nicht den Vertrauensbruch als ihr Vater sie von sich stieß. Die Angst und Scham, die sie verspürt hatte, als er sie schlug und als Hexe beschimpfte. Die langen Jahre der Erniedrigung und Schläge, die sie und auch ihre Mutter, erleiden mussten. Sowie das Lästern ihrer Mitmenschen, das von Geschichten herrührte, die sich ihr Vater zurecht gelegt hatte.

      John unterbrach sie nicht ein einziges Mal. Still wie ein Fels in der Brandung saß er neben ihr und hielt sie schützend im Arm. Wenn sie stockte, streichelte er ihr ermutigend über den Rücken und gab ihr so das Gefühl der Sicherheit, das sie so dringend brauchte. Nach dem sie geendet hatte, sah sie zu ihm auf. Die Angst in ihren Augen war so greifbar, dass es ihm einen schmerzhaften Stich versetzte.

      Wovor sie solche Angst verspürte, war nur zu ersichtlich. - Sie hatte Angst, er könne sie zurückstoßen, wie einst ihr Vater!

      „Oh Sammy, es tut mir unendlich Leid. Doch dass dein Vater das Geschenk, was ihm mit dir gemacht wurde, nicht erkannte, sondern deine Gabe fürchtete, macht ihn zu einem bedauernswerten Menschen. Was du besitzt, ist etwas Wunderbares, ja Magisches. Es ist ein Teil von dir. Du solltest es nicht verteufeln, nur weil ein Mensch, auch wenn er dein Vater war, dies aus Unwissenheit getan hat! Werte dich niemals so ab!

      Du hast die Fähigkeit dich mit Tieren auf einer Ebene zu verständigen, von der andere Menschen nur träumen können. Selbst die großen Meister in der Tierdressur und auch diejenigen, die einen Teil der Kommunikation mit Tieren erfassen konnten, würden vor Neid erblassen.

      Auch wenn du sie leugnest, die Gabe ist da. Sie offenbart sich in deinen

      wunderschönen Augen, in deiner Art Dinge zu betrachten und in Öl einzufangen. Sie strahlt aus dir heraus, so dass alle deine Tierfreunde sie spüren und dich umwerben. Ja, selbst ich konnte sie spüren. Gestern Abend als unsere Augen sich fanden, hörte ich deine Stimme. Sie war nur schwach und kaum verständlich gewesen, doch sie war da. Heute, als du sangst, da war sie fast greifbar. Es zwang mich in die Knie und trieb mir Tränen in die Augen.

      Etwas so Wundervolles ist kein Fluch, sondern ein Segen! Wenn du das begreifen lernst und sie als einen Teil von dir akzeptierst, stehen dir Möglichkeiten offen, die ich nicht ermessen kann! Sammy ich liebe dich! Das mache ich nicht von irgendwelchen Hirngespinsten abhängig, die Menschen haben, die dieses Geschenk mit ihrem Verstand nicht erfassen können!“

      Samantha durchfuhr es heiß. Dass John jedes Wort genau so meinte wie er es sagte, wusste sie. Das Gefühl des Glücks, das sie durchfuhr, hielt sie fest. Was seine Worte bedeuteten, wurde ihr schlagartig klar. „Du hast mich gehört!?“

      „Ja, mein Herz. Ich hörte dich und hätte diesen Moment gern für ewig, währen lassen!“

      „Ich habe dich ebenfalls gehört. Dein Versprechen und dieses Gefühl, das ich da noch nicht einordnen konnte.“ Unfähig etwas zu sagen, schloss John sie noch fester in die Arme und gab ihr einen Kuss, den sie mit Hingabe erwiderte.

       ****

      „Professor Markes!“ Victor Markes sah auf, als ein keuchender Soldat vor ihm stehen blieb. Nach Atem ringend bat er Markes ein Stück beiseite. Markes war ungeduldig, doch er musste Ruhe bewahren. Er wusste, dass der Mann ihm nicht antworten konnte, wenn er mit Atemnot zu kämpfen hatte. „Ich habe ihn gefunden!“ Markes atmete innerlich auf. Endlich hatten sie das wandelnde Ärgernis ausfindig gemacht. Was jetzt noch wichtig war, war heraus zu finden, woran er sich erinnerte und ob er sich den örtlichen Behörden anvertraut hatte.

      „Berichten sie, Soldat!“ Der gebieterische Ton ließ den Soldaten zusammenzucken. Er hatte sich noch nicht daran gewöhnen können, seine Befehle von einem Zivilisten entgegen zu nehmen. „Ich habe Informationen und Hinweise überprüft und ihn ausfindig machen können. Er wohnt bei einer Familie Brand, die hier in der Nähe ein Haus besitzt. Als er heute Morgen zusammen mit der jungen Samantha Brand, in den Wald ging, bin ich ihnen gefolgt. Auf einer versteckten Wiese konnte ich sie

      belauschen.“

      „Ja und? Was hat das jetzt mit unserer Situation zu tun? Haben sie herausgefunden, ob er sich an uns erinnert?“ Sichtlich bedrängt, fuhr der Soldat nervös über sein Aufnahmegerät, das er am Gürtel trug. Er entfernte das Headset und, hielt es Markes hin. Seine Hände zitterten merklich, als er den Wiedergabeknopf drückte. „Das sollten sie selber hören!“ Stirn runzelnd, nahm Markes das Headset entgegen. Den Visualschirm aktivierend, weiteten sich Markes Augen, als er Zeuge des Tanzes und des darauf folgenden Gesprächs wurde. Dieses

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