Wounded World. Tessa Koch

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Wounded World - Tessa Koch

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töten.

      Clarissas Worte hallen in meinem Kopf wider. Also laufen da draußen Tote herum, wollt ihr mir das sagen? Die uns Menschen fressen wollen? Meint ihr, dass uns eine verdammte Zombie-Apokalypse bevorsteht? Das Bild der Mutter tritt mir wieder vor Augen, der Polizist, der über ihr kniet, ihre blutigen Eingeweide in den Händen hält und einfach frisst. Erneut erbreche ich mich.

      „Oh mein Gott … oh mein Gott … oh mein Gott ...“ Clarissa wiederholt diese Worte immer wieder, wie ein Singsang mischen sie sich unter die Schreie, die von der Straße unten zu uns hinauf dringen. Weder sie noch Adam haben Augen für mich und kommen mir zu Hilfe. Sie blicken nur weiterhin auf die Straße, das Schlachtfeld, das unter uns ist.

      „Seht!“, ruft Adam aus, deutet zitternd auf einen Punkt. Ich zwinge mich in eine aufrechte Position und folge seinem Finger. Er deutet auf das kleine Mädchen, von dem der Polizist abließ. Es ist zweifelsohne tot gewesen, auch ihr Brustkorb wurde zuvor von dem Beamten aufgerissen, ihr Innerstes freigelegt. Doch nun sehe ich, wie sie sich langsam, schwankend, auf die Beine kämpft, die Haut mit einem Mal fahl, die Augen milchig. Noch immer ist ihr Brustkorb geöffnet, ihr Hals und ihr Gesicht zerbissen und blutig. Und dennoch lebt sie, irgendwie.

      „Sie ist eine von ihnen geworden“, flüstere ich erstickt.

      „Oh mein Gott.“ Mit einem Mal erbricht auch Clarissa sich, mitten auf meine Schuhe. „Entschuldige, Eve“, keucht sie, während sie sich mit dem Handrücken über den Mund fährt.

      Ich ziehe meine Nase leicht kraus. „Schon okay. Das dürfte jetzt wirklich mein geringstes Problem sein.“

      „Sie ist eine von ihnen geworden“, wiederholt Adam leise, den Blick nach wie vor auf die Straße gerichtet. „Sie ist tot … Aber sie lebt. Wie – wie ein -“

      „- Zombie“, sage ich leise.

      „Ja.“ Er schweigt kurz. „Sagt mir, dass das ein Traum ist. Dass ich eingeschlafen bin und das alles nur träume.“

      Ich werfe ihm einen schnellen Blick von der Seite zu, dann hole ich weit aus und schlage ihm mit der flachen Hand einmal kräftig ins Gesicht. Er schreit nicht einmal auf, sondern sieht mich nur überrascht an. „Der Beweis, du träumst nicht. Außerdem wollte ich das schon seit Längerem machen.“ Er sieht mich nur weiterhin verwundert an. Dann fängt er auf einmal an zu lachen.

      „Bist du jetzt vollkommen durchgedreht?“ Clarissa ist noch immer sehr blass, Schweiß steht auf ihrer Stirn. „Dort draußen laufen … laufen verdammte Zombies rum, fallen über die Menschen her und du lachst?

      „Das ist es ja!“, lacht er. „Da draußen laufen verdammte Zombies rum! Das ist kein Film, das ist kein Kunstblut, das ist alles echt! Man, ich habe die Resident Evil Filme geliebt, ich habe das Game zu The Walking Dead bestimmt achtmal durchgespielt und jetzt laufen da draußen, vor unserer Wohnung, echte beschissene Zombies herum!“ Er lacht noch lauter. Clarissa und ich sehen uns an. Im nächsten Moment lassen auch wir unserer Hysterie freien Lauf und stimmen mit in sein Gelächter ein.

      „Echte beschissene Zombies!“, wiederhole ich und wir lachen noch lauter. Adam laufen Tränen über das Gesicht, Clarissas Wangen sind rot gefleckt. Im nächsten Moment dringt die ganze Tragweite meiner Worte zu mir durch. „Echte Zombies“, sage ich wieder, dieses Mal vollkommen ernst. „Leute.“ Ich strecke meine Hand aus und berühre Clarissa an der Schulter, damit sie sich beruhigt. „Leute, das ist echt. Es ist wirklich echt. Diese Dinger dort draußen fallen über eure Nachbarn her, über Bekannte, Freunde. Das ist kein verdammtes Spiel, kein Horrorfilm! Dort draußen sterben gerade Menschen.“

      Sie hören ebenfalls augenblicklich zu lachen auf. „Wir könnten die Nächsten sein.“

      „Ja.“ Ich blicke die beiden an. „Wir brauchen einen Plan, wir brauchen Waffen. Wir müssen verdammt nochmal raus aus Washington mit seinen Hunderttausend Einwohnern! Wahrscheinlich verwandelt sich die Hälfte von denen jetzt, in diesem Moment, in diese Monster!“

      „Waffen?“ Clarissa wirkt verängstigt. „Wie sollen wir sie töten? Kann man sie töten?“

      „Es muss einen Weg geben.“ Adam wirft einen Blick aus dem Fenster. „Seht.“ Er deutet auf einen Jungen, der tot auf der Straße liegt. Dort, wo eigentlich sein Kopf hätte sein sollen, ist ein schwerer Stein. „Sie haben ihm den Kopf eingeschlagen.“

      „Und schaut, die Frau dort hinten, beim Wrack.“ Clarissa zeigt auf eine Frau in einem rosa Jogginganzug, ein Messer ragt aus ihrer Augenhöhle. „Sie scheint auch tot zu sein. Unwiderruflich tot, meine ich.“

      „Das Gehirn“, sage ich. „Man muss es zerstören.“

      „Diw Zentrale des Körpers.“ Adam verschränkt die Arme vor der Brust. „Ergibt Sinn.“

      „Aber es sind zu viele.“ Ich überblicke die Straße, nur noch wenige Menschen sind dort unten, die meisten fort oder tot. „Und es verwandeln sich immer mehr.“ Mein Blick fällt auf einen Jungen, er trägt die Uniform eines Paketlieferservices. Er versucht auf die Beine zu kommen, sein rechter Arm wird nur noch von wenigen Sehnen gehalten. „Wir müssen einen anderen Weg finden.“

      „Wir brauchen ein Auto. Waffen und Proviant.“ Adam sieht mich an. „Wenn wir ein Auto haben, am besten einen Geländewagen oder so, können wir sie einfach überfahren. Es ist egal, ob sie dann wieder aufstehen, Hauptsache wir kommen aus der Stadt.“

      „Ich weiß nicht.“ Mein Blick hängt noch immer an dem Jungen. „Es haben so viele versucht zu fliehen, die ganzen Unfälle … Was ist, wenn die Straßen blockiert sind? Wir nicht durchkommen? Dann sind wir ihnen ausgeliefert.“

      „Wir müssen auf Seitenstraßen zurückgreifen, Schleichwege. Zu Fuß kommen wir hier niemals lebend raus.“ Auch sein Blick ruht auf dem Jungen.

      „Glaubst du wirklich, dass das funktioniert? Vielleicht sollten wir lieber versuchen anders hier herauszukommen.“

      „Und was schlägst du vor?“

      „Ich weiß nicht“, sage ich nur wieder. „Vielleicht durch die Kanalisation?“

      „Was?“ Clarissa verzieht angewidert das Gesicht. „Du willst durch die Kanalisation? Da werde ich lieber gefressen!“

      „Außerdem kennen wir uns da nicht aus, wenn wir uns dort unten verlaufen, sind wir geliefert. Auf den Straßen wissen wir wenigstens, wo wir hin müssen und wie wir die befahreneren Routen meiden können.“

      „Also gut.“ Ich reiße mich von dem Fenster los und trete in das Wohnzimmer. „Zuerst brauchen wir ohnehin Waffen, irgendwas, womit wir sie uns vom Leib halten können. Ansonsten kommen wir hier niemals lebend raus. Du hast nicht zufällig ´ne Knarre, oder?“, wende ich mich an Clarissa.

      „Natürlich nicht!“

      „Schade.“ Ich gehe in den Flur, schaue in die anderen Räume, bis ich die Küche finde. Dort beginne ich die Schubladen und Schränke zu öffnen, suche nach irgendetwas Brauchbarem. Ich finde mehrere scharfe Messer, ein Beil und einen Fleischklopfer. „Mist“, flüstere ich vor mich hin, als ich alles ein zweites Mal durchsuche.

      „Was machst du denn da?“ Clarissas Stimme ist schrill vor Empörung. „Das ist meine Wohnung!“

      „Sag

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