Herrin der Finsternis. Kevin Rombold

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Herrin der Finsternis - Kevin Rombold

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      Schon seit Beginn des 18. Jahrhunderts hatten die van Helsings es sich zur Aufgabe gemacht, die Kämpfer der Dunkelheit zu vertreiben und zu verhindern, dass die Menschen von ihrer Existenz erfuhren, Denn die Menschheit war noch nicht bereit für die Wahrheit. Viele blutige Schlachten wurden ausgetragen zwischen den Fürsten der Finsternis und den Rittern des Lichts, eine Organisation, die Adam van Helsing einst ins Leben gerufen hatte. Dieser Organisation war es gelungen die Bedrohung durch Vampire endgültig einzudämmen und schließlich gelang es Abraham van Helsing den wahren Fürsten der Finsternis zu stellen. Den einen und ersten Vampir.

      Nach einer jahrelangen Verfolgung, die ihn schließlich bis nach Rumänien ins tiefste Transsilvanien führte, konnte er endlich Graf Dracula stellen.

      Graf Vladimir Dracul war der Name, den er im 15. Jahrhundert getragen hatte. Aber auch Vlad der Pfähler war einer seiner unzähligen Namen, da er seine besiegten Gegner zu Köpfen und deren Schädel auf Pfählen entlang dem Schlachtfeld aufzuspießen pflegte. Der erste aller Vampire wie ihn die Menschheit später kennenlernen sollte.

      Damals war es Abraham van Helsing gelungen Dracula zu töten. Das Oberhaupt der Vampire war fort und lange hörte man nichts mehr von ihnen. Schrecken wurde zu Legende und die Legende wurde schließlich zum Mythos, bis die Erinnerung der Menschen an Vampire völlig verblasste und eher zu einem Schatten seiner selbst wurde, pervertiert durch Kleingeister und Filmemacher.

      Fast hundert Jahre lang hatten wir geglaubt die Bedrohung der Untoten endgültig gestoppt zu haben, doch im Jahre des Herrn 2025 sollten wir erfahren, dass wir uns geirrt hatten.

      Kapitel 1

      Es lag nun schon beinahe ein Jahrhundert zurück. Damals hatte Mina gerade erst ihre wahre Bestimmung erkannt. Es war eine unglaubliche Erfahrung gewesen. Dem Tode hatte sie so nahe gestanden und hatte doch nicht weiter davon entfernt sein können. Der Kuss ihres Meisters hatte sie in die Welt der Schatten geholt und dafür war sie ihm mehr als dankbar. Sie erinnerte sich nur noch blass an ihr Leben vor der Dunkelheit. Doch das, woran sie sich erinnern konnte ließ Übelkeit in ihr entstehen. Sie konnte es kaum fassen, dass sie einst so nett und naiv gewesen sein sollte. Ein Zuckerpüppchen, welches zu allem brav ja und amen gesagt hatte. Sie war so abscheulich menschlich gewesen. Doch ihr Meister hatte sie davor gerettet. Sie hatte ihn verehrt. Doch dann war dieser abscheuliche Doktor, Abraham van Helsing war sein Name gewesen, aufgetaucht und hatte ihren Meister hinterhältig und feige getötet. Mina war damals noch jung und unerfahren gewesen. Ihre Kräfte waren noch nicht vollständig entwickelt gewesen, außerdem hätte sie van Helsing ebenso ins Nichts befördert wie ihren Meister. Seit diesem Tag schürte Mina einen unglaublichen Hass gegen die van Helsings. Innerhalb von zwei Jahrhunderten war es ihnen gelungen die Vampire nahezu auszurotten. Nur wenige hatten dieses Massaker überlebt und sich in fast unbewohnte und unzugängliche Orte zurückgezogen. Viele sind in dieser Zeit verhungert. Andere hatten gelernt unerkannt unter den Menschen zu leben. Denn im Gegensatz zu den Geschichten, die sich einige Autoren der Menschen ausgedacht hatten, waren Vampire keineswegs so Lichtempfindlich, dass sie in der Sonne zu Staub zerfielen. Auch die Kreuze der Kirche waren kein Schutz. Selbst die Geschichten mit dem fehlenden Spiegelbild waren nur den Köpfen einiger Schriftsteller entsprungen. All diese Gerüchte wurden von der Kirche in die Welt gesetzt, um die Menschen zum Glauben zu bewegen. Doch dieser van Helsing hatte die einzige Methode entdeckt, mit der Vampire geschwächt werden konnten. Es waren nicht die Kreuze an sich, was die Vampire verachteten und fürchteten. Es war die Tatsache, dass die Kreuze des Mittelalters aus Silber hergestellt wurden. Die Haut der Vampire reagierte auf Silber sehr stark. Van Helsing hatte dies irgendwie herausgefunden. Er fertigte spezielle Pfeile und Gewehrkugeln, die einen Silbermantel hatten. Selbst wenn er das Herz eines Vampirs verfehlte, so konnte er ihn doch zumindest so schwächen, dass er keine Chance mehr hatte zu fliehen. Nur mit Hilfe dieses Wissens war es ihm gelungen ihren Meister zu enttarnen. Es war ihm beim Händeschütteln aufgefallen, da er immer einen Ring aus Silber trug, und ebendieser Ring eine Spur auf der Hand ihres Meisters hinterlassen hatte. Mina war zu dieser Zeit gerade aus Mitteleuropa unterwegs zurück nach Rumänien. Ihrem Meister hatte es in Europa immer besonders gut gefallen. Daher hatte sie beschlossen selbst eine Reise zu machen. Als sie das Schloss schließlich erreichte, sah sie, dass jemand Fremdes anwesend war. Sie beschloss vorsichtig zu sein und betrat einen der Geheimgänge, die in das finstere Gemäuer führten. Aus einem der Schlafzimmer hörte sie schließlich ein Gespräch. Sie lauschte vorsichtig.

      „Ich weiß wer sie sind, Graf. Und ich werde ihrem Treiben ein Ende machen.“ Kurz darauf hörte sie den Schrei ihres Meisters. Van Helsing hatte ihn getötet. Mina hatte großes Glück gehabt, dass sie nicht entdeckt wurde. So war es ihr gelungen Rumänien zu verlassen und sich einen anderen Unterschlupf zu suchen. In dieser Nacht hatte sie sich geschworen eines Tages an van Helsing Rache zu nehmen. Und wenn schon nicht an ihm selbst, dann an einem seiner Nachkommen. Und sie würde es genießen ihm jeden Tropfen seines feigen Blutes aus dem Körper zu saugen.

      Kapitel 2

      Monique wusste nicht mehr weiter. Wie sollte sie ihre Aufgabe erfüllen? Wie sollte sie in dem Gedränge der Straßen Tokios jemals die eine Person finden, die sie suchte? Sie blickte aus dem Fenster des Flugzeugs. Dunkle Wolken waren herangezogen und es begann zu regnen. In diesem Moment erinnerte sich Monique daran, welche Ereignisse vor neun Jahren dazu geführt hatten, dass sie nun hier war, auf einer fast hoffnungslosen Suche nach jemandem, den es vielleicht gar nicht gab. Sie seufzte, als die Erinnerungen sich vor ihrem geistigen Auge abspielten. Damals war es ihr noch wie ein Traum erschienen.

      Es war im Jahr 2016. Monique war gerade erst siebzehn als es passierte. Es war an einem grauen Regentag. Monique stöberte auf dem Dachboden ihres Onkels Abraham van Helsing. Es war jedes Mal so aufregend und etwas anderes konnte sie an so einem Tag ohnehin nicht machen. Außerdem fühlte sie sich hier oben ohnehin am wohlsten. Hier konnte sie die Vergangenheit beinahe hautnah erleben. Relikte aus vielen Epochen der Familiengeschichte warteten nur darauf von ihr wieder entdeckt zu werden. Vor allem interessierten sie die Tagebücher ihres Ur-Ur-Großvaters. Es war beinahe ein Wunder, dass die Familie im Besitz solcher Relikte war. Monique liebte es in diesen Büchern zu lesen. Sie gaben ihr eine ungefähre Vorstellung von dem, was damals wirklich geschehen war. Ihr Onkel musste nicht die geringste Ahnung davon haben, welche Schätze hier oben verborgen waren. Andernfalls hätte er ihr bestimmt nicht erlaubt hier oben herumzustöbern. Dieses Haus war schon seit Generationen im Besitz der Helsings und der Dachboden hatte sich im Laufe der Jahre immer mehr gefüllt. Für einen Historiker müsste dies das Paradies sein.

      Seit dem Tod ihrer Eltern, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kamen, lebte Monique bei ihrem Onkel in London. Er sorgte gut für sie und Monique hatte eine schöne Kindheit. Vor etwa einem Jahr hatte sie zum ersten Mal den Dachboden betreten. Nun suchte sie ihn so oft auf, wie sie konnte. Auch ihre Freunde hatten sie schon oft hier her begleitet, doch ihnen war der Dachboden stets unheimlich gewesen. Monique hingegen wurde immer wieder von diesem Ort angezogen. Es war fast so, als würde sie etwas rufen. Doch sie wusste, dass das natürlich nicht sein konnte.

      An diesem Tag jedoch sollte sich Einiges ändern. An diesem Tag fiel Monique etwas auf, was sie bisher noch nicht gesehen hatte. Eine uralte hölzerne Truhe stand mitten auf dem Dachboden zwischen dem Gerümpel und dem alten Schreibtisch, auf dem die Tagebücher des Vampirjägers Abraham van Helsing lagen. Es war kein Zufall, dass ihr Onkel denselben Namen trug. Der Name Abraham wurde von Generation zu Generation an den ältesten Sohn weitergegeben. Langsam näherte sich Monique der unbekannten Truhe. Sie war nicht verschlossen, doch es hing ein altes verrostetes Schloss am Scharnier. Sie löste das Schloss ganz und begann die Truhe zu öffnen. Ein Luftzug strich ihr übers Gesicht, als sie den Deckel der Truhe quietschend aufschwang. Doch was sie dann sah ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Zunächst starrte sie auf ein leeres vergilbtes Pergament. Doch aus einem unerfindlichen Grund

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