Herrin der Finsternis. Kevin Rombold

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Herrin der Finsternis - Kevin Rombold

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hatten ihre Fähigkeiten sie nach Tokio geführt. Schon als sie auf dem Flughafen gelandet war hatte sie gespürt, dass sie auf dem richtigen Weg war. Sie fühlte, dass sie hier fündig werden würde. Allerdings wusste sie noch nicht genau, wonach sie genau Ausschau halten sollte.

      Die Fahrt zum Hotel hatte nicht lange gedauert. „Wir sind da Miss Helsing. Soll ich auf sie warten?“ Monique schüttelte den Kopf. „Ich werde sie anrufen, wenn ich sie brauche.“ „Wie sie meinen, Miss.“ Monique stieg aus dem Wagen und schloss die Beifahrertür. Als Jake losgefahren war, stieg sie die Stufen zum Haupteingang hinauf. Sie freute sich schon auf ein gemütliches Bett und etwas Erholung nach den unbequemen Sitzen des Flugzeugs. Als sie die Halle betreten hatte, klingelte ihr Handy. Es war ein unaufdringlicher Ton, der keinem sofort aufgefallen wäre. Mit einem sicheren Griff holte sie ihr Handy aus der Halterung an ihrem Gürtel. Sie drückte die Annahmetaste. „Abraham, hast du noch irgendwelche Informationen für mich? Diese Stadt ist ganz schön überfüllt, wenn du mich fragst.“ Am anderen Ende der Leitung hörte sie ein unterdrücktes Lachen. „Wenn ich nur wüsste, wie du das immer nur machst.“ „Was denn?“ „Ist auch egal. Ich habe tatsächlich Neuigkeiten. Anscheinend handelt es sich beim ersten Krieger um einen Schüler.“ „Gut das grenzt die Sache schon erheblich ein. Sonst noch was?“ „Ich habe außerdem herausgefunden, dass dieser Kämpfer die Elemente Erde und Luft beherrscht. Halte nach ungewöhnlichen Anzeichen Ausschau. Und, Kleines, pass auf dich auf. Bye.“ Damit war die Verbindung unterbrochen. Monique musste lachen. Inzwischen war sie 25 Jahre alt, doch ihr Onkel nannte sie noch immer Kleines. Für ihn würde sie wohl immer seine Kleine bleiben. Gut gelaunt steckte sie das Handy zurück in die Halterung und hielt direkt auf den Empfangsschalter zu. Zum Glück befand sich keine Schlange vor dem Schalter. Monique trat an den langen hölzernen Tisch heran und drückte auf die Klingel. Eine junge japanische Frau trat an den Schalter heran. „Herzlich willkommen im Hioshito Hotel. Was kann ich für sie tun?“ „Ich habe ein Zimmer reserviert.“ „Wie ist der Name?“ „Monique van Helsing.“ Die junge Frau schien aufgeregter zu werden. „Oh, wir haben sie bereits erwartet. Ihr Zimmer steht bereit. Hier ist ihre Schlüsselkarte. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“ Schließlich beugte sie sich ein wenig vor und hob ihre linke Hand vor den Mund, damit man nicht sehen konnte, was sie sagte. „Es ist mir eine Ehre sie kennen zu lernen. Ich bewundere sie schon seit Jahren. Ich würde gern so sein wie sie.“, sie schien ein wenig verlegen zu werden. „Ich weiß, das klingt jetzt ein wenig albern.“ „Nicht doch. Aber sie brauchen mir nicht nachzueifern. Ich weiß, dass sie eine große Zukunft vor sich haben. Sie werden schon bald Erfolg haben.“ „Im Ernst? Glauben sie?“ Monique nickte und lächelte freundlich. „Ich weiß es.“ Damit ließ sie den Empfang hinter sich und suchte nach dem nächsten Fahrstuhl.

      Das Zimmer war luxuriös eingerichtet und umfasste etwa die Hälfte der gesamten Etage. Es kostete ein halbes Vermögen. Doch Monique hatte nicht vor sehr lange zu bleiben. Sie musste sich unbedingt auf die Suche machen. Schon seit geraumer Zeit fühlte sie, dass sich etwas zusammenbraute. Es war ein schwaches und sehr schwer zu erfassendes Gefühl, aber Monique war sich sicher, dass ihr die Zeit allmählich davon lief. Rasch schlüpfte sie aus ihren vom Schweiß feuchten Klamotten. Eine Dusche war jetzt genau das Richtige. Mit umgewickeltem Handtuch betrat sie das Bad und stellte die Dusche an. Elegant ließ sie das Handtuch auf einen Hocker gleiten und betrat die geräumige Duschkabine. Das warme Wasser war eine Wohltat für ihre Haut. Der ganze Stress schien zusammen mit dem Wasser im Abfluss zu verschwinden.

       Nach einer kleinen Stärkung und in frischen Klamotten verließ Monique das Hotel. Jake wartete bereits vor dem Ausgang. „Sie sehen reizend aus, Miss.“ Doch Monique hatte gerade nicht den Kopf, um sich auf ein solches Gespräch einzulassen. „Fahren sie mich zu den Schulen in Tokio.“ „Zu welcher denn?“ „Zu allen.“ Jake sah sie mit großen Augen an. „Es gibt über dreißig Schulen in Tokio. Es wird Tage dauern, bis wir alle aufgesucht haben.“ „Fahren sie. Ich weiß, was ich tue.“ „Sicher Miss. Wie sie wünschen.“ Damit bog Jake in den fließenden Verkehr ein. Es dauerte nicht lange, bis sie die erste Schule erreicht hatten. Es war eine kleine Grundschule, gegenüber einem Sportplatz. „Darf ich eigentlich fragen, wonach sie genau suchen Miss?“ „Wenn sie es wirklich wissen wollen…ich bin auf der Suche nach der Zukunft.“ Nach diesen Worten schwieg Jake. Er versuchte zu verstehen, was Monique mit ihren Worten meinte. „Fahren sie weiter.“ Damit setzte sich die Limousine wieder in Bewegung. Monique spürte die Gegenwart von etwas Mächtigem. Es musste einer der legendären Kämpfer sein. Doch wo konnte er sich nur aufhalten? Die Emissionen der Kraft schwankten ständig. Monique konnte nicht genau ausmachen, wo sich die Quelle befand. In diesem Moment klingelte wieder ihr Handy. „Ja, Abraham?“ „Hi Monique. Ich habe Neuigkeiten, eine Gute und eine Schlechte.“ Monique seufzte. Sie ahnte schon, worum es sich bei der schlechten Nachricht handelte. „Zuerst die Schlechte.“ „Ok. In Tokio wirst du leider keinen der legendären Kämpfer finden. Es handelte sich um einen Übersetzungsfehler, der wohl schon Hunderte von Jahren zurückliegt. Ich habe mir das Original noch einmal angesehen.“ „Hab ich mir bereits gedacht. Was ist die gute Nachricht?“ „Das Gute daran ist, dass du nicht umsonst nach Tokio gefahren bist. Ich habe den Urtext neu übersetzt und seine wahre Bedeutung herausgefunden. Es war kein Hinweis auf den Aufenthaltsort des Kämpfers, sondern ein Hinweis auf ein Buch, das uns weiterhelfen könnte. Es ist ein sehr altes Buch, etwa aus dem vierten Jahrhundert vor Christus. Es ist ein Buch mit Weissagungen und Legenden. Ein japanischer Mönch hat es einst geschrieben, als er von einer Reise aus dem Westen zurückkam. Dieses Buch ist der Schlüssel. Dort werden wir endlich ein paar Antworten finden.“ Monique musste lächeln. Es war nicht das erste Mal, dass Abraham Fehler an Übersetzungen aufgefallen waren. So hatte er sich seinen unverkennbaren Ruf als pedantischer Nörgler verdient. Jeder Sprachwissenschaftler fürchtete ihn, da sie fürchteten, er würde ihnen ihre Fehler vorhalten. Aber niemand missgönnte ihm seine Leistungen. Ohne ihn wären immer noch viele Texte verfälscht überliefert. Und wenn er sagte, dass dieses Buch wichtig sei, dann glaubte Monique auch daran. „Hast du einen Hinweis auf den Verbleib des Buches?“ „Aber sicher. Der Mönch hatte all seine Schriften in einem alten Tempel im altertümlichen Tokio gelagert. Doch dieser Tempel existiert heute nicht mehr. Im mittelalterlichen Japan, ist er bei einem Brand vernichtet worden.“ „Und was hilft uns das jetzt?“ „Lass mich doch mal ausreden. Viele der Bücher konnten damals vor dem Feuer gerettet werden. Die sichergestellten Bücher wurden in Verwahrung genommen und in die Kaiserliche Bibliothek gebracht.“ „Na wunderbar. Wo wir dann mal wieder bei den Mythen und Sagen wären. Die Kaiserliche Bibliothek hat niemand mehr seit über tausend Jahren gesehen. Keiner weiß, ob sie jemals existiert hat.“ Doch noch bevor sie ihren Vortrag fortsetzen konnte, überkam sie ein neues unklares Gefühl. Ohne Vorwarnung verfinsterte sich der Himmel und Blitze zuckten vom Himmel. Doch etwas war merkwürdig. Die Blitze schienen alle an ein- und demselben Ort einzuschlagen. Dies war ein unverkennbares Zeichen. „Jake folgen sie den Blitzen.“ „WAS?!“, brachte er entsetzt hervor. „Keine Fragen. Tun sie es einfach.“ „Wie sie meinen. Aber ich halte es nicht für sehr klug.“ Damit gab Jake Gas und folgte der Straße in Richtung der Blitze. „Ich muss Schluss machen Abraham. Bis später.“

      Das Zentrum der Blitzeinschläge befand sich am anderen Ende der Stadt, etwas Außerhalb der Wohnsiedlungen. Es war eine weite mit Gras bedeckte Ebene, aus der mehrere große Felsen ragten. Im Hintergrund ragten der Fuji-san und das Mikuni-sammyaku Gebirge empor. Doch sonst war nichts zu erkennen. „Warten sie hier. Ich bin gleich wieder da.“ Damit verließ Monique den Wagen. Mit ihrem Blick suchte sie die Gegend nach einem Zeichen ab. Schließlich hatte sie es gefunden. Dicht neben einem Felsen war deutlich eine verbrannte Stelle zu sehen. Hier mussten die Blitze eingeschlagen haben. Vorsichtig näherte sie sich der Stelle. Hier musste sie richtig sein. Die mystischen Schwingungen waren hier am stärksten. Sie musste ganz in der Nähe des gesuchten Buches sein. Doch wo genau war es? Etwa unter einem der Felsen begraben? Doch als sie genau auf der Stelle stand, an welcher der Blitz eingeschlagen hatte, wusste sie, was sie tun musste. Wie immer spürte sie den Strom des Wissens in sich. Es war eine unerschöpfliche Quelle der Weisheit. Sie starrte auf den Felsen und erkannte die schwachen Umrisse einer uralten Gravur. Es war das mittelalterliche Kaiserliche Siegel. Hier musste der Eingang liegen. Zielstrebig schritt

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