Herrin der Finsternis. Kevin Rombold

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Herrin der Finsternis - Kevin Rombold

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sie ruhig schlafen, wenn ihr Onkel in Gefahr war? Sie musste ihn finden, koste es was es wolle. Ungeduldig wartete sie auf den Start des Flugzeuges. Inzwischen hatte der Abflug fast sechs Minuten Verspätung, weil einige Fluggäste aufgrund eines Verkehrsunfalls noch nicht eingetroffen waren. Doch plötzlich fuhr Monique hoch. Sie hatte gerade ein seltsames Gefühl gehabt. Es schien etwas Vertrautes. Doch Monique wusste nicht, was es war. In diesem Moment betrat eine junge Frau das Flugzeug. Sie hatte langes Blondes Haar und war ungefähr Eins Siebzig groß. Monique wurde das Gefühl nicht los, dass sie das Mädchen kannte. Doch woher nur? Die Frau kam direkt auf sie zu und nahm neben Monique Platz. „Entschuldigen sie die Verspätung. Aber der Verkehr um diese Zeit ist einfach mörderisch.“ Sie lächelte betroffen, denn wirklich amüsant war dieser Spruch nicht, wenn man bedachte, dass bei dem Verkehrsunfall etwa vier Menschen ums Leben gekommen waren. Monique konnte sich nicht helfen. Sie wusste, dass sie die Frau kannte. Es ließ ihr einfach keine Ruhe. „Na ja. Jetzt kann es ja losgehen.“ Die Frau nickte Monique zu und lächelte. Dieses Mal war es sogar ein aufrichtiges Lächeln. Schließlich konnte Monique ihre Neugier nicht mehr zurückhalten. „Wie heißen sie eigentlich?“ „Oh, entschuldigen sie, wo bin ich nur mit meinen Gedanken. Mein Name ist Alexa Miller.“ Alexa trug ein modisches Top und verwaschene Jeans. Ihr Haar hatte sie hinten zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Als sie Monique die Hand gab, durchfuhr sie erneut dieses Gefühl des Erkennens. Es war eine Art Energiestoß, der durch Moniques Körper floss. „Mein Name ist Monique Isabelle Jennifer van Helsing. Aber nenn mich einfach Monique. Ich komme aus London.“ Alexa sah Monique erstaunt an. „Sie sind doch nicht etwa die Vorsitzende der Helsing Organisation, oder etwa doch?“ Monique nickte. „Was treibt sie denn nach Australien?“ „Forschungen. Ich bin auf der Suche nach Relikten. Und sie?“ „Ich lebe in Australien. Aber geboren wurde ich ebenfalls in London. Als ich noch ein Baby war zogen meine Eltern nach Australien. Ich war gerade in Japan, um mich mit meinem Club zu treffen.“ Monique wurde neugierig. „Was für ein Club?“ Alexa wurde noch heiterer. „Ein Verein von Extremsportlern. Wir haben uns getroffen, um auf dem Mikuni-Sammyaku Gebirge Ski zu laufen.“ Monique nickte verstehend. Alexa schien sehr Abenteuerlustig zu sein. Die Skigebiete auf dem Mikuni-sammyaku Gebirge gehörten zu den schwierigsten und aufregendsten Pisten der Welt. Monique staunte nicht schlecht. Alexa war eine fröhliche und verwegene junge Frau, und sie schien unglaublich schnell Freundschaften schließen zu können. Zumindest die Freundschaft von Monique hatte sie bereits gewonnen. „Nach welchen Relikten suchen sie denn? Vielleicht kann ich ihnen ein bisschen helfen.“ Monique zögerte. Wie viel konnte sie sagen, ohne zu viel zu verraten. Zudem glaubte sie kaum, dass Alexa wirklich helfen konnte. Aber was sollte es schon schaden. Sie wusste einfach, dass sie Alexa vertrauen konnte. Sie holte ihre Reisetasche unter dem Sitz hervor und suchte nach dem Buch. „Ich werde es dir am besten zeigen. Und bitte, nenn mich doch Monique.“ Nun lachte Alexa. „Na gut Monique. Ich schätze dann sind wir per Du?“ Monique nickte. „Sieh dir mal diese Bilder an und sag mir, ob dir etwas davon bekannt vorkommt.“ Sie schlug die Seite mit den Zeichnungen auf. Alexa betrachtete die Zeichnungen lang und schweigend. „Ich bin mir sicher, dass ich so etwas ähnliches schon mal gesehen habe. Ich weiß nur nicht mehr genau wo das war. Es ist schon ziemlich lange her.“ Für einen Moment machte Moniques Herz einen Freudensprung. Doch schon einen Augenblick später verflogen ihre Hoffnungen. In dem Buch stand kein Hinweis darauf, wo genau sich der Tempel mit dem Amulett befand. Aber vielleicht konnte Alexa ihr doch helfen. Immerhin schien sie sich wirklich daran zu erinnern eine ähnliche Zeichnung schon einmal gesehen zu haben. „Weißt du was, Monique?“ Monique wandte ihren Blick vom Fenster ab und sah Alexa in die Augen. Es sah so aus, als würde ein unbändiges Feuer in ihnen brennen. „Ja?“ „Wenn du willst kannst du bei mir wohnen, so lange du in Australien bist. Ich habe noch ein Gästezimmer, das kaum benutzt wird. Dann brauchst du dir kein Hotelzimmer suchen.“ „Danke. Ich nehme dein Angebot gerne an.“ Damit war so weit alles geregelt. Monique wusste zwar nicht, warum Alexa Monique einfach so zu sich einlud. Aber sie fühlte, dass es richtig war. Es sollte so geschehen. In weniger als einer Stunde würden sie bereits landen. Irgendetwas Besonderes lag in dieser Frau verborgen. Doch Monique konnte noch immer nicht genau sagen, was es war. Einerseits fühlte sie sich wohl in ihrer Gegenwart, doch gleichzeitig spürte sie etwas, das noch weitaus mächtiger zu sein schien, als ihr Äußeres vermuten ließ. Alexa hatte eine enorme innere Kraft. Ob sie es selbst schon wusste? Zumindest strahlte sie eine Zuversicht aus, die ansteckend war.

      Kapitel 7

      Abraham öffnete langsam seine Augen. Sie schmerzten, als sie in ein grelles Licht blickten. Er konnte seine Umgebung nicht erkennen. Wo befand er sich hier nur? Das letzte, woran er sich erinnerte waren merkwürdige Gestalten, die zu ihm gekommen waren. Zunächst hatten sie sich für Antiquitätenhändler ausgegeben. Aber Abraham hatte schließlich anhand der Begriffe, die sie verwendeten, erkannt, dass das Ganze nur Fassade gewesen war. Doch was dann geschehen war, würde er nie wieder vergessen. Von einem Mal zum Anderen hatten sich ihre Augen tief rot gefärbt. Als sie ihren Mund geöffnet hatten, hatte Abraham Fangzähne erkennen können. Es war schrecklich. Eigentlich hätte Abraham damit rechnen können, dass diese Wesen, die in der Familiengeschichte oft erwähnt wurden, eines Tages auftauchen würden. Doch nichts hatte ihn davor bewahren können in Panik zu geraten. Mühelos hatten sie ihn überwältigt und auch jetzt würden sie ihn bestimmt beobachten. „Wo befinden sich die Amulette. Sag es uns.“ Immer wieder hatten die Vampire ihm diese Frage gestellt. Doch er hatte nicht die geringste Ahnung, wovon diese Leute sprachen. Welche Amulette hatten sie nur gemeint? Zum Glück war Monique nicht zu Hause gewesen. Sie musste unbedingt die Krieger finden. Denn mit dem Auftauchen der Brut der Finsternis war eines klar. Die letzte Schlacht würde bald beginnen. Und die Dunkelheit würde triumphieren, wenn ihr Vorhaben nicht gelang. „Ich weiß nicht, wovon sie sprechen. Ich habe noch nie von irgendwelchen Amuletten gehört.“ Doch damit hatten sie sich natürlich nicht zufrieden gegeben. „Du wirst uns schon bald alles erzählen.“ Damit endeten seine Erinnerungen. Seine Augen schmerzten immer noch. Das Licht schien durch seine Sehnerven zu wandern und den Schmerz in seinen ganzen Körper zu tragen. Plötzlich erklang eine weibliche Stimme. Sie schien irgendwo aus dem Licht zu kommen. Doch Abraham konnte es nicht mit Sicherheit sagen. „Es hat keinen Sinn, sich noch länger zu wehren. Sag uns doch einfach, was wir wissen wollen. Du kannst ohnehin nicht gegen unsere Macht ankommen.“ Abraham kannte die Stimme. Sie gehörte der Frau, die Ashara hieß. Der klang ihrer Stimme bannte ihn und zog seine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Eine ungeheure Anziehungskraft ging von ihr aus. Abraham versuchte sich gegen diesen Einfluss zu wehren und hielt seine Gedanken zurück, bevor sie aus ihm herausflossen. Ashara schien indessen immer wütender zu werden. „Narr. Du verausgabst dich sinnlos. Sage uns einfach, was wir wissen wollen.“ Sie wartete einige Sekunden. Abrahams Augen gewöhnten sich nun langsam an das grelle Licht. Langsam konnte er eine schemenhafte Figur sehen, die ungeduldig auf und ab schritt. „Also gut. Dann sehe ich keine andere Möglichkeit.“ Plötzlich spürte Abraham ein Ziehen in seinem Hals. Der Schmerz, den er empfand, schien sich sofort um das Hundertfache zu steigern. Er versuchte zu schreien, doch seine Stimme versagte. Als das ziehen im Hals nachließ, brannte der Schmerz noch immer in seinem Körper. „Bald wirst du uns all deine kleinen Geheimnisse verraten. Du spürst bereits, wie die Veränderung beginnt.“ Abraham wusste, dass es nun keine Rettung mehr für ihn gab.

      Kapitel 8

      Geschickt steuerte Alexa den Geländewagen über die mehr als holprige Straße. Sie kannte jedes Schlagloch und jede heikle Stelle, die es zu meiden galt. Sie war hier zu Hause. Viele glaubten, dass Australien nur aus Wüste und Steppe bestand, da sie nur Bilder in Magazinen und Reiseführern gesehen hatten. Es stimmte ja beinahe auch. Das Outback war schließlich das Wahrzeichen Australiens, zumindest direkt nach Kängurus und Koalas. Doch es gab noch mehr. Es gab viele Gebiete, in denen man Wiesen und Wälder sehen konnte, soweit das Auge reichte. Alexa liebte Australien. Oft fuhr sie in die Berge zum Freeclimbing oder um ein paar Tage einfach für sich zu haben. Nur selten traf sie sich mit ihrem Club, um mit ihnen Erfahrungen auszutauschen. Noch seltener war es, dass sie Australien verließ. Doch diese Herausforderung war einfach zu verlockend gewesen. Hier gab es zwar auch Skigebiete.

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