Herrin der Finsternis. Kevin Rombold

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Herrin der Finsternis - Kevin Rombold

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betrat Alexa die Höhle, wo sie von Bella freudig begrüßt wurde. Sie wedelte mit dem Schwanz und sprang freudig umher. Monique folgte dicht hinter ihr. Die Höhle war etwa sechs Meter lang und fünf Meter breit. Die Wände hatten einst Zeichnungen bedeckt, doch die Witterung hatte den größten Teil davon zerstört. Doch Alexa schenkte ihnen kaum Beachtung. Etwas anderes weckte ihre Aufmerksamkeit. Etwa in der Mitte der Höhle befand sich ein verwitterter Steinsockel. Er war völlig mit Ruß bedeckt, vielleicht eine alte Feuerstelle, dachte sie sich. Doch dann erkannte sie etwas anderes. Die Spitze des Sockels war flach und ein glänzendes Objekt lag darauf. Alexa näherte sich der Säule vorsichtig. Monique hielt sich im Hintergrund und wartete ab, was geschah, aber es beruhigte Alexa zu wissen, dass sie da war. Als Alexa die Säule erreicht hatte, erkannte sie, dass der Gegenstand, der auf der Säule lag, ein Amulett war. Das Amulett war ungefähr halb so groß wie Alexas Handfläche. Langsam näherte sich Alexa dem Amulett. Wieso hatte Bella sie hier her geführt? Und warum erst jetzt? Hatte es etwas mit Moniques Anwesenheit zu tun? Ihr Blick war fest auf das Amulett gerichtet. Plötzlich begann es rötlich zu schimmern. Es sah aus, wie züngelnde Flammen. Vorsichtig nahm sie es in die Hand. Es fühlte sich warm an. Plötzlich wurde die ganze Höhle in helles rotes Licht getaucht.

      Alexa schirmte sich die Augen ab. Als das Licht wieder langsam verblasste sah sie zu Monique, die etwas hinter ihr gestanden hatte. „Was war das?“ Doch sie konnte Monique nicht mehr sehen. Mit einem Mal war sie verschwunden. Nur noch Bella war da. Sie saß neben der Säule und schien auf etwas zu warten. Aber worauf? Jedenfalls schien Bella Alexa nicht zu erkennen. Immer wieder rief sie nach ihr, doch sie blieb neben der Säule sitzen. Was war nur geschehen? Sie sah auf ihre Handfläche, auf der das Amulett ruhte. Es leuchtete noch immer. Doch nicht nur das Amulett leuchtete. Auf ihrer Handfläche schimmerte plötzlich ein rotes Symbol. Alexa erkannte es. Es war das Zeichen für Feuer. Das Amulett hatte auf ihre Hand reagiert. Sollte das etwa heißen…? „Ja Alexa. Dieses Amulett ist für dich bestimmt.“ Alexa zuckte zusammen. „Es deine Bestimmung dieses Amulett zu tragen und die Kräfte, die in ihm schlummern, zu wecken.“ Überrascht sah sich Alexa um. Wer hatte das gerade gesagt? Woher kam diese Stimme? Schließlich viel ihr Blick auf Bella, die inzwischen direkt vor Alexa stand. „Hast du das etwa gesagt, Bella?“ „Ja. Ich spreche zu deinen Gedanken. Du bist dazu bestimmt eine uralte Kraft zu kontrollieren. Du bist eine Kämpferin des Lichts. Du besitzt die Macht das Feuer der Welt neu zu entfachen, damit Licht die Dunkelheit der Menschheit vertreibt. Nur du bist dazu imstande.“ Alexa stand da, wie vom Blitz getroffen. „Aber…warum?“, brachte sie schließlich hervor. „Weil es deine Bestimmung ist.“ Alexa unterdrückte die Tränen, die in ihr aufzusteigen drohten. „Warum bist du damals zu mir gekommen, als meine Eltern gestorben sind?“ „Es war meine Aufgabe diesen Tempel und die Person, der es bestimmt ist, ihn zu betreten, zu beschützen und zu begleiten. Eigentlich hätte ich mich dir erst zeigen sollen, wenn du sechzehn geworden wärst. Doch die Umstände erforderten es, dass ich früher zu dir stoße. Du brauchtest jemanden, der dir Trost spendet und dir zeigt, dass du nicht alleine bist.“ Plötzlich fiel Alexa um Bellas Hals. Sie weinte vor Freude. „Ein Glück, dass ich dich habe. Was würde ich nur ohne dich machen. Aber wieso hast du so lange gewartet, um mir diesen Ort zu zeigen?“ „Ich sollte solange warten, bis eine Frau auftaucht, die die alten Geschichten kennt und ebenfalls die Macht des Lichts in sich trägt. Sie sollte besondere Fähigkeiten haben. Monique ist diese Frau. Sie ist auf der Suche nach den legendären Kriegern des Lichts, die dazu bestimmt sind erneut über das Schicksal der Erde zu entscheiden. Die entscheidende Schlacht steht bald bevor. Ich spüre, wie die dunkle Seite an Macht gewinnt. Du musst Monique begleiten und ihr bei ihrer Aufgabe helfen.“ „Was ist mit dir?“ „Ich werde immer an deiner Seite bleiben. Es ist meine Aufgabe dich zu beschützen und zu begleiten. In dieser Höhle befindet sich noch etwas von großer Wichtigkeit. In einer Felsspalte an der Säule ist etwas versteckt, das deine wahre Vergangenheit betrifft.“ Alexa war verwirrt.

      „Wieso, was ist mit meiner Vergangenheit? Sag es mir.“ Doch Bella blieb stumm. „Was soll sie dir sagen?“ Erschrocken drehte Alexa sich um und sah, dass Monique wieder hinter ihr stand. Anscheinend hatte sie nichts von dem mitbekommen, was gerade geschehen war. Das Amulett in Alexas Hand schimmerte noch leicht, doch das Symbol auf ihrer Hand war wieder verschwunden. Hatte sie das ganze vielleicht nur geträumt? Nein, das konnte nicht sein. Es war alles so real gewesen. Es konnte keine Einbildung gewesen sein. Es gab nur einen Weg das herauszufinden. Langsam umrundete sie die Säule und suchte nach der Spalte, die Bella gerade noch erwähnt hatte. Schließlich fand sie wonach sie gesucht hatte.

      Die Spalte war gerade groß genug, damit eine Hand hinein passte. Alexa griff in den Spalt hinein und tastete mit ihren Fingern nach etwas. Schließlich fühlte sie ein in Stoff gewickeltes kleines Kästchen. Vorsichtig bugsierte sie das Kästchen aus der Spalte heraus. Der Stoff war schon etwas angegriffen, wirkte jedoch noch wesentlich neuer, als seine Umgebung. Vorsichtig wickelte Alexa das Tuch ab und betrachtete das kleine Holzkästchen. Es war dunkelbraun und auf dem Deckel war ein weißer Schmetterling zu sehen. Was hatte dieses Symbol zu bedeuten. Doch schließlich war Monique es, die eine Antwort darauf wusste. „Das ist unser Familienwappen! Das Wappen der Helsings.“ Neugierig öffnete Alexa das Kästchen. Das Innere war mit dunkelblauem Samt ausgelegt. Ein zusammengefaltetes leicht vergilbtes Blatt lag darin. Alexa nahm es heraus und faltete es vorsichtig auseinander. Es handelte sich um eine alte Geburtsurkunde aus London. Alexa konnte ihren Namen entziffern. Es war ihre Geburtsurkunde. Ihre Eltern hatten gesagt, dass sie beim Umzug verloren gegangen war. Was machte sie in dieser Höhle? Doch dann fiel ihr Blick auf die Zeile, in welcher der Nachname stand. Verblüfft riss sie die Augen auf. Es konnte nicht wahr sein, oder? Es war unglaublich, was sie da las. Anstatt des Namens Miller stand dort Van Helsing in der Spalte. Wie konnte das sein? War es ein Druckfehler? Ein Irrtum? Nein! In ihrem Inneren spürte sie, dass es stimmte. Sie war eine Helsing. Warum hatten ihre Eltern das verschwiegen? Nein, es waren nicht ihre richtigen Eltern gewesen. Was war damals nur geschehen? Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Es war Monique. „Was hast du gefunden?“ Mit zittriger Hand hielt sie Monique die Urkunde entgegen. Monique betrachtete das Dokument und auch sie konnte kaum fassen, was sie gerade sah.

      Die Urkunde war für Alexa van Helsing ausgestellt. Geboren am 17. Juli 2002 in London. Die Eltern waren Isabelle und Adrian van Helsing.

      Es waren Moniques Eltern. Es gab noch eine weitere Zeile, die auch die letzten Zweifel auslöschte.

      Geschwister: Monique Isabelle Jennifer van Helsing, geboren am 1. Februar 2000 in London.

      Monique und Alexa waren Schwestern, daran gab es keinen Zweifel mehr. Keiner von ihnen brachte einen Ton heraus.

      Kapitel 10

      Alexa und Monique waren beide sprachlos, doch nun wurde so vieles klarer. Das Gefühl, dass sie gehabt hatten, als sie sich das erste Mal begegnet waren, dass sie sich sofort gut verstanden hatten, beinahe schon wie langjährige Schwestern. Es hatte nun alles einen Sinn. Noch immer hielt Monique die Urkunde in ihrer Hand, die das Geheimnis aufgedeckt hatte, doch wie war sie nur hier hergekommen? Wer hatte sie in der Spalte versteckt und warum? Auf jeden Fall konnte es kein Zufall sein, dass Alexa diese Höhle gerade jetzt entdecken sollte. Es musste ein Plan dahinter stecken. Die Überraschung wich schließlich großer Freude. Immer war sie allein gewesen. Ein Einzelkind ohne Eltern, die bei ihrem Onkel wohnte. Natürlich hatte sie auch Freunde gehabt. Doch sie hatte sich nichts sehnlichster gewünscht, als eine Schwester, mit der sie alles teilen konnte. Und nun hatten sie herausgefunden, dass sie tatsächlich eine Schwester hatte.

      Alexa brauchte einige Sekunden, um wieder klar denken zu können. Sie sah Bella in die Augen und versuchte eine Frage zu stellen. „Warum erst jetzt? Wieso sollte ich es erst jetzt erfahren, dass ich eine Schwester habe? Warum Bella?“ Doch Bella schwieg. War es vielleicht doch nur ein Traum gewesen, oder eine Vision? Alexas ganzes Leben hatte sich von einem Moment zum anderen völlig auf den Kopf gestellt. Sie hatte erfahren, dass die Eltern, denen sie Jahrelang nachgetrauert hatte, gar nicht ihre richtigen Eltern gewesen waren. Doch was war

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