Herrin der Finsternis. Kevin Rombold

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Herrin der Finsternis - Kevin Rombold

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freier Mann. Außerdem brachte er vier geheimnisvolle Bücher mit. Es war das gesammelte Wissen über die Amulette und die legendären Krieger, das er auf seiner siebzigjährigen Reise gesammelt hatte.

      Die Zeit verflog und als Monique endlich mit dem Buch fertig war, hatte der neue Morgen bereits zu dämmern begonnen. Doch Monique fühlte sich weder müde noch ausgepowert. Es war unglaublich, was sie alles in nur einer Nacht herausgefunden hatte. Der junge Mönch trug den Namen Chang Hél Sing. Als er in Europa gewesen war, hatte er sich unsterblich in eine einheimische Frau verliebt und war etwa zehn Jahre lang mit ihr zusammen gewesen, bevor er erneut vor seinen Verfolgern fliehen musste. Er hatte ihr einen Sohn geschenkt und sie geheiratet. Und im Laufe der Zeit musste der Name Hél Sing zu Helsing abgeändert worden sein. Endlich wusste Monique, warum ihr diese Bücher so vertraut waren. Sie waren ein Teil ihrer Geschichte. Und nun hatte sie endlich das fehlende Glied in ihrem Familienstammbaum gefunden. Also stammten die Helsings ursprünglich aus Japan. Von den japanischen Mönchen wusste Monique, dass man ihnen oft mystische und geheimnisvolle Kräfte zuschrieb. Nun war ihr klar, woher sie ihre Gaben hatte. Die Fähigkeiten dieser Mönche wurden von Generation zu Generation weitervererbt. Abraham würde bestimmt große Augen machen, wenn er erfahren würde, was Monique alles herausgefunden hatte. Doch das musste noch etwas warten. Sie musste zunächst noch einige andere Dinge herausfinden, bevor sie nach Hause zurückkehren konnte. Erneut nahm sie das erste Buch in die Hand. Das Buch mit dem Feuersymbol.

      Kapitel 6

      Monique blätterte aufmerksam durch die ersten Seiten des Buches. Bisher hatte sie noch Nichts gefunden, was sie nicht bereits gewusst oder was ihr auch nur im Ansatz weitergeholfen hätte. Die alten japanischen Symbole waren für Monique sehr einfach zu lesen, auch wenn heute kaum noch jemand diese Sprache beherrschte. Das Buch war zudem nicht sehr dick, daher würde sie es sehr schnell durchgelesen haben. Doch in dem Moment, als sie sich gerade in das Buch vertieft hatte, klopfte es an der Tür zu ihrem Zimmer. Wer konnte das nur so früh sein? Es wusste doch fast niemand, dass sie hier war. Hastig verstaute Monique die Bücher in ihrer Reisetasche und ließ die Schlösser an den Riemen einrasten. Das Klopfen dauerte an und wirkte beinahe schon aufdringlich. „Ja, ich komme gleich. Ich muss mir nur etwas anziehen.“ Es war gelogen, doch es gab ihr genug Zeit sich ihren Besucher durch den Türspion genauer zu betrachten. Ihr Herz klopfte wie wild. Sie spürte, dass etwas nicht stimmte. Doch zum ersten Mal seit neun Jahren konnte sie nicht genau sagen, was es war. Und genau dieser Umstand war es, der ihr solche Angst machte. Vorsichtig spähte sie durch die Linse. Erstaunt wich sie zurück. Das konnte doch nicht sein. Was machte Mauris hier? War etwas in London passiert? Hatte ihr Onkel ihn geschickt? Mauris schien sehr aufgeregt zu sein und sah sich mehrmals nervös um, so als hätte er Angst, dass ihm jemand folgen könnte. Monique hatte ihn noch nie so außer sich gesehen. Er musste sehr überstürzt aufgebrochen sein. Er hatte sich nicht einmal Rasiert. Er trug eine dunkle Jake in Kombination mit einer ziemlich verschlissenen und ausgebleichten Jeans. Erneut klopfte er an die Tür, wobei er sich wiederum nervös umsah. Monique war beunruhigt. Sie entriegelte die Türe und öffnete sie vorsichtig. Mauris zögerte keinen Augenblick und betrat ohne weiteres das Zimmer. „Schnell, Kind. Mach die Tür zu.“

      Hatte er sie gerade wirklich Kind genannt? Mauris musste wirklich sehr verstört sein. Er hatte sie seit neun Jahren nicht mehr so genannt. Doch im Moment war es ihr egal. Monique schloss rasch die Tür und schob den Riegel wieder davor. „Was ist los, Mauris? Was machst du hier? Hat dich mein Onkel geschickt?“ Bei diesen Worten wurde Mauris ganz bleich und begann fast zu zittern. „Monique…dein Onkel.“ Er schwieg und brach in Tränen aus. „Was ist mit meinem Onkel? Nun sag schon!“ Monique klang verstört. „Es ist so schrecklich.“ Monique wurde langsam ungeduldig. Doch sie konnte verstehen, dass Mauris viel durchgemacht haben musste. „Was ist los?“ Mauris brauchte noch einige Sekunden, bis er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte. „Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Ich habe nicht einmal geschlafen. Es ist etwas Schreckliches passiert. Ich war gerade bei deinem Onkel, um mit ihm über euren Fortschritt zu sprechen. Außerdem habe ich neue Hinweise auf den Aufenthalt der Krieger gefunden, die ich ihm unbedingt geben wollte. Doch…“ Erneut verstummte Mauris. Monique ahnte das Schlimmste. Seit gestern war ihr Onkel nicht mehr ans Telefon gegangen. „Nun sag schon. Du wolltest zu meinem Onkel. Als du angekommen bist, was war da?“ „Ich fuhr gerade die Einfahrt hinauf. Doch dann viel mir auf, dass die Türe offen stand. Etwas stimmte nicht. Ich betrat das Haus. Die Eingangshalle war völlig verwüstet. Überall lagen Trümmer und Scherben herum. Doch dein Onkel war nicht da. Ich suchte überall. Und schließlich fand ich ihn doch. Aber er war nicht allein. Er war auf einen Stuhl gefesselt und von fünf Personen umstellt. Alle waren in dunkle Kleidung gehüllt. Das Zimmer war ebenfalls verwüstet. Sie folterten deinen Onkel und fragten ihn nach irgendwelchen Amuletten. Keine Ahnung, was sie damit meinten.“ Monique horchte auf. Suchten diese Kerle etwa nach denselben Amuletten, wie sie? „Was ist dann passiert?“, wollte Monique wissen. „Schließlich bemerkten die Gestalten mich und schlugen mich KO. Ich weiß nur noch, dass dein Onkel, als ich aufwachte, fort war. Diese Kerle haben ihn entführt.“ Monique schwieg. Sie konnte es nicht fassen, was sie gerade gehört hatte. Ihr Onkel war entführt worden. Was sollte sie nur machen? „Hast du gesehen, wer es war?“ „Nein. Sie waren zu schnell. Aber ich erinnere mich noch an ihre Augen. Blutrote Augen, die mich anstarrten.“ Erneut brach Mauris in Tränen aus. Monique versuchte ihn zu trösten. Rote Augen. Hatte sie so etwas nicht schon einmal gelesen? Woher kam ihr diese Beschreibung nur so bekannt vor? Sie warf einen Blick auf ihre Reisetasche. Plötzlich wusste sie es wieder. Sofort öffnete sie die Tasche und holte das Buch hervor, welches sie gerade dort versteckt hatte. Hastig blätterte sie die Seiten noch einmal durch, bis sie die Stelle gefunden hatte, die sie suchte. „Hier ist es.“ Mauris schien sichtlich überrascht zu sein. „Wie meinst du das?“ Monique begann zu lesen und Mauris lauschte ihren Worten. Es war die Beschreibung des letzten großen Kampfes zwischen Gut und Böse. Doch Monique ging es um die Beschreibung des Bösen. „Dunkle Gestalten von gewaltiger Macht. Alles was sie berührten wurde öd und böse. Ihre Augen waren rot wie Blut und ihre Mäuler waren vom Blut ihrer Feinde verschmiert. Nicht einmal das Tageslicht konnte dieser Brut schaden. Erst als drei mutige Kämpfer ihre Waffen erhoben, konnten sie die Vampire besiegen und die Dunkelheit vertreiben.“ Mauris riss verblüfft die Augen auf. „Woher hast du das? Das ist die passendste Beschreibung, die ich mir denken kann. Zumindest alles bis auf die Blutverschmierten Mäuler. Als ich die Villa betrat, überkam mich ein kalter Schauer. Es fühlte sich unheimlich an, zudem lag eine bedrückende finstere Energie in der Luft. Meinst du…?“ Monique nickte ernst. „Ich bin mir sicher. Und ich weiß auch, wonach sie suchen. Hier sieh mal.“ Monique schlug das Buch auf und zeigte Mauris die Zeichnungen, die zeigten, wie die magischen Rüstungen eingeschmolzen und zu drei Amuletten verarbeitet wurden. Mauris war sichtlich erstaunt. „Meinst du, sie haben nach diesen Amuletten gesucht?“ Wieder nickte Monique. „Wir müssen schnell herausfinden, wo sich die Amulette befinden. Wo sie sind, werden wir auch die Entführer finden, da bin ich mir sicher. Bleib hier in Japan, Mauris. Hier wirst du sicher sein. Ich mache mich auf die Suche.“ „Aber Monique. Das ist viel zu gefährlich. Du solltest nicht alleine gehen.“ Monique lächelte zuversichtlich. Doch sie wusste, dass dies nur Fassade war. Tief in ihrem Inneren fühlte sie Angst und Unsicherheit. Zum ersten Mal wusste sie nicht, ob sie wirklich das Richtige tat. Doch sie wollte auch niemanden unnötig in Gefahr bringen. Deshalb war es das Beste, wenn sich Mauris aus der Sache raushielt. Sie wollte nicht noch jemanden verlieren. „Pass auf dich auf.“ Monique nickte, während sie ihren Koffer packte. Sie stopfte ihre alten Sachen in eine Tüte und verstaute sie in einem freien Eck des Koffers. Dann nahm sie wieder das Buch zur Hand. Sie musste unbedingt herausfinden, wo sie das erste Amulett und den ersten Krieger finden konnte. Sie schlug es etwa in der Mitte auf, dort wo sich die Zeichnungen befanden. Doch das kannte sie bereits. Sie blätterte noch etwas weiter. Es musste doch einen Hinweis geben.

      Erschöpft sank Monique in den Sessel des Flugzeugs und schaute aus dem kleinen Fenster zu ihrer Linken. Es hatte fast fünf Stunden gedauert, bis sie endlich auf einen Hinweis auf die Herkunft des ersten Kriegers gestoßen war. Bestimmt würde sich dort eine Art Tempel befinden. Alles, was

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