TARZAN UND SEIN SOHN. Edgar Rice Burroughs

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TARZAN UND SEIN SOHN - Edgar Rice Burroughs

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Abenteuerlust bestärkt werden.

      Der Russe konnte kaum ein Lächeln bei den Worten Tarzans unterdrücken, denn knapp eine halbe Stunde war vergangen, seit der zukünftige Lord Greystoke neben dem Affen auf dessen Bett gesessen und sich mit ihm unterhalten hatte.

      Plötzlich kam Paulvitsch eine Idee. Er erklärte sich bereit, den Affen für eine beträchtliche Summe zu verkaufen und außerdem dafür zu sorgen, dass Akut an Bord eines Schiffes gebracht wurde, das zwei Tage später von Dover aus nach Afrika fahren sollte. Der Russe gedachte zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Einmal reizte ihn die hohe Summe, die Lord Greystoke zu zahlen bereit war, denn Akut weigerte sich standhaft, weiterhin seine Künste auf einer Bühne zu zeigen. Zum anderen waren plötzliche Rachegelüste in ihm stärker geworden, denn er führte die Weigerung Akuts, weiter für ihn zu arbeiten, auf den Einfluss Tarzans zurück. Hinzu kam, dass er spürte, wie seine Kräfte immer mehr schwanden, so dass es ihm Zeit schien, fürs Alter Vorsorge zu treffen. Gelegenheit dazu wurde ihm durch das großzügige Angebot Tarzans geboten.

      Der Zufall schien Paulvitsch in die Hände zu arbeiten. Jack wurde ungewollt Ohrenzeuge einer Aussprache zwischen seinen Eltern, in der Tarzan seiner Frau erklärte, welche Schritte er unternommen habe, um Akut seinem Dschungeldasein wiederzugeben.

      Jack machte an diesem Tage keinen Versuch mehr, Akut zu sehen, sondern beschäftigte sich auf andere Weise. Er war immer großzügig mit Taschengeld bedacht worden, so dass er einige hundert Pfund beisammen hatte. Einen Teil dieses Geldes legte er in sonderbaren Einkäufen an, die er unentdeckt ins Haus schmuggeln konnte, als er am Nachmittag zurückkehrte.

      Am nächsten Morgen ließ er seinem Vater genügend Zeit, das Geschäft mit Paulvitsch abzuwickeln, ehe er selbst zur Behausung des Russen eilte. Aus Furcht, von Paulvitsch, den er kaum näher kannte, an den Vater verraten zu werden, zog er den Russen nickt ins Vertrauen und schwieg über seine Pläne. Stattdessen bat er lediglich, Akut nach Dover begleiten zu dürfen. Er versprach, den Russen gut dafür zu bezahlen, und machte ihm klar, dass er sich auf diese Weise eine mühselige Reise erspare.

      »Es besteht keine Gefahr, dass unser Plan entdeckt wird«, schloß er. »Ich muss ohnehin das Haus verlassen, um mit dem Nachmittagszug zu meiner Schule zu fahren, denn die Ferien sind zu Ende. Ich werde auf dem kürzesten Wege hierherkommen, nachdem man mich in den Zug gesetzt hat. Dann kann ich Ajax nach Dover bringen und komme nur einen Tag später zur Schule. Niemand wird davon erfahren, aber ich habe einen Tag mehr, um mit Ajax zusammen zu sein, bevor wir uns für immer trennen müssen.«

      Da Jacks Plan sich mit den Absichten des Russen deckte, willigte Paulvitsch in das Vorhaben des Jungen ein.

      Am Nachmittag nahmen Lord und Lady Greystoke Abschied von ihrem Sohn, nachdem sie sich überzeugt hatten, dass Jack auf seinem vorbestellten Platz in einem Erster-Klasse-Wagen saß. Kaum hatten sie ihn verlassen, raffte Jack sein Gepäck zusammen, verließ den Zug und stieg vor dem Bahnhof in ein Taxi. Es dämmerte, als er die Behausung des Russen erreichte, der schon unruhig auf und ab ging. Der Affe war mit einem festen Strick an das Bett gebunden. Jack, als er diese Vorsichtsmaßnahme durchschaute, sah Paulvitsch fragend an. Unwirsch erklärte der Russe, das Tier habe wohl erraten, was ihm geschehen solle, und er fürchte, Ajax werde einen Fluchtversuch unternehmen.

      Paulvitsch trug ein zweites Stück Strick in der Hand, mit dessen zu einer Schlinge geformten Ende er ständig spielte. Dabei durchquerte er unruhig das Zimmer und sprach mit sich selbst. Der Junge hatte den Alten nie so gesehen und fühlte sich reichlich unbehaglich. Schließlich blieb der Russe an der dem Affen gegenüberliegenden Wand stehen.

      »Komm her«, sagte er zu dem Jungen. »Ich werde dir zeigen, wie du dich sichern kannst, sollte sich der Affe während der Fahrt aufsässig zeigen.«

      Der Junge lachte. »Das wird kaum nötig sein«, erwiderte er. »Ich bin gewiss, dass Ajax mir aufs Wort gehorcht.«

      Der alte Mann stampfte ärgerlich mit dem Fuß auf. »Komm her«, wiederholte er. »Wenn du nicht tust, was ich sage, darfst du den Affen nicht nach Dover begleiten. Ich kann das Risiko, dass er entflieht, nicht eingehen.«

      Immer noch lächelnd, durchquerte der Junge den Raum und blieb vor dem Russen stehen.

      »Dreh dich um, so dass du mir den Rücken zuwendest«, befahl Paulvitsch. »Ich werde dir zeigen, wie du Ajax schnell fesseln kannst.«

      Der Junge folgte dem Befehl und legte die Hände auf den Rücken. Sekunden später war er gefesselt. Da plötzlich stieß der Russe eine Verwünschung aus, riss seinen Gefangenen herum, brachte ihn zu Fall und sprang mit beiden Beinen auf seine Brust. Der Affe knurrte drohend und versuchte sich von seiner Fessel zu befreien. Der Junge schrie nicht auf. Er hatte das Wissen, dass im Dschungel jeder auf sich selbst gestellt ist, von seinem Vater geerbt.

      Paulvitschs Finger tasteten nach der Kehle des Jungen, ein schreckliches Grinsen verzerrte seine Züge.

      »Dein Vater hat mich zugrunde gerichtet«, murmelte er. »Jetzt bekommt er die Strafe dafür. Er wird denken, dass der Affe es getan hat. Ich werde ihm erklären, dass es der Affe war. Dass ich ihn ein paar Minuten allein lassen musste und dass er dich umbrachte, als du dich ins Zimmer schlichst. Ich werde dich auf das Bett werfen, nachdem ich dich erwürgt habe, und wenn ich deinen Vater hole, wird er den Affen über deiner Leiche kauernd finden.« Er stieß ein heiseres Gelächter aus, und seine Finger schlossen sich um den Hals des Jungen.

      Hinter den beiden ließ das Toben des wütenden Tieres die Wände beben. Der Junge war bleich geworden, aber in seiner Miene spiegelte sich kein Zeichen von Furcht. Er war der Sohn Tarzans. Der Druck der Finger verstärkte sich, Jack vermochte nur noch mühsam zu atmen. Der Affe warf sich gegen den festen Strick, der ihn an sein Bett fesselte. Dann wandte er sich um, packte den Strick, legte ihn über seine Schulter und stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Unter der haarigen Haut spannten sich die mächtigen Muskeln, und Holz begann zu splittern. Der Strick hatte gehalten, aber die Halterung des Strickes war mit einem breiten Stück Holz ausgerissen.

      Bei dem krachenden Laut blickte Paulvitsch auf. Sein widerwärtiges Gesicht wurde grüngelb - der Affe war frei.

      Mit einem einzigen Satz warf sich das Tier auf ihn. Der Russe schrie auf. Eisenharte Finger bohrten sich in das Fleisch des Mannes, gelbe Fänge schnappten nach der Kehle des Russen, der vergeblich zu entkommen versuchte. Die Zähne drangen tiefer und setzten dem Leben des hinterhältigen Menschen ein Ende.

      Der Junge kam taumelnd auf die Füße, gestützt von Akut. Unter Jacks Anleitung löste das Tier die Fesseln des Jungen. Jack schnitt das Strickende ab, das von den Hüften Akuts herabhing. Dann öffnete er einen seiner Koffer und entnahm ihm verschiedene Kleidungsstücke. Er hatte seinen Plan bis ins Kleinste vorbereitet. Das Tier tat alles, was er ihm befahl. Zusammen schlichen sie sich aus dem Haus. Ein flüchtiger Beobachter hätte nicht gemerkt, dass der eine der beiden ein Affe war.

      Der seltsame Tod des Russen Michael Sabrow, der keinen Freund hinterlassen zu haben schien, gab der Presse tagelang Stoff für sensationelle Meldungen. Auch Lord Greystoke las die Berichte und ließ sich von der Polizei auf dem Laufenden halten, nachdem er sichergestellt hatte, dass sein Name nicht mit dem Fall in Verbindung gebracht wurde.

      Sein Interesse konzentrierte sich zunächst auf das geheimnisvolle Verschwinden des Affen, der seinen Herrn getötet hatte, aber auch einige Tage später, als man ihm meldete, dass sein Sohn die Schule nicht wieder auf gesucht habe, brachte er die Tatsache nicht mit der Flucht des Affen in Zusammenhang. Erst einen Monat später, als sich herausstellte, dass Jack den Zug vor der Abfahrt verlassen hatte und von einem Taxi zur Adresse des Russen gebracht worden war, kam Tarzan zu Bewusstsein, dass ein Zusammenhang

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