Reitschuster und das Phantom. Frank Röllig
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Читать онлайн книгу Reitschuster und das Phantom - Frank Röllig страница 7
„Herr Dr. Hieber, ich kann Ihren Unmut durchaus verstehen. Mir geht es genauso. Wir dürfen nicht warten, bis der Täter das nächste Mal zuschlägt. Was würden Sie davon halten, wenn wir an die Öffentlichkeit gingen?“ Staatsanwalt Dr. Hieber runzelte die Stirn, setzte seine Brille ab und begann, an einem Ende der Bügel zu kauen.
„Sie haben recht, wir sollten den Täter aufscheuchen, verunsichern. Ich kümmere mich um einen Termin für die Pressekonferenz. Eine gute Idee, darauf hätte ich auch selber kommen können.“ Hieber war plötzlich voller Eifer.
„Dann sag ich danke, Herr Staatsanwalt.“
„Schon gut, schon gut. Auf Wiedersehen, Herr Reitschuster, und nehmen Sie das von vorhin nicht persönlich.“
Erleichtert verließ Reitschuster das Büro und ging zu seiner Abteilung zurück. Jetzt konnte er endlich das neue Konferenzzimmer näher in Augenschein nehmen.
„Die Zeiten des Flip-Boards sind nun endgültig vorbei“, sagte er zu den anderen.
Er staunte nicht schlecht über das neue Interieur. Alles war in gedeckten Farbtönen gehalten. Das Prunkstück war jedoch der riesige Flat-Screen-Bildschirm mit einer Bilddiagonalen von 60 Zoll. Da würde selbst Stone staunen, der bekanntlich ein Technikfreak war. Reitschuster glaubte zwar nicht daran, dass sie hier jemals ein Fußballspiel ansehen würden, aber man konnte ja nie wissen. Vielleicht mal ein Spiel vom
FC Augsburg, falls der um die Meisterschaft spielen würde.
Alle Mitarbeiter hatten nun die Möglichkeit, ihre Fakten zu sammeln und ins interne Netz zu stellen. Freilich sollte jeder noch eine Einweisung bekommen, aber ausprobieren konnte man das System schon mal. Reitschuster stellte den Bildschirm an. Nun zappte er sich mit der Fernbedienung durch die einzelnen Menüs.
„Das geht ja schon richtig fix bei dir.“ Schaller schaute ebenfalls vorbei. Reitschuster fühlte sich ertappt, da er ein Meister der Improvisation war, konnte er auch hier glänzen.
„Hättest du wohl nicht für möglich gehalten? Und Schaller, was gibt es Neues in diesem rätselhaften Fall?“ Schaller ließ das neue Interieur auf sich wirken.
„Wir haben die Geschäfte der Umgebung abgeklappert, es war leider nichts Brauchbares dabei. Es bleibt bei den Aussagen der Opfer: 180–185 Zentimeter groß, braune Augen, kein Akzent und sehr dunkle Stimme.“
Er ließ sich auf einen der neuen Sessel sinken. „Die sind ja richtig bequem.“
„Ja schon“, sagte Reitschuster ein wenig genervt, weil nichts voranging. „Wenn wir jetzt nicht bald was zustande bringen, wird uns das Landeskriminalamt sehr bald im Nacken sitzen. Die werden uns dann den Fall wegnehmen. Dann machen die sich hier breit, auf den schönen Sesseln: Sonderkommission ‚Phantom‘ oder so ähnlich.“ Reitschuster klang angefressen. „Wir haben nichts, aber auch gar nichts Verwertbares!“
Er griff sich das Telefon, wählte die Nummer des kriminaltechnischen Dienstes. „Hallo Pfeiffer! Hat die Auswertung der Videos etwas ergeben? Ja, okay, wir schauen sie an.“ Reitschuster legte auf. Dann schaltete er das neue Equipment an. Die beiden Ermittler vertieften sich in die neue Technik. „Hier kannst du einen Button drücken und mit anderen während der Arbeit Kontakt aufnehmen, wenn sie es wollen, können sie deinen Ruf akzeptieren. Ihr könnt euch sogar sehen und miteinander sprechen.“ Reitschuster hörte gebannt zu.
„Das bedeutet, wir können mit anderen Präsidien eine Bildkonferenz abhalten?“ Schaller nickte. Reitschuster fuhr fort. „Das würde eine sehr hohe Ersparnis für unseren Etat bedeuten. Das heißt mehr Geld für unsere Belange.“
„Pfeiffer sendet uns die Aufnahmen auf den großen Bildschirm.“
Da sich nach gefühlten zehn Minuten immer noch nichts tat und sie auf einen schwarzen Schirm starren, holte Reitschuster genervt die Fernbedienung, drückte auf den Tasten herum.
Nach kurzem Suchen in den Menüs sahen die beiden plötzlich ein Bild. „Schau, Bär! Das ist die Tankstelle in Offingen. Der Typ wusste ganz genau, in welcher Ecke die Kamera angebracht war. Er ist nie ganz zu sehen.“ Schaller zeigte auf den Bildschirm.
„Jetzt legt er mit der Pumpgun an.“ Man sah, wie der Lauf der Waffe nach oben gezogen wurde. Wie das Gewehr fertiggeladen wurde.
„Da wäre mir auch die Muffe eins zu tausend gegangen, das kannst du mir glauben.“
„Hast du die SpuSi nach älteren Aufnahmen der Tankstelle gefragt? Schaller wackelte mit seinem Kopf. „Dann wird es Zeit, verdammt! Du solltest dein Versäumnis schnellstens nachholen! Vielleicht ist der Verdächtige mal dort gewesen. Hat sich auffällig umgesehen, weil er die Kameras ausspioniert hat“, meinte Reitschuster nachdenklich. Pfeiffer soll auch gleich beim Zigarrengeschäft nach älteren Aufnahmen nachfragen. Bei der Gelegenheit kannst du dich auch gleich nach Herrn Birkners Befinden erkundigen. Den müssen wir noch befragen.“ Frau Wimmer betrat in diesem Moment das Konferenzzimmer: „Grüß Gott, die Herrn. Möchten Sie Kaffee und etwas Gebäck? Da lässt es sich doch gleich viel besser nachdenken. Finden Sie nicht?“
Schaller stand auf. „Für mich nicht. Ich muss noch in die Abteilung Fingerspuren, Blutspritzer und Haaranalyse.“ Reitschuster grinste verschmitzt: „Für mich gerne, Frau Wimmer.“ Sie verließ das Zimmer, um den Kaffee und das Gebäck zu holen.
„He Schaller, warte mal. Die Infos kannst du später einholen.“ Dann sagte er verschwörerisch: „Wann hat Frau Wimmer nochmal Geburtstag?“ Schaller schaute kurz auf sein Smartphone, sagte dann erstaunt: „Heute! Sie ist am 04.11.1980 geboren. Manchmal überraschst du einen schon, mit deinem Gedächtnis für Zahlen“, sagte Schaller nicht ohne Anerkennung. Reitschuster zog sein iPhone aus der Hosentasche. Sogleich bestellte er Blumen.
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