Club Cuffs And Whips. Margaux Navara
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Читать онлайн книгу Club Cuffs And Whips - Margaux Navara страница 4
Eine Hand packt mich an der Kehle, genauso wie der Uhrträger mich gehalten hat. Dann wird mir das Glas an die Lippen gehalten und ich trinke durstig. Es ist vermutlich Champagner. Besserer als vorhin, vielleicht bin ich auch nur durstiger. Ich schaue auf und erkenne die braunen Augen. Mein dankbares Blinzeln wird mit einem Zwinkern beantwortet.
Was jetzt? Erneut ertönt der Gong und eine Frau posaunt ein provozierendes: „Drei!“ Sehr fordernd, die Rubenssche. Es finden sich zwei, so dass die Auslosung nur der Form halber passiert. Sie scheint enttäuscht und wirft mir einen bösen Blick zu. Ich? Was habe ich damit zu tun? Ich bin die mit dem Hüftspeck und dem großen Hintern! Da hilft auch die Bräune nicht drüber hinweg. Und die drei Kilo, die ich mehr vor Aufregung und Appetitlosigkeit abgenommen habe, reichen nicht, um aus mir eine Barbie zu machen.
Ein Stöhnen aus einer anderen Ecke zieht mich an. Eine blonde, kurzhaarige junge Frau kniet auf einem niedrigen Tisch, ihren Hintern hochgestreckt, und lässt sich von einem Mann befingern. Sie hat ein grünes Band an ihrem Strumpf, ein gleiches hat der Mann an seinem Handgelenk. Ah, ein Paar. Nur zum Schauen gekommen, und zum Gesehenwerden, aber nicht zum Mitspielen. Ich habe bisher noch gar nicht darauf geachtet. Nun sehe ich noch mehrere Bänder, jeweils in anderen Farben, so dass die Paare gut zuzuordnen sind. Nun, es gibt viele Interessensrichtungen im Bereich BDSM, und auch ein solches Event dient der Befriedigung aller möglichen Gelüste.
Der Uhrträger liebkost mich, oder zumindest tätschelt er mir die Wange wie einem Kind.
„Sehr schön, Kleines. Obwohl du ein Spanking verdient hättest, da du zu spät gekommen bist. Es war schon zwei nach zehn.“
„Das Spanking bekommt sie von mir. Wir wollen doch nicht die Erziehung entgleisen lassen!“
Braunauge hat gesprochen und packt mich gleich entschlossen am Arm. Ich folge ihm mit weichen Knien. Ja, der Abend scheint sich so zu entwickeln, wie ich es mir vorgestellt hatte. Er setzt sich auf einen Hocker und mit einem Dreh seiner Hand bin ich auf seinem Schoß – Kopf nach unten, Hintern in der Luft. Ich mache keinen Laut vor lauter Angst, er könnte ihn falsch interpretieren und am Ende noch die Wörter Gelb oder Rot heraushören.
Er legt eine Hand auf mein Kreuz. Sie fühlt sich warm an, schwer, ein Gewicht, das mich niederdrückt, unterdrückt, Zeichen für alles, was ich mir wünsche. Ich muss mich bewusst ermahnen, mich nicht auf der Stelle in diesen Kerl zu verknallen, nur weil er seine Hand auf mich gelegt hat. Er spielt nur. Mehr nicht!
Die Hand liegt ruhig und nichts passiert. Warum nicht? Was hat er vor? Muss er sich erst mental vorbereiten? Will er mehr Zuschauer?
„Kopf hoch!“, kommt sein Kommando und ich schaue zu ihm auf. Er grinst süffisant. „Halt das. Und ich denke, du solltest keinen Tropfen verschütten!“
Er drückt mir sein Champagnerglas in die Hand, das noch zur Hälfte gefüllt ist. War das der Grund für sein Zögern, dass er keinen Platz gefunden hat, um das Glas abzustellen? Sicher nicht, denn direkt neben mir steht ein niedriger Tisch für genau diesen Zweck.
Ich warte immer noch. Eigentlich hätte es längst losgehen können. Es ist irritierend, hier zu liegen, auf seinen harten Oberschenkeln, die sich keinen Zentimeter rühren, genauso wenig wie die Hand auf meinem Rücken. Ist das Bestrafung durch Langeweile? Sollte ich nun meine Untaten reflektieren, meine Reue bekunden, um Gnade betteln? Das Letztere hebe ich mir auf für den Fall, dass seine Schläge zu hart ausfallen. Meine Untat ist zur Genüge reflektiert. Ich war zu spät. Ich hatte keine Uhr. Außer dass ich mich auf die Instruktionen hätte besinnen können, in denen stand, dass die Verlosungen jeweils zur Viertelstunde stattfinden, die Erste um zehn Uhr. Was sonst ist also der Grund für das Warten? Schließlich hat er angekündigt, die Bestrafung übernehmen zu wollen - ich habe nicht darum gebeten! Warum wartet er dann und ist völlig passiv?
Gibt es eine wortlose Entsprechung für nervöses Geschwätz? Das ist es nämlich, was in meinem Kopf passiert. Ich schwätze mich selbst zu, reihe sinnlose Gedanken aneinander, alles nur, um mich von dem abzulenken, was mich erwartet. Sicher wäre es der Situation angemessener, wenn ich mich zusammenreißen, meine innere Mitte suchen, dann die Bestrafung mit so viel Grazie und Demut aufnehmen würde wie irgend möglich. Aber ich schaffe es nicht. Ich bin zu aufgeregt. Ein Spanking! Schon ewig her, das letzte Mal. Und nur, weil ich es dem aufgegabelten Kerl eindringlich empfohlen hatte. Dann allerdings war er begeistert bei der Sache, leider mit Unverstand gepaart. Er schlug auf die falschen Stellen. Zu hart. Zu ungenau. Zu unregelmäßig.
Ja, ich stelle Ansprüche. Keine gute Voraussetzung für die Suche nach einem Partner. Ich weiß genau, dass ich damit bei einem echten Mann auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen würde. Aber einen solchen habe ich eben noch nicht kennengelernt und hoffte, dieses Defizit hier füllen zu können. Und nun liege ich auf dem Schoß eines völlig Untätigen, Passiven; vielleicht der Mittler des Clubs, der dafür sorgt, dass die Gäste es nicht zu weit treiben.
Au! Verdammt! Verdammt, verdammt, verdammt! Wieder Au! Wow, tut das weh! Der Kerl hat eine wirklich große Hand. Und Kraft! Au! Bisher war ich still geblieben, der Schock hatte nicht einmal für ein Jammern gereicht, aber ich weiß, dass ich gleich losschreien werde. Mein Mund steht schon offen, ich schnappe nach Luft, obwohl ich die Letzte noch nicht ausgeatmet habe.
Nichts. Kein weiterer Schlag. Nur ein missbilligendes: „Ts, ts!“ Dann nimmt er mir das Glas aus der Hand. Das Glas! Ich habe keine Sekunde mehr an das Glas gedacht und noch weniger an den Inhalt. Es ist leer, auf dem Tisch neben mir viele Spritzer. Ich beobachte fasziniert, wie immer noch vereinzelt Bläschen in den Pfützen platzen. Auch meine Blase ist geplatzt. Die Blase, in der ich mich befunden hatte, heimtückisch hervorgerufen von dem Mann, auf dessen Schoß ich liege, durch seine Passivität. Er ist schuld! Hätte er gleich zugeschlagen, wäre ich nicht so abgelenkt gewesen. So aber war ich abgetaucht, im trüben Wasser meiner Gedanken versunken, mit blöden Fragen beschäftigt, die er mir nicht beantworten wird, zumindest nicht mit Worten.
Seine Hand hat mir geantwortet, hat mich in die Realität zurück katapultiert und zugleich dafür gesorgt, dass ich ihm nun erst recht Grund zur Missbilligung gegeben habe. Das Glas ist leer, der Champagner tropft langsam zu Boden und alle meine Ansprüche gleich mit. Ich ahne, wenn auch nur zaghaft, was auf mich zukommt, wenn ich es mit einem dominanten Mann zu tun habe.
„Steh auf, bring das Glas weg und hol mir ein Neues!“
Ich krieche beinahe von seinem Schoß, fühle den Schmerz auf meinem Hintern aufflammen durch die Bewegung der Muskeln, doch es folgt kein erhebendes, abhebendes Glücksgefühl, wie ich es mir von meinem ersten richtigen Spanking erträumt hatte. Stattdessen nur eine Art Scham, so verwunderlich es mir auch selbst erscheint. Ja, ich schäme mich. Nicht wegen der Männer und Frauen um mich herum, die interessiert zugeschaut haben, sondern wegen meiner Zweifel, meiner Forderungen, meiner Unfähigkeit, Befehle auszuführen. Ist es nicht das, was ich wollte? Mir von einem Mann befehlen lassen?
Gleich beim ersten Mal auf ganzer Linie versagt. Nein, genau genommen beim zweiten Mal. Ich werde mich anstrengen müssen, wenn ich es besser machen will. Ich gehe also mit dem tropfenden Glas zur Theke. Und nun? Der Barmann hat vorhin nicht auf mich reagiert, wird er es jetzt tun? Ich traue mich kaum, aufzuschauen. Wie soll ich ihm meine Wünsche nennen?
Einer der Männer hilft mir. „Sag 'mein Herr' zu ihm, und schau zu Boden. Dann wird er dich schon beachten.“
Ich nicke und flüstere ein „Danke“, ehe ich das Glas über die Theke reiche und dann „Bitte, mein Herr, ein Glas Champagner“ murmle. Das Glas wird mir aus der Hand genommen. Ich schaue auf und sehe, dass der Barmann einen Blick mit meinem Spanker tauscht, dann nickt und seiner Aufgabe nachgeht. Puh, scheint