Der geheime Pfad von Cholula. Michael Hamberger

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Der geheime Pfad von Cholula - Michael Hamberger

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hatte. 23:1, was für ein Verhältnis. Layla würde nur zu gerne wissen, wie viel davon auf das Konto von Sergio Alcazar gingen. Wohl der überwiegende Prozentsatz. Sie sah sich die Bilder der jungen Frauen an. Wirklich alle zwischen 16 und 24 Jahre alt. Das dies niemandem aufgefallen war? Layla kam ein Gedanke.

      „Sag’ mal, Daniel, als Lupi entführt wurde, wie haben da die anderen Leute reagiert?“

      „Jetzt, wo Du es sagst, fällt es mir auch auf. Die haben so getan, als hätten sie nichts gehört, aber innerhalb weniger Sekunden war die Plaza Mayor fast komplett menschenleer!“

      „Was hältst Du da davon?“

      Layla deutete auf das Plakat. Daniel sah es sich konzentriert an. Dann erwiderte er:

      „Mann, das sind aber viele für so eine kleine Stadt und alles nur Frauen. Meinst Du, es hat was mit diesem Superarschloch von Antonio zu tun?“

      „Ich bin sicher, dass es das tut. Und jetzt auf zur entweihten Kirche!“

      Die beiden liefen wieder los in Richtung des abgestellten Autos. Da hatte Layla plötzlich das Gefühl, dass sie beobachtet wurde. Und tatsächlich. An der Strasse stand ein weißer Lieferwagen und auf dem Beifahrersitz saß Antonio Gonzales López. Er grinste sein typisches gruseliges Grinsen, dass Alles auf einmal zu sein schien: Wissend, arrogant, schmutzig, geil, böse, hinterlistig, berechnend. Nur eines war es sicher nicht: Wohlmeinend. Daniel hatte ihn noch nicht gesehen, weshalb ihn Layla an der Schulter zog. Sie deutete in Richtung des Lieferwagens. Daniels Augen weiteten sich, als er Antonio erkannte und er begann, wie ein wilder Stier in Richtung des Lieferwagens zu sprinten. Dabei stieß er einen hohen Schrei aus, fast so, wie es die Indianer in schlechten Wildwest Filmen oft taten. Dabei hatte er die rechte Hand über die Schulter gehoben, als hätte er tatsächlich einen Tomahawk in der Hand.

      Antonio schien dieser „Angriff“ zu amüsieren. Er lachte den näher kommenden Daniel geradezu aus. Kurz bevor Daniel tatsächlich zum Angriff übergehen konnte, gab er dem Fahrer ein Zeichen und die beiden brausten davon.

      Layla war klar, was dies zu bedeuten hatte. Antonio wollte ihr klarmachen, dass er omnipräsent war und die volle Kontrolle über Layla und alles, was sie tat, hatte. Das sie keine Chance hatte und vor allen Dingen, dass er wenig bis gar kein Respekt vor ihr hatte, dass er sich eher köstlich über ihre dilettantischen Versuche amüsierte und dass er deswegen noch etwas mit ihr spielte.

      Daniel hatte einen großen Stein gefunden und schmiss ihn vor ohnmächtiger Wut dem Lieferwagen hinterher, der Stein schaffte aber nicht einmal ein Viertel der Distanz, bevor er wirkungslos zu Boden fiel. Daniel sprang wie wild auf den Boden und bei jedem Sprung schrie er:

      „Mist, Mist, Mist!“

      Dann drehte er sich im Kreis und fragte laut in die Runde:

      „Hat jemand das Kennzeichen des Wagens gesehen?“

      Wieder versuchten die Leute, ihn zu ignorieren. Das machte Daniel fast noch wütender. Er schrie in die Runde:

      „Wenn ihr Euch dem nicht stellt, wird es nie aufhören!“

      Plötzlich klatschte es und Daniel hielt sich den Kopf. Vor ihm lag ein Stein. DIE LEUTE BEWERFEN UNS MIT STEINEN, schrie es stumm in Laylas Kopf. Neben ihr schlug der nächste Stein ein. Sie packte Daniel an der Schulter und schob ihn in Richtung Auto. Die Leute hatten ziemlich deutlich ausgedrückt, was sie von der Hilfe hielten.

      12

      Im Auto angekommen, untersuchte Layla erst einmal Daniels Wunde. Er hatte großes Glück gehabt, dass der Stein nicht voll getroffen hatte. Er hatte deshalb nur eine Beule und eine kleine Schürfwunde, die kaum blutete. Trotzdem war er natürlich stinksauer. Er schimpfte und schlug mit der flachen Hand auf das Armaturenbrett.

      Layla beschloss, dass es wohl besser wäre, wenn sie fuhr. Daniel war voll damit einverstanden. Er fühlte sich selbst im Moment nicht sonderlich fit dazu. Die beiden tauschten also in einer akrobatischen Aktion innerhalb des Autos die Plätze. Sie hatten heute schon genug Steine abbekommen und wollten deshalb das schützende Auto nicht mehr verlassen.

      Layla startete den Motor und fuhr zum westlichen Ortsausgang.

      Und dort fanden sie nichts!

      Da war keine Kirche, nicht einmal eine Ruine, ja, noch nicht einmal ein paar herumliegende Steine, die einmal eine Ruine hätten sein können. Layla war verzweifelt. Ihre einzige Spur schien sich in Luft aufzulösen! Die beiden stiegen aus und wollten sich einmal genauer umsehen. Alles war wie beschrieben. Der Weg zum Popocatépetl war klar zu sehen und sogar beschildert. Aber eben halt keine Kirche.

      Layla beschloss, sich die Gebäude etwas näher anzusehen. Es waren zum größten Teil alte, halb verfallene Gebäude im typisch ländlichen, mexikanischen Stil. Trotz des schlechten Zustands schienen alle diese Gebäude noch bewohnt zu sein. Eine Kirche, oder ein nur ansatzweise kirchenähnliches Gebäude war nicht auszumachen. Es waren aber auch keine Leute auf der Straße, die man hätte fragen könnte. Es war wie ausgestorben. Es war eine richtige Wildwest Idylle. Sogar die weitblättrigen, ausladenden Algavenpflanzen und die berühmten dreiarmigen Saguaro Kakteen waren zu sehen.

      Daniel und Layla waren ratlos. Nichts, wirklich nichts. Was sollten sie jetzt tun? In Layla stieg wieder die Panik hoch. Wenn sie nur daran dachte, was diese Bestien mit Lupi genau in diesem Moment anstellen konnten.

      Da fiel ihr Blick auf ein Gebäude, das in einem seltsam schiefen Winkel zu den anderen Gebäuden stand. Das Gebäude war wahrscheinlich das älteste hier an dieser Strasse. Die verblasste, ockergelb Farbe blätterte an vielen Stellen schon ab und speziell im Obergeschoss begann es schon zusammenzufallen. Dort waren die Fenster sind mit großen Brettern vernagelt. Nur das Erdgeschoss schien noch benützt zu werden. Über einer Stahltüre, die mit einem großen Schloss und einer Kette gesichert war, hing ein altes, teilweise schon verrostetes Schild, das darauf hinwies, dass hier ein Möbelgeschäft ansässig sei. Es war aber keine Auslage oder sogar eine Schaufensterscheibe zu sehen. Dies wäre aber wahrscheinlich in dieser Lage auch etwas gewagt. Diese Fensterscheibe würde wohl nicht lange überleben.

      Layla näherte sich dem Gebäude. Es war tatsächlich uralt, schien aber robust gebaut zu sein. Hinter dem hässlichen ockergelben Verputz waren eigentlich ganz brauchbare Steine. Es wäre nach Laylas Meinung besser gewesen, bei diesem Gebäude gar keinen Verputz zu benützen. Oder sollte der Verputz nur Tarnung sein? Layla begann plötzlich ganz hektisch die Wand zu untersuchen und tatsächlich. Ziemlich genau in der Mitte der Wand fand Layla riesige Befestigungsanker. Es waren genau vier und wenn man eine Linie von dem oberen zum unteren, und vom linken zum rechten zog, erhielt man ein Kreuz.

      Layla schrie auf. Sie war sich sicher, dass sie die ehemalige Kirche gefunden hatte. Sie rief Daniel zu sich. Der war sich nach einer eingehenden Untersuchung ebenfalls sicher, dass dies die ehemalige Kirche war, die sie suchten. Layla ging zum Tor und suchte nach einer Klingel oder wenigstens einem Klopfer. Nichts! „Wie machen die Kunden denn dann auf sich aufmerksam?“ fragte sich Layla. Daniel klopfte an die Türe. Keine Antwort, Na, dass musste ja ein sehr gut gehendes Geschäft sein.

      Die beiden begannen um das Gebäude herumzugehen, fanden aber keinen weiteren Eingang, nicht einmal ein Fenster.

      „Daniel, dass ist doch scheißegal. Wir müssen nicht ins Gebäude, wir müssen nur hinter dem Gebäude nach dem geheimen Pfad suchen!“

      Gesagt, getan. Fast eilig gingen die beiden in Richtung Hinterhof. Dieser war aber

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