Zwielicht 11. Michael Schmidt

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Zwielicht 11 - Michael Schmidt

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konnte Josef die Umrisse eines Schrankes erkennen, der für besondere Lieferungen gedacht war.

      Er trat heran, öffnete ihn und machte einen Schritt hinein. Hinter ihm fielen die Schranktüren zu. Pechschwarze Finsternis umfing ihn wie ein klebriger Mantel.

      Da spürte er den Körper. Ganz deutlich. An seiner rechten Schulter, am Arm, am Bein. Jemand presste sich an ihn. Es war keine normale Ladung, denn das Fleisch fühlte sich warm an.

      Was war das?

      Er wollte sich umdrehen, aber er konnte nicht. Auch links von sich spürte er einen Körper. Und hinter ihm drängte jemand an seinen Rücken. Heißer Atem hauchte in sein Genick. Vor ihm musste auch jemand sein, denn Josef spürte weiches Fleisch. Klebrige Hände tasteten über seine Brust, über seinen Wohlstandsbauch.

      Er wollte sie wegstoßen und packte sie. Klein waren die Hände. Kinderhände. Dürre Arme. Von hinten schoben sich weitere Arme heran.

      „Hey, fort von mir!“, empörte er sich. Aber es war kein Platz zum Wegstoßen.

      Ihm kam es vor, als stecke er in einer unzählbaren Menge an menschlichen Körpern, die hin und her wogt, ihn bedrängt. Sie jappsen nach Luft. Glücklich derjenige, der hochgewachsen. Oben ist noch Luft. Unten jammern Kinder, heulen und schreien, wenn Erwachsene auf sie treten, um weiter nach oben zu gelangen.

      Nach oben, zur Decke des LKWs. Wo noch Luft ist.

      Josef wird es heißer und heißer. Immer weniger Sauerstoff kann er in seine Lungen ziehen. Sein Atem geht rasselnd. Er kann nicht schreien, nur noch ächzen.

      Luft!

      Er braucht Luft!

      Die Hände reißen nun an ihm, zerreißen seine Kleidung, rupfen Fleischbatzen aus ihm heraus bei dem Versuch, an ihm hinaufzuklettern, um an die wenige Luft unter dem Dach des LKW zu kommen.

      Und dann die Hitze!

      Unerträglich heiß ist es hier drinnen. Die Wärme der Körper staut sich in dem luftundurchlässigen Raum, auf den von außen die Sonne knallt. Die Körper schwitzen, verlieren mehr und mehr Wasser. Die Zungen schwellen an, kleben am Gaumen wie dicke Würmer in der Mundhöhle. Bei jedem Aufreißen des Mundes klafft die Haut der spröden Lippen, brennen die offenen Mundwinkel.

      Luft!

      Alle brauchen Luft!

      Aber da ist keine!

      Hier und da sickert dumpfes Licht durch die Ritzen zwischen den Menschen. Der bleiche Schein von Handybildschirmen beleuchtet blasse Gesichter. In Todesangst verzerrte Gesichter. In Agonie sich drehende Augäpfel. Fremdsprachige Rufe verhallen ungehört. Doppelwandiges Aluminium.

      Sie schreien, schlagen mit den Ellbogen gegen die Wände des Kühllasters. Mit den Köpfen.

      Stundenlang.

      Doch niemand öffnet.

      Über 1000 Euro hatten sie den Schleppern bezahlt.

      Nun sind die Männer abgehauen. Der LKW steht in der prallen Sommersonne.

      Die Akkus der Handys werden schwächer und schwächer. Die ersten sacken ohnmächtig zusammen, können nicht fallen, zu eng. Sterben im Stehen.

      Gedärm entleert sich und Blasen. Unmenschlicher Gestank breitet sich aus.

      Dann ersticken die ersten Kinder, dann die Frauen, dann die Männer. Zum Schluss sterben auch diejenigen, die ganz oben auf den Leichenberg geklettert sind.

      80 Grad.

      Die Organe werden gekocht. Die Leiber backen, zerfließen nahezu in der Sommerhitze ineinander.

      Und begraben unter all den verwesenden Leichen kauert Josef.

      Als Salvatore losfahren wollte und den Anhänger inspizierte, fand man ihn.

      Josef saß unbeweglich auf der Ladefläche, mit dem Rücken an der LKW-Wandung.

      Mit einem Ausdruck unsäglichen Grauens starrte er ins Leere.

      Fliegen umschwirren ihn.

      Unbemerkt sickert Leichenflüssigkeit von der Ladefläche …

      Am 27.8.2015 werden 71 tote Flüchtlinge in einem abgestellten Kühllaster auf der österreichischen Autobahn A4 bei Parndorf gefunden. Sie sind erstickt. Die geflohenen Schlepper werden von der ungarischen Polizei entdeckt und festgenommen. Das jüngste Opfer ist ein ca. zwei Jahre altes Mädchen.

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