PISHTACO. Peter Splitt

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PISHTACO - Peter Splitt

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sah Claudio nicht an, ob diese Aussage ihn sonderlich beeindruckte.

      „Trinkt ihr Bier, oder lieber so wie ich einen Roten?“ fragte er ohne darauf einzugehen.

      „Wir sollen dich jetzt gleich mitnehmen!“

      „Mitnehmen, wohin?“

      „Nach Bonn!“

      Wie von Geisterhand herangeschafft, standen plötzlich zwei Eifelpils auf dem Tischchen. Elias zwinkerte mit den Augen und Claudio grinste vor sich hin. „Prost meine Herren. Na dann plaudert doch mal ein bisschen aus dem Nähkästchen.“

      „Hör zu Claudio. Wir haben nicht die Zeit um dir große Geschichten zu erzählen. Trink deinen Wein aus und dann komm mit.“

      „Und was ist mit eurem Bier? Wäre doch wirklich schade drum.“

      Automatisch setzte Baumann die Lippen an sein Bierglas und nahm einen kräftigen Schluck. Danach blickte er Claudio an und versuchte seine Stimme unter Kontrolle zu behalten.

      „Mensch Claudio, Staatssekretär Von Sanden will dich kennenlernen. Möglicherweise hat er einen Job für dich.“

      Claudio rülpste und Peter Baumann wich zurück.

      „Was denn für einen Job?“

      „Das möchte er dir selber sagen. Trink aus und komm mit!“

      „Und wenn ich nicht will?“

      „Claudio, du spinnst! Das hier ist vielleicht die Chance deines Lebens. Also mach schon, oder willst du ewig so weitermachen und langweilige Artikel für Heimatblätter in der Eifel schreiben?“

      „Sagt eurem Boss einen schönen Gruß von mir und dass ich morgen früh um acht Uhr bei ihm auf der Matte stehe. Und jetzt gehe ich nach Hause.“

      Damit stand er auf und ging. Peter Baumann starrte wie gelähmt auf sein halbvolles Bierglas. Er zweifelte keine Sekunde an Claudios Seriösität, auch wenn er sein Handeln umso weniger verstand. Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Elias zündete Kerzen und Räucherstäbchen an. Ein Gitarrenduo spielte auf einer kleinen Bühne sanfte Jazzklänge und die beiden Beamten spürten die Wirkung des langen Tages. Es war Zeit, den Rückweg nach Bonn anzutreten.

      Claudio schloss die Tür auf und betrat seinen Hausflur. Luna, die kleine Mischlingshündin, die er von seiner Ex-Freundin Edith übernommen hatte, legte den Kopf schief und kam auf ihn zugerannt.

      „Na, du kleine Nervensäge. Kontrollierst du neuerdings schon, wann ich nach Hause komme?“

      Luna drehte elegant den Kopf auf die andere Seite und blinzelte ihn an. Fast schien es so, als wollte sie sagen: Wird auch langsam Zeit, dass du kommst. Gib mir endlich etwas zu fressen. Claudio streichelte über ihr weiches Fell.

      „Also gut, du hast mich überzeugt, du Streunerin. Für dich gibt es TroFu und für mich die Zeitung und eine Tasse Kaffee.“

      Köttelbach in der Eifel. Warum war er gerade hier gelandet war? Nun das ist eine lange Geschichte. Sagen wir einfach, wo die Liebe hinfiel…

      Er hatte gerade die Haustür hinter sich zugeworfen, als ihm noch etwas einfiel: Die Zeitung. Er öffnete sie wieder und sah, dass die Zeitung schon wieder auf dem Rasen lag. „Was ist bloß los mit dem Jungen? Er schafft es nie, sie weiter als bis auf den Rasen zu werfen. Er schritt über den Rasen. Unter seinen Schuhsohlen knirschten trockene Blätter. Sie stammten von der Hecke, die sein Nachbar gestern gestutzt hatte. Er klemmte sich die Zeitung unter den Arm, schlenderte wieder zurück zum Haus und betrat den Flur.

      Überhaupt war das mit den Nachbarn in der Eifel so eine Sache. Im Allgemeinen ließen sie ihn in Ruhe, auch wenn sie für seinen Geschmack ein wenig zu häufig aus ihren Häusern krochen, um nachzusehen ob auch wirklich noch alles in Ordnung war. Das Haus in dem er wohnte besaß zwei Stockwerke. Neben seinem Schlafzimmer befanden sich oben noch ein Gästezimmer und das Bad. Den ersten Stock teilten sich Küche, ein Gäste-WC und das geräumige Wohnzimmer. Letzteres war ein Mittelding zwischen einem Salon und der Art von Bibliothek, die ein Liebhaber guter Bücher Stück für Stück zusammentrug, je nachdem wie sich die Gelegenheit dazu ergab. Die schwere Couchgarnitur aus Leder, der wuchtige Esstisch mit den acht passenden Stühlen, ebenfalls Leder, die antiken Holzregale -und Schränke, der Sekretär sowie die auffällige Standuhr, alles stammte aus der Gründerzeit und verbreitete zusammen mit dem gusseisernen Kaminofen eine gewisse Behaglichkeit. In der Ecke des Zimmers stand eine restaurierte, amerikanische Musikbox. Zwei Wände wurden durch Regale verdeckt, auf denen präkolumbische Keramiken unterschiedlicher Formen und Epochen standen. Die beiden anderen Wände schmückten eine Reihe historischer Bilder, die ebenfalls aus dem fernen Südamerika stammten und von antiken Lampen mit bunten Tiffanyglasschirmchen angestrahlt wurden. All das spiegelte seine persönliche Note wieder.

      Die automatische Kaffeemaschine auf der Rückseite seiner Küchenbar hatte gerade ein einigermaßen trinkbares Gebräu fertiggestellt und Luna kaute eifrig auf einer klebrigen Masse aus ihrem Aluminium Napf herum, also konnte er sich getrost an den Küchentisch setzten und einen Blick in die Tageszeitung werfen. Innerlich brannte er darauf zu erfahren, was der Staatssekretär von ihm wollte. Und trotzdem dachte er nicht im Traum daran, sich gleich am Anfang von ihm einwickeln zu lassen. Am anderen Morgen klopfte er pünktlich um acht Uhr an jene Tür, die zum Büro des Staatssekretärs Von Sanden führte.

      „Herein!“

      Roger Peters öffnete und blickte sofort in Von Sandens strenger Miene.

      „Ah der Herr Guerrero gibt sich die Ehre. Eigentlich habe ich Sie ja bereits gestern erwartet.“

      Er deutete auf den Stuhl zu seiner linken. Claudio setzte sich.

      „Nun, ich hatte ein wenig getrunken und da wollte ich nicht…“

      „Sie wollten keinen schlechten Eindruck bei mir hinterlassen, nicht wahr Herr Guerrero?“

      „Äh ja. Das stimmt ganz genau.“

      Aber es war bei weitem nicht selbstverständlich, dass er pünktlich in Bonn eingetroffen war. Er fuhr einen alten englischen Sportwagen und der hatte seine Tücken.

      „Nun gut, wir wollen es dabei belassen“, sagte Von Sanden beinahe gutmütig. „Herr Guerrero, ich habe einen Job für Sie!“

      „Davon habe ich bereits gehört, aber Baumann wollte partout nicht herauslassen um was es dabei geht. Ich dachte mir nur, dass wenn Sie mir extra zwei von ihren Beamten vorbeischicken, es sich allerdings um eine ernste Sache handeln muss.“

      Von Sanden sah ihn eine Zeitlang an, ohne etwas zu sagen. Auf einmal verließen die Worte sehr ernst sogar fast unhörbar seinem Mund. Unmittelbar danach hatte er sich wieder gefasst.

      „Hören Sie zu. Ich weiß, dass sie viele Jahre in Südamerika gelebt haben. Erzählen Sie mir doch einmal was Sie über Peru wissen?“

      Die Frage kam für Claudio völlig unerwartet. Er schluckte. Was sollte das jetzt?

      „Staat

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