Panoptikum des Grauens. Thomas Riedel

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Panoptikum des Grauens - Thomas Riedel

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unwillkürlich oder gar zwanghaft erlebt wird, oder dass sie sogar völlig unterbewusst ablaufen kann, steht zum Gesagten nur scheinbar im Gegensatz.« Er sah Sir Christopher ernst an. »Hier muss man die Prozesse unterscheiden, die tatsächlich ablaufen, und das subjektive Erleben derselben …«

      »Auch, wenn es anders zu sein scheint«, unterbrach ihn McGinnis, »ist bekannt, dass der Hypnotisierte aber nur solange auf die hypnotische Suggestion reagiert, wie das für ihn Sinn macht oder er sich aufgrund expliziter oder implizierter Anforderungen der Situation zum Kooperieren verpflichtet fühlt.«

      Lestrade warf ihm einen müden Blick zu und wischte sich über die Augen. »Stimmt schon, Cyril. Dir ist aber auch bewusst, dass wir darauf werden warten müssen, solange wir den Schalter nicht finden … Für diese Aufgabe bin ich jedenfalls nicht der richtige Mann. Ich bin mir sicher, dass derjenige, der hierfür verantwortlich zeichnet, ein hypnotisches Siegel gesetzt hat.«

      »Wenn mir vor ein paar Tagen ein Mensch gesagt hätte, dass es solche Dinge zwischen Himmel und Erde gibt«, stöhnte der Chief Superintendent und schüttelte seinen massigen Kopf, »hätte ich ihn für verrückt erklärt .... Ich muss schon sagen, Blake, Sie haben sich ein merkwürdiges Arbeitsfeld ausgesucht.« Er seufzte. »Und ausgerechnet ich musste diese Abteilung übernehmen.«

      Blake ersparte sich eine Antwort. Er grübelte bereits über den nächsten Schritt nach.

      »Werden Sie jetzt diesen mysteriösen Orientalen unter die Lupe nehmen?«, erkundigte sich Whitemoore.

      »Wie stellen Sie sich das vor?«, entgegnete Blake, »Ich brauche erst einen Haussuchungsbefehl. Ansonsten richte ich überhaupt nichts aus.«

      »Und vorausgesetzt, wir würden ihn bekommen, … vor morgen früh bekommen wir ihn auf keinen Fall«, fügte McGinnis hinzu. »Sie können sich jetzt also ebenso gut schlafen legen, Mr. Whitemoore.«

      »Ein sehr intelligenter Ratschlag«, höhnte Whitemoore erbittert. »Ja, glauben Sie denn allen Ernstes, ich könnte ein Auge schließen? Ich habe Angst um Kayleen und fühle, dass sie meine Hilfe braucht!«

      »Wir alle sind darauf aus, Miss Coleman so schnell wie möglich zu befreien, aber wir dürfen nichts überstürzen«, suchte Blake den Architekten zu beruhigen. »Sonst stehen wir plötzlich vor der Leiche ihrer Freundin, und das nur, weil der Täter die Nerven verloren hat. Es wäre nicht das erste Mal in der Kriminalgeschichte, Mr. Whitemoore, … und genau das, gilt es doch zu vermeiden, oder?«

      »In Ordnung, Sie sind der leitende Beamte«, gab Whitemoore nach, wenngleich man ihm anmerkte, dass er es nicht ernst meinte. Er hatte längst beschlossen, auf eigene Faust zu handeln. Für ihn arbeiteten diese schlafmützigen Beamten ohnehin zu langsam, und ein Fall wie dieser brauchte seiner Meinung nach Maßnahmen, die außerhalb aller erstickender Routinearbeit lagen. Er entschied sich, auf sein Glück zu vertrauen und sich in die Höhle des Löwen zu begeben …

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