Hobbyhuren. Nadja Milenka

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Hobbyhuren - Nadja Milenka

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Es gab Kunden im Job, die waren wirklich unangenehm und widerlich. Aber das war in Frankfurt, München, Paris und überall so.

      Aber meine bisherige Erfahrung zeigte, dass es die Quote meistens bei 10 Prozent lag. 90 Prozent konnte man positiv einstufen. Viele meiner Kunden brachten mir Wärme, Zuneigung und Respekt gegenüber.

      Das Date verlief nicht wie Escort Dame und Kunde, sondern so wie Mann und Frau, die sich intim und privat begegneten. Wir alle suchten doch irgendwo Geborgenheit, Nähe und Zärtlichkeit. Im Escort ließen sich dafür wunderschöne Stunden finden.

      Ich fand es einfach toll, wenn ich mich bei einem Mann fallenlassen konnte. Dann wurde er nicht nur zu einem Mann, der mich für ein Date gekauft hatte, sondern zu einer Erfüllung für mich. Und der Sex machte mir Spaß. Ich schloss meine Augen und er konnte mich einfach nehmen. So richtig nehmen.

      Im Internet war zu lesen, dass viele Männer nur triebgesteuert waren und hirnlose Affen seien und die Frauen schlecht behandelten. Da musste ich entschieden widersprechen. Kein Mann hatte mich je so behandelt. Es sei denn, ich hatte es ausdrücklich in einem Moment gewünscht.

      Ab und zu fand ich es toll, wenn ich ihm willenlos ausgeliefert war und er dann die unanständigsten Sachen mit mir machte. Das ging aber nur mit Männern, die ich bereits kannte und einschätzen konnte.

      Und ich hörte immer, dass nur Männer triebgesteuert waren. Was ist mit uns Frauen. Waren wir immer die Braven, die nur da saßen und nicht an Sex dachten???

      Ich glaubte, wir sind alle, ob Mann oder Frau triebgesteuert. Wenn ich dachte, wie ich damals mit meinen Freundinnen über Männer gesprochen hatte. Jeden, den wir kannten, haben wir auseinandergenommen. Sein Bauch, sein Po und natürlich sein mächtiger Schwanz wurden ganz genau bewertet. Besonders beim Schwimmen konnten wir die Schwänze genau bewerten. Eine Mutprobe war dabei, immer in die Umkleiden der Männer zu rennen, bis zur Dusche und einen Blick zu erhaschen. Das ging solange gut, bis wir Hausverbot bekamen.

      Tja, auch wir Frauen sind so. Seitdem es uns gab.

      Es war Donnerstag. Erstaunlich, früher hatten Tage für mich eine Bedeutung. Donnerstag das war der Tag vor dem Freitag. Ein erster Lichtblick auf das Wochenende. Sonntag war schön bis zum Abend. Dann wusste man, Montag kommt und der Horror geht los.

      Heute ist jeder Tag für mich gleich. Nur dass ich als Escort Dame meine Zeit und die freien Tage selbst einteilte. In der Regel war die Nachfrage am Wochenende nicht so groß. Viele unserer Kunden waren Familienmenschen und hatten zu Hause Kinder und Ehefrau.

      Am Samstag oder Sonntag würde ein Begleitdate zu sehr auffallen. Oft handelte es sich dann um Reisende, die sich nur vorübergehend in der Stadt aufhielten. Na ja, für Freitag hatte sich ein Rüdiger angekündigt. Eigentlich ein wenig zu alt für mich. Er war 60 Jahre laut Escort Agentur. Aber da Männer in diesem Alter sich immer jünger rechneten, ging ich von 65 Jahren aus. Ich hatte dabei immer Angst. Was, wenn mein Mann plötzlich einen Herzinfarkt hatte. Ich lag da, er auf mir und seine Augen blieben offen und das wars … Ja, ich weiß zu viele Filme.

      Rüdiger auf und neben mir

      Nun gut mein großer Rüdiger sollte mit mir sein. Er war wirklich groß. Im Alter schrumpfte man, hatten wir in der Schule gelernt. Geht es danach, musste Rüdiger ein Riese gewesen sein. Er war jetzt noch über 1,90 Meter. Wenn es nach meiner damaligen Lehrerin ging und man nahm die normale Schrumpfungsrate im Alter, musste er über 2 Meter groß gewesen sein. Ein Merkmal dafür, dass die Lehrer heute überfordert waren und auch nicht mehr wissen, wovon sie sprachen.

      Er hatte einen südländischen Akzent. Er kam aus Spanien. Lebte im Sommer in Barcelona und genoss im Winter Mallorca. Also genau andersherum. Das gefiel mir. Ich war auch keine Frau, die mit den wilden Touristenmassen am Strand im Sommer liegen möchte. Einfach nur furchtbar. Und viele nennen das dann Urlaub.

      Na gut, er war schon etwas Dick. Doch er war nett und sein Parfüm eroberte den gesamten Raum im Hotelzimmer mit einem süßlichen Duft, der in meine Nase zog. Er war eigentlich ein sehr warmherziger Mensch, er konnte viel erzählen.

      Das bemerkte ich in unserem längeren Escort Date. Nach Köln kam er immer nur zwei oder drei Mal im Jahr. Er war einsam. Sein Sohn lebte in den Staaten und seine Frau war schon vor vielen Jahren gestorben.

      Wer ihn beobachtete, bemerkt, dass er mit dem Leben haderte. Er hatte nichts mehr, für das er leben wollte. Das machte mich traurig und auch nachdenklich. Wie schnell kann man so enden. Also beschloss ich, die Zeit für ihn wunderschön zu gestalten.

      Ok, mit dem Bauch musste ich mich abfinden. Abschneiden konnte ich ihn schlecht. Dazu fehlten mir die Kenntnisse. Am ersten Abend blieb es rein bei Zärtlichkeiten. Rüdiger hatte so viel erzählt, dass er nun zu Müde für alles Weitere war. Er umarmte mich im Bett und schlief ein. Komisch, in dieser Nacht fühlte ich mich so sicher wie noch nie.

      Am nächsten Tag strahlte die Sonne. Es wurde richtig warum. Und Rüdiger wurde sehr vital. Er war sehr umtriebig. Er hatte ganze Listen, was wir alles besuchen könnten. Am Ende entschieden wir uns dann aber für einen langen Spaziergang. Der Wagen des Hotels brachte uns zu einem wunderschönen Wanderweg. Wenn wir keine Lust mehr hätten, brauchten wir den Chauffeur nur anrufen und er würde uns abholen kommen. Es war schon ein komisches Bild.

      Ich als junges, kesses Ding mit dem Rüdiger, der mehr als 60 Jahre auf den Buckel hatte. Aber Rüdiger ging es gar nicht so um Sex. Er genoss einfach, einen Menschen um sich zu haben. Er hatte Geld, viel Geld. Aber genau das machte ihn so einsam. Er sagte, dass sein Sohn nur darauf warte, etwas zu erben. Mehr war von dem familiären Frieden nicht geblieben. Ich stellte mir das traurig vor. Er würde irgendwann sterben. Sein Sohn am Grab stehen und weinen und dann im nächsten Moment vor dem Notar den Kontostand zählen und seinen Vater einfach vergessen. Umso wärmer es wurde und die Sonne strahlte, desto munter wurde er. Ich war verblüfft.

      Zurück im Hotel machten wir es uns gemütlich. Das Essen wurde im Zimmer serviert. Stilecht mit Kerzenschein und sogar einem Strauß Rosen. Zuvor machten wir uns einzeln mit einer Dusche frisch. Nach dem Essen schlug ich vor, dass wir im Bett ein wenig Fernsehen sehen könnten. Er nahm den Vorschlag an und machte sich im Bad nochmals frisch. Heraus kam Rüdiger mit einem merkwürdigen Schlafanzug. Es zeigte sich, dass schon lange keine Frau mehr im Haus war. Also gut, nun kam ich. Ich machte mich auch noch einmal frisch und zog den Hotel-Bademantel an. Als ich ins Bett schlüpfte, zog ich ihn aus. Und zeigte Rüdiger, wie die Natur mich erschaffen hatte. Er wurde im ganzen Gesicht rot. Und nicht nur da! Wir kuschelten und ich schenkte ihm eine wunderschöne Zeit. Die kleine blaue Pille, die er zuvor einige Stunden genommen hatte, wirkte wunder. Ich lag unter ihm, neben ihm und sogar in der Hündchen Stellung wagten wir es.

      Den Fernseher hatten wir schnell wieder ausgeschaltet. Nach etwa 8 Minuten kam er. Er zitterte am ganzen Körper und mit einem kleinen Krampf fiel er wieder innerlich zusammen. Ich hatte schon ein wenig Angst, dass es kein Orgasmus sei, sondern ein Infarkt. Aber die Flüssigkeit, die aus seinem Ding spritzte, beruhigte mich dann wieder.

      Ich dachte noch oft an Rüdiger. Was würde wohl mit mir werden, wenn ich in sein Alter käme. Mit wie vielen Kerlen hätte ich gefickt. Weniger oder mehr als 5.000?

      Noch sah ich gut aus. Aber in 10 oder 20 Jahren wandelte sich alles. Und wir Menschen Waren so oberflächlich. Wir beurteilten andere immer nur nach dem Aussehen. Daran würde sich nie etwas ändern. Aber Rüdiger würde sein Date mit mir wohl kaum vergessen können. Dafür hatte ich gesorgt. Das war mein Geschenk für ihn.

      Nicole

      Eine unvergessliche

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