Sonnig mit heiteren Abschnitten. V. A. Swamp

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sonnig mit heiteren Abschnitten - V. A. Swamp страница 13

Автор:
Серия:
Издательство:
Sonnig mit heiteren Abschnitten - V. A. Swamp

Скачать книгу

sprechen und es war jedes Mal eine Überwindung. Hinterher war ich aber immer glücklich, wenn mir der Auftritt gelungen war. Um auf Heinz zurückzukommen, mit unserer Liebe zum Jazz kam auch unser Interesse für Paris. Das war damals das Zentrum der jungen Generation mit Existenzialismus und eben Jazz . Die Pariser Existenzialistenszene von Saint-Germain-des-Prés mit ihren Cafés, ihren Jazzkellern und den vielen, meist schwarz gekleideten, jungen Existenzialisten zog uns magisch an. Heinz stieß bei mir offene Türen ein, als er mir einen Besuch vorschlug. Und er wusste auch einen gangbaren Weg. Schließlich besaß er ja diese KREIDLER FLORETT.

       Ein Motorrad?

       Na ja, es ist ein Kleinkraftrad, aber ziemlich schnell, besonders wenn man daran herumschraubt. Heinz konnte das gut.

       Mit dem Kleinkraftrad nach Paris ?

      Klar, aber es war zunächst keine Vergnügungsfahrt. Ab Aachen regnete es in Strömen. Dann wurde es sehr schnell dunkel und ich weiß nicht, wie es Heinz gelang, dass wir nicht im Graben landeten. Wir waren in kürzester Zeit pitschnass und ich klammerte mich verzweifelt fest an Heinz. Ich hatte furchtbare Angst und wusste, das Ganze würde kein gutes Ende nehmen. Aber Heinz fuhr und fuhr und wie ein Wunder erreichten wir morgens gegen fünf Paris. Heinz machte dann Stopp in der Gegend der Hallen, dem „Bauch von Paris“, wie die Pariser das nannten. Heinz hatte sich gut vorbereitet. Ich war einfach nur mitgefahren, ohne dass ich wusste, auf was ich mich da eingelassen hatte. Ich war ein paar Tage weg von zuhause, das war für mich Grund genug, jede Strapaze auf mich zu nehmen. Der Regen hatte inzwischen aufgehört und wir setzten uns in ein Straßencafé. Ich war so aufgewühlt und vergaß die Horrorfahrt und meine nassen Klamotten. Ich saugte alles bedingungslos in mich auf, was Paris mir bot, das schier endlose Spektrum neuer faszinierender Bilder, die Wärme des dampfenden Asphalts, das Kaleidoskop der vielen mir unbekannten Gerüche, die Stimmen, den Lärm der Straße, einfach alles. Als der Zeitungskiosk an der Straßenecke öffnete, kaufte sich Heinz eine PRAWDA.

       Eine russische Zeitung?

      Ich weiß, dass Strawinsky mit dieser Geschichte nicht viel anfangen kann. Aber ich erzähle sie schließlich auch nicht in erster Linie ihm, sondern mir. Und in meinem Bauch kribbelt es fast so, wie an jenem Morgen in Paris.

       Heinz hatte damals mit einem Leistungskurs in Russisch begonnen. Mit der Prawda wollte er, glaub ich, seine Weltoffenheit demonstrieren. In Wuppertal wäre er sicher damit aufgefallen, in Paris interessierte sich kein Mensch dafür. Wir fanden dann später ein für unsere Zwecke geeignetes Hotel in der Nähe des Boulevard St. Michel und in den Folgetagen hakten wir die üblichen Sehenswürdigkeiten ab. Damit waren wir gut von morgens bis abends beschäftigt. Ich hatte meine Ukulele mitgenommen, auf der klimperte ich gelegentlich ein wenig herum. Regelmäßig saßen wir am Seine-Ufer, tranken billigen Rotwein und aßen Baguette und Käse. Es war herrlich und ich fühlte mich seltsam unbeschwert. Niemand stellte irgendwelche Forderungen an mich. Niemand schrieb mir irgendetwas vor. Niemand beobachtete mich. Ich war endlich, wenn auch nur für ein paar Tage, frei und unbeschwert.

       Der Höhepunkt unserer Reise war der Besuch in einem Jazzkeller in der Nähe des Boulevard Saint-Michel. Das CAVEAU DE LA HUCHETTE war damals das Mekka für Jazzfans. Heinz lud mich dahin ein. Ich hätte mir das nicht leisten können. Es war der schönste Abend meines noch jungen Lebens. Ich war richtig besoffen von der Musik und für Tage passte nichts anderes mehr in meinen Kopf und in mein Herz.

       Hat Heinz das genauso empfunden?

       Ich weiß nicht, er war irgendwo viel cooler als ich. Er sah die Dinge klarer. Ich meine, er ging viel mehr mit seinem Verstand und seinem Intellekt an die Sachen ran. Ich benutzte gerne meinen Bauch und meine Emotionen.

       Wie lange hat Ihre Freundschaft gehalten?

      Ich denke einen Moment nach. Solange ich in Wuppertal blieb, waren wir sehr dicke Freunde. Dann beendete Berlin irgendwann unsere tiefe Freundschaft.

       Unsere Freundschaft wurde mit meinem Wegzug nach Berlin brüchig. Wir haben dann manchmal telefoniert und uns auch hin und wieder in Wuppertal getroffen. Jahre später stand Heinz unvermittelt vor meiner Wohnungstür in Berlin. Ich habe mich riesig über dieses Wiedersehen gefreut. Wir zogen ein paar Tage und Nächte um die Häuser. Heinz fand Gefallen an meiner damaligen Freundin Kris. Ich habe sie ihm gerne ausgeliehen, so konnte ich mich endlich einmal bei Heinz revanchieren. Ein paar Monate danach musste ich nach Wuppertal. Kris hörte davon und wollte mitkommen. Ich hatte nichts dagegen und brachte sie zu Heinz. Wir blieben ein paar Tage in Wuppertal.

      Ich erinnere mich gut an die Rückfahrt. Kris bat mich anzuhalten. Sie musste Pipi. Ich fand so schnell keine Raststätte und fragte sie, ob sie das auch auf einem unbewachten Halteplatz erledigen konnte. Kris war ein unkompliziertes Mädchen. Ich denke, sie hätte notfalls auch ihren Popo aus dem Fenster gehalten. Als sie vom Pipi zurückkam, waren wir beide plötzlich heiß. Es war dunkel, der Parkplatz war leer und wir gingen auf die Rückbank. Dann trieben wir es heftig im Käfer. Das war aber dann irgendwie der Schlussstrich für Heinz und Kris und mich. Ich habe seit damals immer einmal wieder nach Heinz gesucht. Aber selbst im Internet ist er nicht zu finden. Er strebte damals eine akademische Karriere an. Hoffentlich ist ihm das gelungen. Klug genug war er.

      Eine bleierne Müdigkeit befällt mich plötzlich. Strawinskys Fragen sind furchtbar anstrengend. Ich muss mich jetzt erst einmal ausruhen ...

      Конец ознакомительного фрагмента.

      Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

      Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

      Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

/9j/4AAQSkZJRgABAgAAAQABAAD/2wBDAAgGBgcGBQgHBwcJCQgKDBQNDAsLDBkSEw8UHRofHh0a HBwgJC4nICIsIxwcKDcpLDAxNDQ0Hyc5PTgyPC4zNDL/2wBDAQkJCQwLDBgNDRgyIRwhMjIyMjIy MjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjIyMjL/wAARCA4gCWADASIA AhEBAxEB/8QAHwAAAQUBAQEBAQEAAAAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtRAAAgEDAwIEAwUFBAQA AAF9AQIDAAQRBRIhMUEGE1FhByJxFDKBkaEII0KxwRVS0fAkM2JyggkKFhcYGRolJicoKSo0NTY3 ODk6Q0RFRkdISUpTVFVWV1hZWmNkZWZnaGlqc3R1dnd4eXqDhIWGh4iJipKTlJWWl5iZmqKjpKWm p6ipqrKztLW2t7i5usLDxMXGx8jJytLT1NXW19jZ2uHi4+Tl5ufo6erx8vP09fb3+Pn6/8QAHwEA AwEBAQEBAQEBAQAAAAAAAAECAwQFBgcICQoL/8QAtREAAgECBAQDBAcFBAQAAQJ3AAECAxEEBSEx BhJBUQdhcRMiMoEIFEKRobHBCSMzUvAVYnLRChYkNOEl8RcYGRomJygpKjU2Nzg5OkNERUZHSElK U1RVVldYWVpjZGVmZ2hpanN0dXZ3eHl6goOEhYaHiImKkpOUlZaXmJmaoqOkpaanqKmqsrO0tba3 uLm6wsPExcbHyMnK0tPU1dbX2Nna4uPk5ebn6Onq8vP09fb3+Pn6/9oADAMBAAIRAxEAPwD3+iii gAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKA CiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAK KKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAoo ooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiii gAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKA CiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAK KKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAooooAKKKKACiiigAo

Скачать книгу