Sally - Magierin wider Willen. Edgar Sigmanek
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Читать онлайн книгу Sally - Magierin wider Willen - Edgar Sigmanek страница 8
Hoffnung machte sich in Sally breit.
“Und du meinst, dass es klappen könnte?”
“Warum nicht? Einen Versuch wäre es allemal wert. Sollte es nicht klappen, kannst du immer noch auf den Gebrauch des Kristalls verzichten.”
“Also gut, ich werde es probieren, aber ich brauche deine Hilfe. Ich muss ein bisschen üben, um mich an den Gebrauch des Kristalls zu gewöhnen und du solltest bei mir sein, um mich rechtzeitig zurückzuholen, falls irgendetwas schief geht.”
So übte Sally zusammen mit Elmona den ganzen Vormittag über den Gebrauch des Kristalls.
Mal besuchte sie die Köchin und schaute ihr beim Mittagessen bereiten zu, dann wieder schmuggelte sie sich zwischen Elmonas Leibwache und stiftete Verwirrung, indem sie ihnen unverständliche Worte zuflüsterte. Sie versuchte in den Wald der Träumenden einzudringen, kam aber nie mehr als einen halben Meter bis an ihn heran. Schließlich war es soweit.
“Du solltest nun aufbrechen, nachdem du so viel Verwirrung unter meinem Volk gestiftet hast.”
“Entschuldige bitte, aber die Versuchung war einfach zu groß. Ich hoffe es ist niemand ernsthaft zu Schaden gekommen.”
“Mach dir darüber mal keine Gedanken”, antwortete Elmona. “Schließlich ist es für einen guten Zweck und niemand wird es dir übel nehmen.”
Ziofotta betrat den Raum und half Sally, alle Sachen in einen kleinen Rucksack zu verstauen, den sie sich auf den Rücken schnallte, Dann prüfte sie noch einmal den Gurt, der Schnurz als Reisegelegenheit diente und verabschiedete sich von Elmona und Montanella.
Die kleine Gesellschaft begann ihre Reise in das Ungewisse, mit dem einen Ziel, der Vernichtung Salderas und der Befreiung der gefangenen Seelen.
Der Aufbruch
Elmonas Untertanen hatten sich im Hof des Palastes eingefunden und bildeten ein Spalier, das sie bis an den Rand des Waldes der Träumenden führte. Als sie sich im näherten, begann sich wie schon einmal auf unheimliche Weise ein Gang zu bilden, um die drei hindurch zu lassen. Kaum waren sie ein paar Meter gegangen, da schloss sich auch schon wieder hinter ihnen der Wald und als sich Sally umblickte, waren sie allein inmitten des Waldes voller fremdartiger Geräusche und dem Gestöhne der verlorenen Seelen.
Ohne miteinander zu reden, schritten sie schneller aus, um den Wald schon bald hinter sich zu bringen. Schließlich wurde es vorne hell und Sally, Ziofotta und Schnurz kamen aus dem Wald heraus. Da waren sie nun, ganz allein, ohne den Schutz des Waldes und der Zauberkraft Elmonas.
“Wir sollten uns beeilen, von hier wegzukommen”, sagte Ziofotta. “Salderas Spitzel können hier überall auf uns lauern. Sie streifen ständig um den Wald herum, nur um eine Gelegenheit zu finden, in ihn einzudringen.”
Sally nickte zustimmend. “Ja, du hast Recht. Lass uns in die Richtung des großen Baumes dort gehen. Wenn ich mich richtig an meine letzte Begegnung erinnere, dann bin ich in die entgegengesetzte Richtung auf direktem Wege zu Saldera geflogen. Sie wird uns also von dort erwarten. Wir sollten diesen Umweg einschlagen, dann wird sie uns nicht so schnell entdecken.”
“Das könnte klappen”, stimmte Ziofotta zu.
“Man könnte meinen, du machst so etwas öfter”, bemerkte sie in einem sonderbar fragenden Tonfall.
“Es wäre schön, wenn ihr eure Unterhaltung woanders fortführen könntet, ich spüre nämlich, dass sich aus südlicher Richtung etwas Unangenehmes nähert, dem ihr bestimmt nicht begegnen wollt.”
Fragend schaute Schnurz die beiden Mädchen an. Schnell schlugen sie die Richtung ein, die Sally vorgeschlagen hatte und waren dank des hohen Grases, das dort wuchs, schon bald nicht mehr zu sehen. Aus weiter Ferne hörten sie nun ein enttäuschtes Jaulen, das sie bis ins Mark erschüttern ließ.
“Das war knapp”, sagte Ziofotta.
“Weißt du, was das war?”, fragte Sally.
“Das war ein Relux”, antwortete Schnurz. “Hätte er uns erwischt, würde von uns nichts mehr übrig sein.”
“Aber kann er uns denn nicht verfolgen?”
Ängstlich schaute Sally in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
“Das ist unmöglich”, antwortete Schurz. “Sieh nur zur Erde.”
Wie durch ein Wunder waren keine Spuren zu sehen.
“Aber wie ist das möglich?” fragte Sally.
“Bis zu einer Meile um den Wald herum wirkt noch der Zauber Elmonas. Sie hat die Spuren und Gerüche, die wir hinterlassen haben verwischt. Niemand wäre in der Lage, unsere Spuren zu verfolgen. Darum auch das wütende Geheul des Relux”, erklärte Schnurz.
Vorsichtig setzten sie ihren Weg fort, immer wieder anhaltend, um nach fremdartigen Geräuschen zu lauschen, aber nichts Bösartiges stellte sich ihnen in den Weg.
Nachdem sie zwei Stunden gegangen waren, legten sie eine kurze Rast ein. Sally holte die Schachtel mit den Esswaren hervor und öffnete sie. Sofort stieg ein Duft nach gebratenem Hähnchenfleisch auf. Allen lief das Wasser im Mund zusammen.
Sie breitete ein kleines Tuch aus und verteilte an Ziofotta und Schnurz die leckeren Sachen. Mit großem Hunger aßen sie und Sally musste noch zweimal in die Schachtel greifen, bis endlich alle satt waren.
Dann schüttelte Sally das Tuch aus und verstaute alles wieder sorgfältig im Rucksack. Plötzlich brodelte die Erde, dort, wo sie die Krümel hingeschüttet hatte.
“Schnell weg hier!”
Schnurz Stimme überschlug sich fast, sorgte aber dafür, dass Sally und Ziofotta schnell losrannten. Keine Sekunde zu spät, denn dort, wo sie gerade noch gestanden hatten, bildete sich ein Trichter und verschlang alles in der Nähe Befindliche. Er verschwand genauso schnell, wie er sich gebildet hatte und nichts zeugte mehr von diesem unheimlichen Schauspiel.
“Was war denn das?”, fragte noch immer am ganzen Leib zitternd Ziofotta. “Das waren Kungus, der Mülleimer der Natur. Überall wo Reste übrig bleiben, erscheinen sie und sorgen dafür, dass sie verschwinden. Sie haben nichts mit Saldera zu tun, unterscheiden aber auch nicht zwischen gut und böse. Ihre einzige Aufgabe ist es, für Sauberkeit zusorgen. Ihr solltet das nächste Mal ein bisschen besser aufpassen, wo ihr unsere Essensreste hinschüttet”, sagte Schnurz.
Noch ganz verstört machten sie sich wieder auf den Weg. Nach weiteren drei Stunden Fußmarsch, gelangten sie schließlich an einen kleinen Bach, der ruhig dahinfloss.
“Wir sollten eine kleine Rast einlegen”, schlug Schnurz vor, der sich in seiner kleinen Behausung streckte und reckte. Offensichtlich wollte er sich ein wenig die Pfoten vertreten.
“Oh ja”, sagte auch Sally, “Mir tun schon richtig die Füße weh. So lange Strecken bin ich schon lange nicht mehr gelaufen. Zu Hause fahre ich meistens