Shandra el Guerrero. Rudolf Jedele

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele страница 5

Автор:
Серия:
Издательство:
Shandra el Guerrero - Rudolf Jedele

Скачать книгу

„Du hast ja Recht, Meister. Tadle mich nur, weil ich so unkonzentriert bin. Ich werde dir gleich sagen, wie du an den Ort gelangst, an den es dich zieht, doch zuvor noch zwei Dinge.

       Zuerst eine Information:

       Ninive repräsentiert die höchste Stufe dessen, was sich als Anfang unter deinen Füßen befindet. Wenn du alle Stufen der Archive durchlaufen hast, wirst du zwangsläufig nach Ninive gelangen. Dann wirst du erkennen, dass Ninive ein Paradoxon ist und zerstört werden muss, denn Ninive ist Vergangenheit und Gegenwart zugleich. Das wäre nicht weiter schlimm, aber die Intelligenz der fliegenden Städte war so angelegt, dass sie auch versuchen Zukunft zu sein und das darf nicht geschehen, denn dann wäre alles, was nach den heißen Kriegen getan wurde, umsonst gewesen.

       Und nun noch eine Frage:

       Du hast eine gewaltige Schlacht hinter dir, doch du hast mein stählernes Ich nicht einmal benutzt. Weshalb nicht?“

       „Weil ich ein Krieger bin und kein Mörder. Der weiße Wolf macht mich als Kämpfer unbesiegbar. Wozu sollte ich eine solch mächtige Waffe einsetzen, wenn ich mein Ziel auch mit meinen ganz normalen Kräften erreichen kann? Die Zeit, da ich dich brauche wird noch früh genug kommen. Oder hast du ein Problem?“

       „Ein Problem ist es nicht. Eher ein Gelüst. Aber mach dir darüber keine Gedanken. Deine Entwicklung verläuft in den richtigen Bahnen. Deine Erkenntnis ist vollkommen richtig und ich bin froh, einen Meister wie dich gefunden zu haben.

       Aber nun zu deiner eigentlichen Frage.

       Vor dir steht etwas, das man zu früheren Zeiten ein Steuerpult nannte. Einfacher gestrickte Gemüter würden es auch als Altar bezeichnen, denn in diesem Pult versteckt sich etwas, das man durchaus als Mysterium bezeichnen könnte, wenn man wenig Bildung und viel Glauben besitzt.

       Du wirst in der Oberfläche des Pultes zwei Handsymbole entdecken. Lege deine Hände genau in diese Symbole, dann wird ziemlich rasch zwischen deinen Händen ein rechteckiges Kästchen auftauchen, in dem du neun leuchtende Felder findest, Jedes Feld hat eine andere Farbe. Drücke mit dem Zeigefinger deiner rechten Hand die Farbkombination grün – rot - rot – grün auf diesen Feldern und der Zugang wird dir offen stehen. Du wirst Treppen hinab steigen und drei weitere Türen finden, die sich alle mit derselben Farbkombination öffnen lassen, wie die oberste Tür. Also vergiss sie nicht. Hinter jeder dieser Türen verbirgt sich Wissen, das dir ab sofort nach deinem Ermessen zur Verfügung steht.

       Ehe du die Handsymbole betätigst, musst du mich wegstecken, denn kein Archiv kann mit einer aktiven Waffe in der Hand betreten werden.

       Ach ja und noch etwas. In deinem Geist befindet sich eine Sonde. Siehst du sie? Hier, an dieser Stelle. Sie ist noch nicht aktiviert, deshalb habe ich dich auch jetzt erst darauf hingewiesen. Entferne sie trotzdem, denn sonst teilst du deine Informationen schon bald mit der Frau, die sich Tarith nennt.“

      Es war wie der Inuit gesagt hatte. Tarith hatte es tatsächlich fertig gebracht, in Shandras Gehirn eine Überwachungssonde zu setzen. Es war nicht schwierig, diese zu entfernen, aber Shandra ärgerte sich über seine Vertrauensseligkeit ebenso wie über Tariths Hinterhältigkeit.

      Er steckte den weißen Wolf in die Scheide zurück, dann untersuchte er die Platte des Altars und fand die beiden Handsymbole, nach dem er eine dicke Staubschicht weg gewischt hatte. Die beiden Symbole waren rechtwinklig zu einander angeordnet und Shandra musste sich ein wenig verrenken, um seine Hände korrekt in den Symbolen zu platzieren, doch dann dauerte es nur ein paar Augenblicke und zwischen seinen Händen begann es zu flimmern und das Kästchen mit den neun Farben tauchte auf. Er drückte die Farbkombination, die der Inuit im genannt hatte und im nächsten Augenblick war das Kästchen verschwunden. Stattdessen ertönte aus dem Altar unter seinen Händen ein kratzendes und seufzendes Geräusch und der tonnenschwere Granitblock, der diesen Altar bildete, drehte sich um eine Ecke links von Shandra, schwenkte zur Seite und gab den Blick auf eine steil nach unten führende Wendeltreppe frei. Zugleich ertönte eine sanfte weibliche Stimme, die ihn wissen ließ:

       „Ich begrüße dich im Archiv von Zahara, einem Archiv der ersten Stufe. Du, der du Wissen suchst, tritt ein und gehe zu den drei Türen am Ende dieser Treppe. Fürchte dich nicht, wenn dieser Zugang hinter dir verschlossen wird. Es handelt sich nur um eine Maßnahme zu deiner eigenen Sicherheit. Es muss verhindert werden, dass sich noch eine Person zur gleichen Zeit mit dir im Archiv aufhält. Der Ausgang befindet sich an einer anderen Stelle, das Archiv wird dich leiten.“

      Shandra betrat die Wendeltreppe und begann hinunter zu steigen, während sich über ihm der Granitblock wieder in seine ursprüngliche Lage bewegte. Sobald der Zugang wieder geschlossen war, flammte im Treppenabgang ein rötliches Licht auf, das hell genug war, damit Shandra sicher und bequem weiter der Treppe folgen konnte und nach ungefähr zweihundert Stufen erreichte Shandra einen kleinen Platz. Von hier aus gingen drei Türen von unterschiedlicher Farbe vermutlich in dahinter liegende Räume und dort wo eine vierte Tür hätte sein können, führte die Treppe weiter nach unten.

      Die drei Türen hatten jede eine andere Farbe. Die linke Tür war blau, die mittlere rot und die recht Tür war von gelber Farbe. An jeder Tür entdeckte Shandra auf etwa halber Höhe und am linken Rand ein Handsymbol passend zu einer rechten Hand. Warum es als erstes auf die gelbe Tür zuging, war nicht erklärbar, er tat es einfach. Er legte seine Hand auf das Symbol und als auch hier das Kästchen zu leuchten begann, tippte er rasch ein:

      Grün – rot – rot – grün.

      Ein leises Zischen ertönte, dann ging die Tür nach innen auf und Shandra betrat einen kleinen Raum, der ringsum – selbst die Decke - in einem schönen Sonnengelb gestrichen war. Auf dem Fußboden lag ein weiches, glattes Material von dunkelbrauner Farbe, auf dem er trotz der harten Sohlen seiner Mokassins beim Gehen keinerlei Geräusche verursachte. An der Wand der Tür durch die Shandra eingetreten war, genau gegenüber lag, war ein Tisch in die Wand eingelassen und vor dem Tisch stand ein bequem aussehendes Ding, das man am ehesten mit einem Stuhl vergleichen konnte. Allerdings war dieser Stuhl von einer Machart, wie Shandra noch nicht gesehen hatte.

      Auf dem Tisch aber, genau in dessen Mitte, entdeckte Shandra eine Art runden Hut, eine Haube, die eindeutig dafür bestimmt war, auf eines Menschen Kopf gesetzt zu werden. Shandra überlegte noch, wie er sich jetzt verhalten sollte, als ihn ein erneutes leises Zischen störte und als er sich umdrehte, sah er, dass die Zugangstür zu dem Raum fest verschlossen war. Dann ertönte wieder aus dem Nichts die angenehme weibliche Stimme, die er schon einmal gehört hatte.

       „Willkommen in der Welt der Sprachen, Fremder.

       Du hast gut gewählt, dass du zuerst durch diese Tür gegangen bist, denn so wirst du als Erstes die Macht der Sprachen und ihre unterschiedlichen Ausdrucksweisen erkennen und erlernen. Die anderen Welten werden sich dir dann umso leichter erschließen.

       Nun setz dich auf den Stuhl und nimm die Haube, die dort auf dem Tisch liegt. Wenn du diese Haube auf deinen Kopf setzt, ist dein Gehirn direkt mit meinen Datenbanken verbunden und ich werde zunächst feststellen, welche Sprachen du schon sprichst, zu welchen Sprachen du besonders begabt bist und zu welchen Sprachen du keinerlei Beziehung besitzt. Auf Grundlage dieser Informationen werde ich das Lernprogramm erstellen und wenn du vor deinen Augen ein gelbes Licht siehst, beginnt die Sprachschulung und sie dauert, bis ein blaues Licht aufleuchtet. Dann nimmst du die Haube ab, denn du hast die wichtigsten Sprachen deiner Hemisphäre gelernt.

       Beginne jetzt.“

      Shandra

Скачать книгу