Kümmer dich ums Kätzchen. Sara Jacob

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Kümmer dich ums Kätzchen - Sara Jacob страница 16

Автор:
Серия:
Издательство:
Kümmer dich ums Kätzchen - Sara Jacob

Скачать книгу

auf einmal viel zu schnell für diese dumme Nuss. Meine Hände wissen nicht, wo sie bleiben sollen. Über uns donnert und blitzt es. Nasser Sand klebt an meinen Füßen. Meine Schulfreundin im Regen. Liebeskummer am Strand. Von mir keine Regung.

      Es fühlt sich falsch an, künstlich, wie in einem fernen Traum.

      Der Regen schwemmt uns zurück zu den Zelten. Wir werden beide erwartet. Maike spricht von Sorgen, Frank macht ein paar spitze Bemerkungen über unsere schmutzigen Sachen und ein angebliches entspanntes Lächeln auf Katjas Gesicht. Bald darauf legen wir uns schlafen und während der Sturm über dem Campingplatz tobt, bekommt Gregor in unserem Zelt einen Anfall von Klaustrophobie.

      Er schnauft und keucht und macht seinen Schlafsack so lange auf und zu, bis Frank und ich die Nerven verlieren und ihn aus dem Zelt werfen.

      In der Ferne rollt ein letzter Donner, der Regen lässt nach.

       3.

      Am nächsten Tag steht die Sonne an einem stahlblauen Himmel und es ist schon morgens heiß. Das Frühstück besteht aus Baguette aus dem Shop des Campingplatzes und schlechtem Joghurt mit künstlichem Bananengeschmack.

      Gregor hat den Rest der Nacht er unter einem Dach, das eine Reihe von Waschbecken überdeckt, verbracht. Seine Laune ist gehoben, obwohl wir ihn aus dem Zelt geworfen haben. Er und Frank beschließen, den Campingplatz zu erkunden und verschwinden, kurz bevor Katja, Fabian und Maike, über den richtigen Sonnenschutzfaktor streitend, mich zu einer Mulde in den Dünen begleiten. Ein blondes Mädchen in Bikini kommt uns entgegen. Sie lächelt. Ein Engel in haselnussbraun.

      Fast sofort bekomme ich eine Erektion. Nur eine Armlänge weit geht sie an mir vorbei, Ihre Brüste wippen unter dunkelblauem Stoff. Wo kommt sie her? Wo geht sie hin? Den letzten Blick über meine Schulter fängt ihr fester Hintern auf. Fabian entgeht der Anblick, darauf achtet Maike mit einem festen Griff um seinen Oberarm.

      Ich breite mein Handtuch im Sand aus und lege mich darauf. Fabian holt sein Buch aus der Tasche, Maike meckert, er solle sich lieber um sie kümmern, Fabian legt das Buch zur Seite und fragt, was er denn machen sollte, und Maike fordert mehr Ideen von Fabian. Wie immer.

      Katja setzt sich einen Meter von mir entfernt auf ihr Handtuch, holt eine Flasche Sonnenmilch aus ihrem Stoffbeutel und cremt sich die Arme ein, rollt schließlich die Träger ihres bunten Badeanzuges von den Schultern. Macht sie wirklich? Ist sie? Kann denn? Der Stoff rollt sich tiefer, über dunkle Brustwarzen.

      Gibt es solch perfekte Brüste nicht nur im Film? Auf Fotos? In der Fantasie? Reizüberflutung. Ich muss wegsehen. Das passt nicht zusammen. Katja und diese Freizügigkeit. Das Bild ist schief, unerträglich, wie Fingernägel auf einer Schiefertafel.

      »Katja, so offen?«, fragt Maike, und in ihrer Stimme rollt leichte Verlegenheit.

      »Ja, wieso nicht?«, fragt das katholische Kleinstadtmädchen zurück. Sie schiebt den Stoff bis zu den Hüften herunter und dreht sich auf den Bauch. Ihre perfekten Titten pressen sich in das Handtuch.

      Ob der haselnussbraune Traum ebenso aussieht unter dem dunkelblauen Bikini? In einem Flashback steht plötzlich wieder ein Bild des Traumes von letzter Nacht vor meinen Augen. Der Regen, und das Gefühl von Angst vor den Haien. Blitzartig ist es da und schon wieder weg, wie eine Wolke, die von einem starken Wind getrieben an der Sonne vorbeizieht.

      Ich lege mich auf den Bauch und greife nach meinem Buch. Fabian und Maike kabbeln sich noch eine Weile, schließen Frieden und liegen bald knutschend im Sand.

      Die Lektüre leidet stark unter einem Tagtraum von der haselnussbraunen Schönheit. Unter dem Traum von ihren Brüsten, ihrem perfekten Po, den glatten, schlanken Beinen. Die Zeilen verschwimmen vor meinen Augen. Nach ein paar Minuten nur fallen mir die Augen zu. Ich begrabe das Buch im Sand, lege den Kopf auf das Handtuch und döse ein.

      Als ich aufwache, benommen und durstig, sind Fabian und Maike verschwunden, ihre Handtücher leer. Katja liegt neben mir. Sie hat sich auf den Rücken gelegt. Ihre Brüste recken sich in die Sonne. Ich nehme mein Buch, schüttele den Sand aus den Seiten und versuche, Stephen Kings Version der Apokalypse zu folgen, doch meine Gedanken schweifen immer wieder ab zum haselnussbraunen Traum, den festen Brüsten, ihrem flachen Bauch, dem obszön kleinen Stück Stoff über ihrem Schamhügel und den schlanken Beinen.

      Buch, Beine, Seite, Schamhügel, Zeilensprung, Titten. In meinem Hirn juckt die Lust. Mein Schwanz ist alles, was zählt. Er hämmert im Pulsschlag. Der Wunsch nach Erlösung wird immer stärker. Ich schiele zur Seite. Katjas Nippel sind leicht erregt. Zu viel Reize. Ich muss mir jetzt einen runterholen. Sofort. Sonst kann ich nicht mal mehr meinen Namen sagen.

      »Ich geh was trinken«, sage ich. Katja hört mich vermutlich gar nicht. Wie ein Verdurstender in der Wüste schleife ich mich die Düne hoch, bis die Zelte in Sichtweite sind. Lähmende Nachmittagshitze liegt über dem Platz.

      An unseren Zelten ist von Fabian und Maike nichts zu sehen oder zu hören. Ebenso sind Frank und Gregor verschwunden. Ich tauche in meinem Zelt ab. Die Luft ist stickig und riecht nach feuchter Wäsche. Leise will ich den Reißverschluss hinter mir zuziehen, als ich aus Richtung des zweiten Zeltes Stimmen höre. Mein Schwanz pocht.

      Wer ist das? Und viel wichtiger: Haben sie mich gehört? Das kann nur peinlich werden. Ich im Zelt auf dem Rücken, meinen Schwanz in der Hand, und Fabian kommt herein. Mit offenem Mund lausche ich.

      Nach zwei Sekunden gehen mir die Augen auf. Trottel. Bei Fabian und Maike kenne ich bisher nur zwei Formen der Kommunikation: Streit oder Schweigen. Jetzt kommt eine dritte hinzu. Ich robbe wieder hinaus in die Sonne, rutsche quietschend auf Knien durch den Sand zum Zelt von Fabian, Maike und Katja. Die dritte Form der Kommunikation ist deutlich zu hören.

      Tiefes Brummen und leise, kurze Schreie von Maike werden übertönt vom Klatschen aufeinanderprallender Körper. Sind es Bäuche, die gegeneinander reiben?

      Die dritte Form der Kommunikation aus dem Zelt wird immer lauter. Flüstern, Stöhnen, Keuchen, Brummen. Meine Hand gleitet in meine Badehose und schließt sich um meinen steifen Schwanz. So lange habe ich nicht mehr gewichst, seit gestern Morgen nicht, und die Geräusche direkt neben mir sind zu geil.

      Ich blicke mich um. Die nächsten Zelte stehen hinter den Bäumen, davor hält sich niemand auf. Irgendwo lacht eine Frau hysterisch. Musik aus billigen Kassettenrecordern, betrunkenes Grölen und Hämmern. Hinter mir unser Zelt, davor offene Fläche, rechts der Weg in den Wald zu den anderen Campern, links die Düne hoch. Zu gefährlich.

      Noch leiser als zuvor gleite ich zurück in unser Zelt. Wieder der dumpfe, heiße Geruch. Die Geräusche werden nur unmerklich leiser. Klingt das jetzt nach Klatschen von Hüften auf ein Hinterteil? Fickt Fabian sie von hinten? Kniet Maike? Nein, zu verklemmt. Maike kniet nicht, die kennt nur die Missionarsstellung.

      Ich hole meinen Degen aus der Hose, fange sofort an zu wichsen und genieße das süße Kitzeln. Wenn ich wichse, denke ich auch an die Bücher, die ich im Schlafzimmer meiner Eltern gefunden hatte. Das Delta der Venus von Anais Nin, und Vierhändig, eine Sammlung mit erotischen Geschichten im Hardcover, eine Ausgabe von Josephine Mutzenbachers Memoiren, drei Bände Emmanuelle sowie die Geschichte einer Frau Namens Xaviera Hollander als Taschenbücher.

      Zwei Paperbacks aus der rororo-Reihe über eine junge Frau aus Schweden, die bei einem Facharzt den Orgasmus lernte. ‚Das Liebesdorf’. mit amourösen Abenteuern in einem kleinen französischen Dorf beschrieben. Jungs mit Mädchen, Jungs mit Jungs, Mädchen mit Mädchen und die Erwachsenen untereinander. Daran denke ich beim Wichsen, und an die Schlüsselloch-Hefte aus dem Altpapiercontainer. Es gibt so

Скачать книгу