Empty Souls. Lena Clostermann
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»Uns läuft die Zeit davon. Ihr werdet heute Nacht schon aufbrechen, weil ich nicht weiß, wie lange ich euch noch decken kann. Gerade wegen der Prüfungen wird es hier viel Wirbel geben. Wir treffen uns um Punkt zwei Uhr vor eurer Schlafhalle.«
»Du führst uns zu den unterirdischen Gängen?«, frage ich, nur um sicherzugehen.
»Ja. Seid pünktlich, sonst überleg ich es mir vielleicht noch anders.«
Nun sehe ich G40 zum ersten Mal lächeln.
»Kommst du mit uns?«, frage ich voller Hoffnung.
»Nein, ich bleibe. Vielleicht kann ich hier noch anderen helfen.«
Ich habe das Gefühl, seine ehrlichen Absichten aus seiner Stimme herauszuhören. Ich finde es bewundernswert.
»Aber wird man dir nicht die Schuld geben?« Ava klingt nervös.
»Macht euch um mich keine Sorgen.« G40 macht Anstalten aufzustehen.
»Wie heißt du?«, fragt Ava noch.
»Markes Taylor.« Damit geht G40 zur Tür und lässt uns allein.
Avas Hand liegt in meiner. Ich hatte es erst gar nicht bemerkt. »Heute Nacht werden wir diese verdammte Anstalt verlassen«, flüstere ich in die Stille hinein, und sie drückt meine Hand leicht. Ich sehe ihr an, dass sie das, was sie gerade alles über ihren Ausbilder erfahren hat, noch nicht ganz verdaut hat. Sie dreht ihr Gesicht zu mir und unsere Blicke verschmelzen miteinander.
»Lass uns endlich von hier verschwinden, mein befreiter Schützling.«
Sie zwinkert mir zu, und ich muss mein lautes Lachen dämpfen, damit es keiner hört.
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