Serva I. Arik Steen

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Serva I - Arik Steen Serva Reihe

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      «Warum nicht?», Loros schaute dem Fremden hinterher. Dieser folgte den anderen drei Männern ins Innere von Tornheim.

      «Hedda hat ein ungutes Gefühl!», meinte der Junge.

      Sanft kniff der Häuptling seinem Sohn in die Wange: «Deine Schwester macht sich immer irgendwelche Gedanken. Mach dir keine Sorgen. Der Mann ist allein. Er kann uns nichts tun!»

      2

       Xipe Totec,

       Hauptstadt der Nehataner

      Am anderen Ende der bekannten Welt von Ariton lebte das Volk der Nehataner. Weit weg von den im Norden lebenden Ragni. Südlich der großen Wüste Gory. Viele glaubten, dass die Ragni auf der einen Seite von Ariton waren und die Nehataner auf der anderen Seite dieser Welt. Das war im Grunde falsch, denn weiter südlich gab es das tatsächliche Gegenstück zum Land Ragnas, wo es ebenfalls nur Eis und Schnee gab. Und ewige Dunkelheit. Aber auf keiner bekannten Karte des Jahres 799 war dies verzeichnet. Noch nie war einer derart weit in den Süden vorgedrungen. Allgemein war die Welt noch nicht komplett erforscht. Auch, was auf der anderen Seite des Planeten war, wusste niemand. Auch nicht, ob es dort noch weiteres Leben gab.

      Die Nehataner waren oft von großer, kräftiger Statur. Ihre Hautfarbe war von sehr dunkler, fast schwarzer Farbe. Die Frauen, meist füllige Damen, trugen langes dickes Haar. Die Männer scherten ihre Haare in der Regel recht kurz oder sogar ganz ab. Für viele andere Völker waren die Nehataner grobschlächtige Riesen. Barbaren, die sich gerne prügelten und literweise Wein tranken. Händler, die das Land der Nehataner besuchten, erzählten von großen Festen, wo man riesige Ochsen briet und sich gegenseitig zum Spaß prügelte. Wo Frauen mit nacktem Oberkörper vor den Männern tanzten und es immer wieder zu öffentlichen sexuellen Ausschweifungen kam. Die Händler übertrieben natürlich des Öfteren mit ihren Darstellungen um ihren eigenen Geschichten noch mehr Würze zu verleihen. Aber vieles war wahr. Die Nehataner waren ein grobschlächtiges Volk.

      König Atlacoya war einer der kräftigsten Männer in der gesamten Welt. Der gut zwei Meter große Herrscher des schwarzen Volkes, so wurden sie von den anderen Völkern meist genannt, saß in seinem Thronstuhl. Vor ihm kniete eine junge Nehatanerin und besorgte es ihm mit dem Mund. Sie war eine Sklavin aus einem kleinen Dorf. Ihr Vater schuldete dem Königreich die Abgaben von zwei Jahren und so hatte der König kurzerhand die Tochter in Zahlung genommen.

      «Atlacoya, ich muss mit dir reden!», sagte ein Mann, der neben dem König stand und das bizarre Spiel mit anschaute, nun aber nicht mehr schweigen konnte. Es brannte ihm etwas gewaltig auf der Seele, das spürte man. Der Mann, der ebenfalls nur einen Lendenschurz trug, sah dem König verdammt ähnlich. Und das nicht ohne Grund. Chantico war nicht nur der höchste militärische Führer der Nehataner, sondern auch der Bruder von König Atlacoya. Allerdings war er nicht ganz so kräftig und durchtrainiert.

      «Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?», stöhnte der Herrscher unter dem Einfluss der weiblichen Liebkosung seines männlichen Geschlechts.

      Chantico schwieg und starrte auf die Szene vor sich. Immer wieder glitten die Lippen der jungen Sklavin über den Schaft seines Bruders.

      «Nimm sie dir von hinten, während sie mich bläst!», meinte Atlacoya gönnerisch. Er hatte die Augen geschlossen. Sein kahlrasierter schwarzer Schädel mit den breiten Wangenknochen und der platten Nase lehnte am Thron. Mit seinen kräftigen Armen, die von gewaltigen sichtbaren Adern durchzogen waren, hielt er sich an der Armlehne fest. Sein Oberkörper war nackt, was nicht untypisch für die Nehats war. Bis auf den Lendenschurz trugen sie in der Regel keine Kleidungsstücke. Die Frauen hingegen trugen lederne Kleider. Doch diese vor dem König kniende Frau war komplett nackt.

      Chantico schüttelte stumm den Kopf. Er hatte keine Lust die Spielchen seines Bruders mitzuspielen. Auch er, als der höchste militärische Führer von Nehats, konnte sich alle Frauen nach Belieben nehmen. Egal ob verheiratet oder nicht. Das war das gute Recht der königlichen Familie. Allerdings gab es dabei ein kleines Problem. Chantico fand Frauen in keiner Weise sexuell attraktiv. Er bevorzugte die jungen, nackten Leiber von zierlichen Männern. Richtig ausleben konnte er diese Neigung nur schwer. Denn jegliche gleichgeschlechtliche Liebe war bei den Nehatanern verpönt.

      Chantico schaute zu, wie sein Bruder zum Höhepunkt kam. Er sah wie dieser seinen dicken Phallus tief in die Kehle der jungen Sklavin trieb und abspritzte. Die Nehatanerin hustete und würgte. Sperma rann an ihren Mundwinkeln herab und tropfte auf den kalten Boden vor dem Thron.

      «Hast du es dann?», fragte der militärische Führer genervt.

      Sein Bruder, der König, grinste: «Ja!» Er gab der Sklavin einen Wink um ihr zu verdeutlichen, dass sie sich zurückziehen sollte. Diese wischte sich den Mund ab und verschwand dann zügig.

      «Herrgott, Bruderherz. Deine Armee steht auf dem Platz des Krieges bereit und du hast nichts Besseres zu tun, als es dir von einer jungen Sklavin besorgen zu lassen.»

      Atlacoya stand auf. Sein schlaffes Geschlecht wurde wieder unter dem ledernen Lendenschurz verborgen und der König streckte sich. Der zwei Meter Hüne ging langsam die Stufen vom Thron herunter und sein Bruder folgte ihm. Dann meinte Atlacoya: «Bruderherz. Das ist gut. Ich werde meine Ansprache halten und dann könnt ihr losziehen!»

      «Du bist dir also sicher?», fragte Chantico: «Du willst gegen die Pravin ziehen?»

      «Wir werden uns nehmen, was uns zusteht!», nickte der hünenhafte König: «Wir werden uns das fruchtbare Land an der Küste nehmen!»

      «Nun!», meinte sein Bruder: «Meine Armee steht bereit. Also warte nicht länger. Halte deine Rede!»

      «Meine Armee!», betonte der König mahnend. Er wusste, dass Chantico sich als Führer mit der Armee sehr stark identifizierte. Aber er war «nur» der eingesetzte General. Jederzeit austauschbar.

      «Deine Armee, Bruder, deine Armee!», nickte der Feldherr.

      Der Platz des Krieges hatte seinen Namen vom zwanzigjährigen Krieg gegen die Shiva. Gut hundert Jahre war das schon her. Keiner der beiden Völker war im Grunde als Sieger aus den Schlachten gegangen. Allerdings hatten die Shiva die Western Insel für sich beansprucht. Eine Insel auf die der damalige König der Nehataner gut verzichten konnte.

      Viele hatten ihr Leben verloren. Atlacoyas Urgroßvater hatte den Platz danach erbaut und ihn zur Erinnerung an den Krieg so genannt.

      Dreitausend Männer füllten den Platz mitten im Zentrum von Xipe Totec, der Hauptstadt der Nehataner. Darunter waren zweitausend Schwertkämpfer, fünfhundert Bogenschützen und fünfhundert Reiter. Bis auf wenige junge Krieger, die noch in der Ausbildung waren und die wenigen Einheiten, die die Städte und die Häfen bewachten, war das die gesamte Armee der Nehataner. Chantico hatte entschieden keine Reserven in den Städten zurückzulassen. Seine Offiziere hatten ihm davon abgeraten. Jeder Feldherr musste eine Reserve bilden, egal was ihn mit seiner Armee erwartete. Aber Chantico plante lediglich eine mobile Reserve, die unmittelbar in seiner Nähe war. Er wollte nicht alle Truppen gleichzeitig in Pravin einmarschieren lassen, sondern einen Teil an der Grenze stationieren und später nachrücken lassen. Was im Endeffekt völlig überzogen war. Die Pravin, so berichteten Späher, hatten in dem schmalen Landstreifen an der Küste ohnehin nur gut fünfhundert Mann stationiert. Insgesamt hatte die Armee der Pravin gerade mal zweitausend Mann und die meisten waren im östlichen Teil des Landes stationiert. Ein großes Gebirge machte eine schnelle Mobilisation der Truppen an der Küste entlang schlichtweg unmöglich. Die Einheiten aus der Hauptstadt der Pravin mussten durch die große Sandwüste. Es würde Wochen benötigen,

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