Du sollst nicht morden!. Dietrich Novak

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Du sollst nicht morden! - Dietrich Novak Valerie Voss, LKA Berlin

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diesem Sinne waren auch sogenannte Fänger unterwegs, die ihre leichte Beute unter jungen, in deutschen Städten geborenen und dort aufgewachsenen Einwandererkindern fanden. Traditionell islamisch erzogen, „bastelten“ sich diese Kinder ihren eigenen Islam zurecht. Vom Hauptsprecher als „Weihnachtsmann-Muslime“ bezeichnet, feierten sie ungeniert die Wochenenden durch, wohl wissend, dass Alkohol und Sex vor der Ehe für Muslime Sünde ist. Das Schweinefleischverbot für Muslime umgingen sie, indem sie „nur mal probierten“, und meilenweit nach Aftershave oder Eau de Toilette dufteten, obwohl in allen Alkohol enthalten ist.

      Trotzdem war Dschahilija, also Unwissenheit, das Schreckgespenst für „den Boss“, Mehmet und wie sie alle hießen. Sie wollten sich von den Deutschen unterscheiden, die in ihren Augen nur rumphilosophierten, aber kein religiöses Fundament besaßen. Untereinander bezeichneten sie sich als „Achi“, was so viel wie mein Bruder hieß, und die Lieblingsvokabel der Jugend von heute „geil“ hatten sie durch „Maschallah“, etwa Gott schütze es ersetzt. Deshalb befürworteten sie auch die kostenlose deutschsprachige Koran-Verteilaktion in Fußgängerzonen wie der Wilmersdorfer Straße unter dem Motto „Lies“ von radikalislamischen Salafisten durchgeführt.

      Mehmet pustete gerade seinen viel zu heißen Tee kühler, als er auf der anderen Straßenseite sein Objekt der Begierde, die schöne Blonde, vorübergehen sah. Sie trug einen viel zu kurzen Rock und war für seine Begriffe zu stark geschminkt, aber dennoch konnte er sich nicht satt sehen, wie sie hüftenwackelnd auf ihren High Heels daherschritt.

      »Gehst du heute noch trainieren, oder wollen wir uns nachher etwas im Ringen üben?«, fragte der Boss. Mehmet reagierte nicht. »Alter, ich rede mit dir …«

      »Was? Ach so, nein, ich muss gleich noch im Laden helfen. Ein andermal, ja?«

      Damit sprang er auf und verabschiedete sich hastig.

      »Wenn du die Nutte noch einholen willst, musst du dich beeilen«, rief ihm der Boss nach. »Aber denk dran, Allah kann das nicht gutheißen, wenn du dich mit so etwas abgibst.«

      Mehmet machte eine abwehrende Bewegung, um in sicherem Abstand auf die andere Straßenseite wechseln zu können. Nervös drehte er sich noch einmal um, ob die anderen etwas mitbekommen hatten, aber die waren schon wieder ins Gespräch vertieft und wurden größtenteils von Passanten verdeckt.

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