Das Domino-Prinzip. Stefan Frädrich

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Das Domino-Prinzip - Stefan Frädrich

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sehen: Unsere Gefühle führen uns mitunter in Sackgassen — obwohl sie die besten Absichten verfolgen! Klar will auch Anna stolz sein auf ihren Schulabschluss. Doch dafür muss sie erst wieder zur Schule gehen. Klar will Felix selbstbewusst sein. Doch dafür muss er zunächst Bequemlichkeit und Prüfungsangst ablegen. Klar will Petra schlank sein und Hans wieder sein Leben genießen. Doch müssten auch sie dazu ihre Gefühle anders bewerten. Denn: Solange wir unser Handeln vorwiegend auf kurzfristige Gefühle konzentrieren, scheitern wir häufig mit unserem eigentlichen Ansinnen — dem Ziel, uns dauerhaft gut zu fühlen. Das erreichen wir oft nur, wenn wir — Augen zu und durch! — kurze Unannehmlichkeiten in Kauf und in Angriff nehmen.

      Spielend weiterkommen:

      Langfristiges Gefühle als Signale sehen!

      Schluss also mit der Abhängigkeit vom Autopilot! Spielen wir ein wenig Domino, und zwar mit veränderter Spieltaktik: Seien Sie nicht länger Spielball Ihrer Gefühle, sondern nutzen Sie stattdessen Ihre Gefühle!

      Wie das gehen soll? Nun, Gefühle sorgen nicht nur für Antrieb, sondern sie transportieren auch Signale: Berühren wir ein heißes Bügeleisen, spüren wir Schmerz. Der soll verhindern, dass wir uns weiter verbrennen, und wir ziehen unsere Hand zurück. Mit unseren langfristigen Gefühlen ist es ähnlich: Sie zeigen uns an, ob wir uns in die richtige Richtung bewegen oder in die falsche. Ausgeglichenheit? Fröhlichkeit? Selbstsicherheit? Die Richtung stimmt — weitergehen! Nervosität? Magengrummeln? Unzufriedenheit? Vorsicht, Problem — Situation analysieren und Veränderung einleiten!

      Betrachtungsweise umdrehen

      Wichtig dabei ist es, die kurzfristige Betrachtungsweise in eine langfristige umzudrehen: So mancher schöne Kick schafft bei Frust zwar für den Moment Abhilfe, wirkt aber nur wie ein Schmerzmittel — sobald es nicht mehr wirkt, ist der Schmerz wieder da. Also lieber die Krankheit behandeln statt nur ihre Symptome!

      Deswegen: Nehmen Sie kurzfristige Gefühle nicht so ernst, langfristige dafür umso wichtiger!

      Dabei hilft die „Einser-Regel“. Fragen Sie sich bei Ihren Handlungen stets: „Welches Gefühl verschafft mir das, was ich hier tue, in einer Sekunde? Welches in einer Minute? In einer Stunde? Einem Tag? Einer Woche? Einem Monat? Einem Jahr? Einem Jahrzehnt?“ Sie sehen: Der zeitliche Perspektivenwechsel lässt vieles in einem anderen Licht erscheinen. Was bedeutet schon der Ärger bei einer lästigen Aussprache, wenn danach ein echtes Problem gelöst ist? Warum nicht mal Schmerz oder Mühe akzeptieren, wenn danach langfristige Belohnungen winken? Und: Warum nicht mal auf einen Kick verzichten, wenn der sowieso nur kurze Befriedigung verschafft?

      Vielleicht analysieren Sie einfach mal ehrlich Ihren Tagesablauf. Fragen Sie sich: „Was mache ich warum? Wie fühle ich mich dabei? Wie will ich mich eigentlich fühlen? Und: Was müsste ich dafür tun, um mich so zu fühlen, wie ich will?“ Wetten, dass Sie dabei auf ein paar spannende Ideen kommen?

      Das Domino-Prinzip:

      Es geht Ihnen langfristig gut!

      Gehören Sie zu den Menschen, denen es wichtig ist, nach ihren „Gefühlen“ zu handeln? Schön! Dann ist Ihr Erfolg durch diesen Domino-Stein, dass Sie künftig zwischen kurzfristigen und langfristigen Gefühlen unterscheiden. Auf langfristige Gefühle zu achten verhilft Ihnen auf Dauer zu langfristigem Glück. Denn die Fähigkeit, Belohnungen aufzuschieben und nicht immer gleich dem erstbesten Glücksgefühl hinterherzuhecheln, macht Menschen auf Dauer erfolgreicher und glücklicher. Natürlich müssen Sie sich nicht masochistisch selbst geißeln: Sie dürfen auch weiterhin Feste feiern, wenn sie fallen. Das Schöne dabei: Auf der Basis echter Zufriedenheit genießt es sich dann doppelt so gut und ohne schlechtes Gewissen.

      Burkhart (44) hasst Klassentreffen. Bald sieht er dort wieder seinen alten Schulfreund Max (44), den Überflieger. Während Burkharts letzte Beförderung ihm zwar 100.000 Euro Jahresgehalt und enorme Macht einbrachte, sitzt Max in seiner Firma längst im Vorstand.

      Aber auch Max ist unglücklich. Sein Job beansprucht ihn so sehr, dass er keinen anderen Interessen mehr nachkommen kann. Auch seine Ehe leidet darunter. Aber was soll er tun? Schließlich hat er keine Wahl: Wer einmal so weit gekommen ist wie er, der kehrt nicht einfach um. Dennoch wäre er gerne so frei wie seine Kinder Carola (19) und Jonas (22).

      Doch auch die sind unglücklich: Carola weiß nicht, was sie studieren soll. Talente hat sie genug. BWL studieren? Jura? Medizin? Oder doch erst mal ein paar Praktika machen? Und: Was, wenn sie sich falsch entscheidet? Ist für sie dann womöglich ein wichtiger Zug abgefahren? Und wann soll sie eine Familie gründen? Geht das überhaupt, wenn man Karriere macht?

      Jonas steckt im Training für den nächsten Wettkampf. Keine Partys, kein Alkohol, keine langen Abende — schließlich muss er seinen Trainingsplan erfüllen. Das Leben geht für ihn erst nach der Saison weiter. Ganz nebenbei hofft er so, auch endlich den lang ersehnten Waschbrettbauch zu bekommen, um den Mädels zu imponieren.

      Friedrich (60) ist im langersehnten Vorruhestand. In seinem Alter hat er es sich verdient, die Füße hochzulegen. Trotzdem ruft er noch fast täglich in seiner Firma an, um zu erfahren, was es Neues gibt. Tut er das mal nicht, wird er sehnsüchtig. Für die Arbeiten im Garten hat er keine Kraft.

      Seine Frau Elfie (62) hingegen versprüht von morgens bis abends gute Laune und Energie. „Wozu auch mit sich hadern?“, denkt sie. „Schließlich gibt es genug zu tun!“

      Achtung, Stolperstein:

      Typische Unglücksfallen

      Kommen wir nun zum wohl schönsten langfristigen Wohlgefühl: zum Glück (siehe Domino-Stein 1.2!). Letztlich ist es ja genau das, was wir wollen: glücklich sein — und zwar für alle Zeit. Doch leider gibt es auch hier jede Menge Fallen, die unser Domino unnötig kompliziert machen und das Glück fernhalten: zu hoch gesteckte Ziele, frustrierende Vergleiche, Entscheidungsschwäche, psychische Abhängigkeiten, quälender Leistungsdruck, Festhalten an Vergangenem, Angst vor Anstrengung und vieles mehr.

      Leider sind wir dadurch häufig so sehr mit der Suche nach dem Glück beschäftigt, dass wir dabei ganz vergessen, das Glück zu finden, das wir bereits haben! Betrachten wir also zunächst mal der Reihe nach die Fallen.

      Vergleiche machen unglücklich

      Die erste große Falle ist die Kontrastfalle. Wie glücklich oder unglücklich wir sind, messen wir häufig durch Vergleiche mit anderen. Wir machen permanente Abgleiche mit unserer Umgebung und schließen aus dem Kontrast auf unser eigenes Glück oder Unglück. Unsere Frage dabei ist häufig: „Was haben andere, was ich nicht habe?“ Und weil unsere innere Videokamera (Domino-Stein 1.1) sieht, worauf wir den Sucher richten, finden wir, was uns fehlt. Wir wollen mehr Geld, weniger Po, bravere Kinder, schickere Klamotten. Klar fühlt sich Burkhart beruflich unterlegen, wenn er sich nur mit Max vergleicht. Klar bildet sich Jonas Figur-Probleme ein, wenn Waschbrettbäuche der Maßstab sind. Wie auch anders?

      Eine weitere Form der Kontrastfalle ist der Vergleich mit früheren, vermeintlich besseren Tagen: „Damals, als ich noch jung und knackig war!“, „Früher, als ich hier noch etwas zu sagen hatte!“ oder „Damals, als ich noch gesund war!“ Doch wer sich auf Verluste konzentriert, findet auch welche. Knifflig ist auch unsere Freiheit zu wählen und uns zu entscheiden. Denn einerseits fühlen wir uns schlecht, wenn wir (scheinbar) keine Wahl (mehr) haben und uns in ein vermeintliches Schicksal fügen müssen. Andererseits überfordert es uns, zu viele Möglichkeiten zu haben. Max etwa fühlt sich wie in einer Sackgasse. Obwohl er beruflich alles erreicht hat, geht es ihm schlecht. Er fühlt sich seiner Situation ausgeliefert. Und auch Carola

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