An der Pforte zur Hölle. Thomas Riedel

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An der Pforte zur Hölle - Thomas Riedel

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war Silky Brightman, die sich ihm zuwandte und erstaunt anblickte. »Wer war denn das?«, wollte sie von ihm wissen. »War das ein Familienangehöriger der Toten?« Die junge Medizinstudentin hatte sich inzwischen vom Anblick der übel zugerichteten Leiche erholt

      »Sie kennen ihn also nicht?«, fragte Blake lauernd.

      Silky hob bedauernd die Schultern und die Gestik ihrer Hände unterstrich zusätzlich, dass sie keine Ahnung hatte, wer dieser Mann war. »Nein, ich habe diesen Mann noch nie gesehen«, antwortete sie mit neugierigem Blick.

      »Das war ihr Ehemann«, kam McGinnis Blake zuvor.

      Ohne jedes weitere Wort verließ er darauf mit Blake den Raum und ließ die drei Studenten in Gegenwart eines Constables zurück, der sie aus dem Yard begleitete.

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      Kapitel 7

      K

      aum standen Chuck, James und Silky unter dem gläsernen Vordach des Scotland Yard-Gebäudes, am ›Broadway‹, Nummer 8-10, rückten sie ihre Köpfe zusammen.

      »So, jetzt aber sofort raus mit deiner Idee, James!«, forderte die Neunzehnjährige ihren Kommilitonen auf, mit der Sprache herauszurücken.

      Vorsichtig sah der sich nach allen Seiten um. »Es ist euch doch klar, dass uns jemand ein Bein stellen wollte und den Verdacht absichtlich auf uns gelenkt hat«, sagte er mit fester Stimme. »Nur weil die uns haben laufen lassen, heißt das nicht, dass wir nicht mehr verdächtigt werden. Dieser Chief Inspector ist ein hellwacher Hund. Der misstraut uns doch immer noch, davon könnt ihr ausgehen!« Chuck machte eine ungeduldige Armbewegung. »Ist schon klar! Wissen wir selber!«, reagierte er ungehalten darüber, dass es James meinte spannend machen zu müssen. »Was ist jetzt mit deiner Idee?!« Er sah die beiden herausfordernd an. »Wir begeben uns selbst auf Mörderjagd!«, platzte es dann aus ihm heraus. »Das ist unsere einzige Chance!«

      »Das soll deine Idee sein?! Du bist doch völlig bescheuert!«, knurrte Chuck wenig begeistert. »Du hast die Leiche gesehen, James. Sei nicht dämlich. Was, wenn wir dem Killer tatsächlich auf die Spur kämen ... viel zu gefährlich! Der Typ, der die arme Frau so zugerichtet hat, muss vollkommen durchgeknallt sein! Willst du am Ende selbst bei diesem irrem Pathologen auf dem Tisch liegen?«

      Enttäuscht über Chucks Rede wollte sich James schon abwenden, als Silky an seine Jacke zupfte und ihn zurückhielt.

      »Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es gefährlich werden kann, aber vielleicht hast du recht«, räumte sie schlichtend ein. »Habt ihr euch mal diesen Ehemann genauer angesehen?« Sie griff in ihre Jacke, holte ein Päckchen Kaugummis hervor und zog einen Streifen heraus. »Wollt ihr auch?« Anbietend hielt sie den beiden das Päckchen hin. Die beiden nahmen dankend an. »Ich sage euch, der hat ein irre schlechtes Gewissen.« Sie wickelte das Kaugummi aus und steckte es sich in den Mund. »Und vor allem hatte der Mann Angst vor uns. Der hat sich doch gar nicht getraut uns überhaupt mal richtig anzusehen. Und dieser Chief Inspector, muss das auch bemerkt haben. Die ganze Zeit hat er den Mann nicht aus dem Auge gelassen. Dieser Blake wollte was checken!«

      Chuck nickte zustimmend, um gleich darauf doch wieder den Kopf zu schütteln.»Stimmt, ist mir auch aufgefallen, Silky«, bestätigte er und fügte nachdenklich hinzu: »Aber mal ehrlich! Wir und Detektive? Das kann einfach nicht gut gehen.«

      »Willst du etwa weiterhin als Mordverdächtiger bei der Polizei gelten?«, forderte James ihn hitzig heraus. »Ich habe da jedenfalls keinen Bock drauf!«

      »Ist ja schon gut!«, gab Chuck zurück und legte seinem Freund beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Ich mache mit.«

      »Prima!«

      »Mit dem Ehemann fangen wir an«, entschied Silky. »Ich vertraue meinem Bauchgefühl. Wenn der nicht bis über beide Ohren in diesen Mord verwickelt ist, dann färbe ich mir die Haare giftgrün!.«

      Chuck kam nicht umhin zu grinsen.

      »Witziges Angebot, Silky!«, kommentierte James Sheppard lachend. »Grün wolltest du sie doch schon vor Monaten machen, oder habe ich da etwas nicht richtig mitbekommen.«

      Jetzt musste auch sie schmunzeln.

      »Zumindest gehen wir bei dem Kerl kein hohes Risiko ein. Ich glaube auch, dass der Typ nicht sauber ist.« Chuck hakte sich bei den beiden unter und gemeinsam überquerten sie die Straße. »Vielleicht haben wir Glück und er ist noch im Gebäude. Wenn er rauskommt, dann folgen wir ihm.«

      Sie hielten ihr Vorhaben für eine ausgezeichnete Idee und ahnten nicht, auf welch grauenerregendes Abenteuer sie sich damit einließen – denn Ashley Cartwright war erst die Ouvertüre!

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      Kapitel 8

      E

      s dauerte nicht lange und Remington Cartwright trat aus dem Haupteingang des Yards auf die Straße hinaus. Ein leichter Wind war aufgenommen und er schlug den Kragen seines Mantels hoch. Die Hände tief in den Taschen vergraben wendete er sich nach links. Er suchte nach einem Taxi, eines jener über London hinaus bekannten ›Black Cabs‹. Die Einheimischen wussten nicht, ob diese Touristenattraktion kurz über lang aus dem Stadtbild verschwinden würde, denn über den Fahrzeughersteller, der diese Wagen ausschließlich für die Hauptstadt fertigte, war das Insolvenzverfahren eröffnet worden.

      Cartwright brauchte nicht lange zu suchen. Er winkte einen freien Wagen heran, sprang hinten hinein und nannte dem Fahrer das Ziel. Immer wieder blickte sich der Taxifahrer nach seinem Fahrgast um. Als er wieder einmal an einer Ampel halten musste, schob er seine Schirmmütze ein wenig in den Nacken und sah Cartwright sorgenvoll über den Rückspiegel an.

      »Sie sehen nicht gut aus, Mister!« Er sprach klar aus, was er dachte. »Soll ich Sie nicht besser zu einem Arzt bringen? Mit Ihnen stimmt doch was nicht.«

      »Nein, alles in Ordnung!«, widersprach Cartwright abwehrend. »Fahren Sie nur!«

      Verständnislos schüttelte der Fahrer leicht seinen Kopf, wandte sich aber wieder dem Verkehr zu. Für ihn war klar, dass der Mann im Fond schwer krank war! Die Wangen waren eingefallen und die Augen lagen tief in den Höhlen. Außerdem hatte er eine käsige Gesichtsfarbe und seine Hände zuckten völlig unkontrolliert. Wäre sein Fahrgast erheblich jünger gewesen, er hätte ihn für einen Junkie auf Entzug gehalten. Aber er glaubte nicht, dass dieser Mann etwas mit Drogen am Hut hatte.

      Cartwright nahm es dem auf sein Wohl bedachten Fahrer nicht übel, denn so ganz Unrecht hatte er ja nicht. Nie zu vor hatte er sich in seinem Leben derart elend gefühlt. Gerade hatte er den unumstößlichen Beweis erhalten, dass die fremde Frau zumindest in einem Punkt bereits die Wahrheit gesagt hatte: Seine Ashley war tot!

      Aber wer ist dieser Herr und Meister, von dem sie gesprochen hat?, fragte er sich. Hat er tatsächlich dieses brutale Verbrechen begangen?

      Kaum war der Fahrer in die Straße zu seiner Wohnung eingebogen, holte Cartwright auch schon seine Brieftasche heraus.

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