Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Geisterbande Dekalogie - Dennis Weis страница 35

Автор:
Серия:
Издательство:
Die Geisterbande Dekalogie - Dennis Weis

Скачать книгу

gerade gar nicht“, stöhnte ich und blieb auf einmal stehen.

      Ich fühlte mich wie ein alter Mann, der schon sein Leben lang rauchte und nun einmal ein paar Schritte vor die Tür wagte. Hanna hatte es auch mitbekommen und kam zurück, sie war nämlich schon weitergeflogen.

      „Was ist los?“ wollte sie wissen.

      „Er ist nicht fit“, antwortete Peter, bevor ich etwas sagen konnte.

      „Ja, jetzt weiß es bald jeder“, stänkerte ich, denn es war mir ein wenig peinlich.

      Ich, der große Retter, kann keine zehn Minuten Fahrradfahren. Ein absoluter Lacher.

      „Außerdem können wir auch normal weitergehen“, schlug ich vor.

      Zum einen konnte ich dadurch verschnaufen, zum anderen konnten wir uns ein wenig vorbereiten, denn ich hatte ehrlich gesagt noch keinen Plan, wie ich die Geister retten oder geschwiege denn den Hexer etwas entgegenbringen konnte.

      „Wie ist der Plan?“ fragte ich Hanna, während wir nun zu Fuß weitergingen und ich mein Bike neben mir herschob.

      „Wir gehen rein und du besiegst ihn“, antwortete sie voller Überzeugung und dass, obwohl sie meine körperliche Schwäche gesehen hatte.

      „Wie?!“ fragte ich und stoppte.

      „Du bist doch ein Lacin, oder?“ fragte sie nochmal nach, denn irgendwas an meiner Reaktion machte sie auf einmal unsicher.

      „Ja, aber…“, stammelte ich.

      „Er weiß noch nicht von all seinen Fähigkeiten“, warf Peter ein, um mir zur Seite zu stehen.

      Hannas Blick wurde traurig und nachdenklich, sodass ich nachfragen musste.

      „Was ist denn?“

      „Naja, ich hatte die Hoffnung, du kannst Malit besiegen und meine Brüder und Schwestern befreien“, antwortete sie, „aber nun habe ich das Gefühl dich ins Unglück zu stürzen.“

      „Das weiß ich“, entgegnete ich, „und ich sagte dir, dass ich dir helfen kann. Und das werde ich auch!“

      „Immerhin hast du Larvaster in Schach gehalten“, pflichtete mir Peter bei und blickte zu mir hinüber.

      „Wir benötigen nur einen klugen Plan“, brachte ich ein, „sonst wird das nichts.“

      „Und den habe ich“, sagte Hanna und ihre Stimme erhob sich wieder als wäre die Hoffnung zurückgekehrt.

      „Dann sollten wir weitergehen“, sprach ich, „denn ich habe nur die Nacht und es ist schon ziemlich spät.“

      „Sonst kommst du Morgen wieder?“ schlug Peter vor, „denn es bringt nichts, wenn wir überstürzt handeln, auch wenn deine Geistergeschwister die Hilfe dringend brauchen.“

      „Ich verstehe“, sagte Hanna, „wenngleich ich es kaum erwarten kann, dass sie befreit werden, ist es besser schlau vorzugehen. Malit ist kein dummer Gegner.“

      „Dann wird heute Nacht nur ausgespäht“, zeigte ich den anderen beiden meine Idee, „und Morgen schauen wir weiter.“

      „In Ordnung“, bestätigte Peter.

      Hanna nickte lediglich, was blieb ihr auch anderes übrig? Wir setzten unseren Weg fort. Ich schob mein Fahrrad. Kurz bevor wir die Ruine erreichten, schloss ich es an einem Zaun fest. Ich kannte Neumonster nicht. Zumal ich mich seit der Entdeckung der Geisterwelt und dem Abenteuer mit Peter mehr mit Gespenster und solchen Phänomenen beschäftige als mit meiner Umwelt. Peter dagegen kannte die alte Burg, natürlich nicht im Original, aber er war vor seinem Geisterleben ein kleiner Junge.

      „Man erzählte sich schon früher, dass dort Geister spuken“, berichtet Peter, als wir uns hinter einem größeren Stein versteckten, um auf die Ruine zu blicken. Natürlich sahen wir wenig bis nichts.

      „Wann früher?“ fragte Hanna.

      „Fünfziger, Sechziger“, antwortete Peter.

      „Welches Jahrhundert?“ fragte sie weiter.

      „Zwanzigstes Jahrhundert“, war seine Antwort.

      „Dann stimmt es“, sagte sie, „es ist schon mehrere Jahrhunderte so.“

      „Aber wie konnte ein Hexer so lange überleben und euch die ganze Zeit unterdrücken?“ wollte Peter wissen.

      „Er hat ein Artefakt“, teilte sie mit, „wie es funktioniert, weiß ich nicht, aber es verleiht ihm Kraft… Vorsicht!“

      Wir duckten uns alle plötzlich. Ich wusste nicht, was geschehen war und schaute Hanna fragend an.

      „Ein Geist“, flüsterte sie.

      „Was für ein Geist?“ bohrte Peter, dessen Fassungslosigkeit in seiner Stimme deutlich zu hören war, obwohl auch er sich leide äußerte.

      „Malit hält sich Schutzgeister“, verriet Hanna.

      „Was sind Schutzgeister?“ fragte ich und teilte das Entsetzen meines Geisterfreundes.

      „Sie dienen seinem Schutz“, antwortete sie und merkte, dass wir aufgebracht waren, „entschuldigt, dass ich euch das nicht früher gesagt habe, aber ich habe nicht daran gedacht.“

      „Was kommt noch alles, was dir nicht eingefallen ist?“ fragte Peter und seine Stimme wurde lauter.

      „Peter“, sagte ich, „ruhig, sonst kommt der Geist.“

      Schnell lugte ich am Stein vorbei, um zu sehen, ob er uns bemerkt hatte. Es war zu spät. Der Geist war auf den Weg zu uns.

      „Wir müssen weg hier“, machte ich den anderen beiden klar, „wenn der uns sieht, dann können wir unseren Plan vergessen.“

      „Malit wäre vorbereitet“, ergänzte Hanna.

      Wir traten den Rückzug an. Von weitem konnten wir sehen, dass der Schutzgeist zwar unseren Platz hinter dem Felsen untersuchte, aber außer einem Verdacht nichts weiter hatte. Er zog weiter.

      „Wir gehen zurück“, sagte ich, „für heute ist Schluss. Wir werden uns besser vorbereiten als heute Nacht und du erzählst uns alles.“

      Hanna nickte. Peter hatte ein leichtes Grinsen im Gesicht. Ich wusste, dass er dachte, er hatte recht. Und gewissermaßen hatte er es auch. Ich schwang mich auf mein Fahrrad.

      „Morgen Abend treffen wir uns erneut in meinem Zimmer“, orderte ich an, „dann besprechen wir, wie wir weiter vorgehen.“

      Dann fuhr ich los. Peter folgte mir. Hanna blieb stehen. Als ich einmal zurückblickte, sah man ihr an, dass sie nachdachte. Ihr Gesicht war von Traurigkeit geprägt.

      Am nächsten Tag wurde ich durch meine Mutter geweckt. Die Sonne strahlte derartig heftig in mein Zimmer, sodass ich die Augen zusammenkniff.

      „Hast du gut geschlafen?“ fragte sie.

      „Nein“,

Скачать книгу