Die Geisterbande Dekalogie. Dennis Weis

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Die Geisterbande Dekalogie - Dennis Weis

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schien es, als sei sie verwirrt, welches für mich das Zeichen dafür war, dass ich nur geträumt hatte.

      „Ich hatte ein Albtraum“, sagte ich zu ihr.

      Mom begann zu lächeln und drückte mich.

      „Ein Albtraum über ein Geschenk? Sehr merkwürdig“, sprach sie.

      „Es war auch nicht das Geschenk“, entgegnete ich, „sondern die verrückte Art, die du und Paps hattet. Das Geschenk würde mir gefallen.“

      „Was war es denn?“ fragte sie, stand auf und ging in Richtung Gardinen, um sie zu öffnen.

      Es erinnerte mich sofort an den Traum. Instinktiv zuckte ich erst zusammen, aber als die Vorhänge zur Seite gezogen waren, beruhigte ich mich, denn draußen war Regenwetter, ganz anders als im Traum.

      „Ein Spintendo XXL“, antwortete ich.

      „Ich denke, das ist eher ein Albtraum für mich und deinen Vater als für dich“, sagte sie, „und nun steh‘ auf, es gibt Frühstück unten in der Küche.“

      Ich machte mich auf den Weg in die Küche, wo es nach gebackenen Brötchen roch. Ich liebte diesen Geruch. Ich stopfte mir den Bauch voll und ging wieder nach oben in mein Zimmer. Erst jetzt fiel mir wieder dieser Albtraum ein. Wenn tatsächlich jeder Traum, den man in einem Haus träumt wahr wird- na dann Prosit Mahlzeit. Ich hätte dann zwar einen Spintendo XXL, aber auch völlig abgedrehte Eltern.

      Bei der ganzen Nachdenkerei über den Albtraum hätte ich fast vergessen, dass es gestern ja einen Maderalarm gab. Ich beschloss, auf den Dachboden zu gehen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

      Ich benötigte eine Taschenlampe, da es dort sicherlich dunkel war. Ich suchte meine Mutter auf, die sich noch immer in der Küche war und den Abwasch machte.

      „Was gibt es denn?“ fragte sie, während sie den abwusch.

      Einen Geschirrspüler gab es noch nicht. Meine Eltern wollten ihn erst nächste Woche besorgen.

      „Haben wir irgendwo eine Taschenlampe?“ fragte ich.

      Meine Mutter schaute ohne weiter zu fragen in ein paar Kartons und anderen Stellen nach bis sie schließlich zurückkam.

      „Leider nicht“, sagte sie, „oder ich kann es einfach nicht finden. Wofür brauchst du denn eine?“

      „Ich wollte auf den Boden“, teilte ich ihr mit, „ich habe gestern Abend einen Mader oder sowas gehört.“

      „Nein Tjalf“, wurde sie etwas lauter, „du kannst da nicht hoch. Erst recht nicht, wenn sich dort ein Mader aufhält.“

      „Ach Liebling“, unterbrach mein Vater, der gerade die Küche betrat, „lass‘ ihn doch. Mader haben in der Regel mehr Angst vor uns als wir vor ihnen.“

      Danke Papa, dachte ich. Er kam im richtigen Moment, um mich zu unterstützen. Allerdings würde dies auch nicht zum Erfolg führen, wenn meine Mom jetzt hartnäckig bleiben würde.

      „Wir haben gar keine Taschenlampe“, entgegnete sie mit patzigem Unterton.

      „Er kann doch mein Handy haben“, schlug Paps vor.

      Meine Mutter überlegte für einen Moment und nickte: „Aber auf deine Verantwortung. Es ist ja nicht mein Handy.“

      „Okay“, sagte mein Vater und wandte sich mir zu, „du bist vorsichtig?!“

      „Ja.“

      „Und baust keinen Mist?“

      „Nein.“

      Ich war leicht genervt, war ich doch kein Baby mehr, dass noch auf den Arm genommen werden musste. Für mich war es gerade das einzige Spannende hier in diesem alten Haus.

      „Na gut, aber du bist zum Mittag wieder hier“, war Moms Kompromiss.

      Paps gab mir sein Handy mit dem „du weißt, was dir blüht, wenn dem Smartphone etwas zustößt“ und ich konnte nach oben gehen. Der Dachboden konnte durch eine Ausziehtreppe erreicht werden. Und noch immer hatte ich keine Ahnung, wo sie der Stab befand, der diese Tür öffnen konnte. Ich durchstöberte daraufhin alle Zimmer und fand ihn in einem auf dem Boden liegend. Es erschien mir unlogisch, dass ein Stab, mit dem man zum Dachboden gelangen konnte, weit weg von der Luke lag. Wie sollte denn jemand darauf kommen? Oder sollte dort keiner hoch?

      Ich schnappte mir den Stab und ging zu der Stelle, wo sich die Dachbodentür befand. Ich versuchte einige Male, den Haken in die vorgesehene Öse zu bugsieren und es sollte mir erst nach einigen Versuchen und ein einer kleinen Geduldsübung gelingen. Und ja, ich habe auch geflucht, aber das hat meine Mutter (hoffentlich) nicht gemerkt.

      Es quietschte und knarzte als ich mit Kraft die Tür aufzog. An ihr war dann die eigentliche Treppe befestigt, die ebenfalls mit einer Öse versehen war. Diese erreichte ich leichter und es gelang mir, die Treppe hinunter zu ziehen.

      „Endlich“, flüsterte ich leise und freute mich schon darauf, den Dachboden zu entdecken.

      Ich ging vorsichtig hinauf. Meine Angst ließ mich ein wenig in dem Glauben, der Mader könnte dort noch oben sein und würde womöglich sein Revier verteidigen. Ich aktivierte die Taschenlampenfunktion auf dem Handy meines Vaters und leuchtete es einmal rundherum, um mir eine Übersicht zu verschaffen.

      Der Dachboden war ein dunkel. Einen Lichtschalter oder eine andere Lichtquelle konnte ich zunächst nicht finden. Ich ging ganz hinauf und horchte, falls das Madervieh kommen sollte. Bei jedem Schritt knarzte der alte Holzfußboden. Nach einiger Zeit bekam ich das Gefühl, dass der Dachboden riesig sein musste. Die ganze Konstruktion wurde durch riesige, dicke Holzbalken getragen. Weiter hinten befanden sich kleine Fenster, die ein wenig Sonnenlicht hinein ließen.

      Überall lagen Kisten und Gerümpel herum, die von Staub, Spinnweben und Schmutz bedeckt waren. Eine der Kisten stach mir sofort ins Auge. Sie lag neben einem Spiegel, der einen goldenen und verzierten Rand hatte. Als ich näher kam, erkannte ich kleine Kinder, die wie diese Engelskindern auf manchen Bildern oder als Porzellanfiguren auf Flohmärkten zu finden waren. Sie sahen gruselig aus, aber meine Neugierde trieb mich voran.

      Ich ging schnurstracks zur Kiste, die aus massivem Holz war. Sie hatte Verschnörkelungen und Verzierungen, die ich nicht näher erkennen konnte. Es waren aber definitiv keine Kinder oder kleine angstmachende Engel.

      Immer wieder fielen meine Blicke aber auf die geheimnisvolle Kiste. Ich konnte es nicht erklären, aber sie zog mich in ihren Bann. Sie war magisch. Ich hielt mit der einen Hand das Smartphone meines Paps und mit der anderen öffnete ich vorsichtig die Kiste.

      Sie war schwer, dass merkte ich. Meine Mom würde wieder sagen, ich hätte zu wenig Schwarzbrot gegessen und daher Pudding in den Armen, aber der Deckel von dieser Holzkiste war von Gewicht. Ich beschloss, dass Handy auf den Boden zu legen und mit beiden Händen nun zu Werke zu gehen.

      Leider gab das bisschen Licht nicht genug her, sodass ich sehen konnte, was sich in dieser Kiste befand. Ich hielt daher mit der einen den Deckel fest und mit der anderen versuchte ich das Handy zu nehmen.

      Ein zufälliger Blick in den Spiegel ließ mich erschaudern, denn ich sah dort einen Jungen, der mich anstarrte. Vor Schreck zog

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