Emilia will Fotomodel werden. Benny Bohlen

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Emilia will Fotomodel werden - Benny Bohlen

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sprang aus dem Bett.

      Emilia setzte sich auf. „Selbstverständlich mache ich von dir auch ein paar Aufnahmen.“

      „Ehrlich?“

      „Das war nur ein Scherz. Ich wollte sehen, wie du reagierst.“

      „Was hast du erwartet? Dass ich vor Schreck in Ohnmacht falle?“

      „Hol dein Handy!“

      Er sprang aus dem Bett, holte sein i-Phone und öffnete die Kamera Funktion.

      „Geht es schon los?“, erkundigte sich Emilia. „Sag mir, was ich tun soll.“

      „Ach, mach einfach, was dir in den Sinn kommt. Versuch deine Reize dabei so gut wie möglich ins Spiel zu bringen. Zieh eine sexy Show ab.“

      Emilia kicherte. „Darf's auch ein bisschen verrucht sein?“

      „Mach, was dir Spaß macht. Ich kann ja alles wieder löschen.“

      Emilia hatte so etwas noch nie gemacht. Sie setzte einfach auf ihre Natürlichkeit. Dass sie sehr fotogen war, wusste sie, und wenn sie sich ungehemmt vor dem Handy bewegte, konnten eigentlich nur gute Bilder entstehen.

      Sie blickte mal kokett, mal naiv, zeigte nicht nur bloß, was sie hatte, sondern rückte ihre fraulichen Attribute ins beste Licht. Das Posieren machte ihr Spaß. Instinktiv schien sie zu wissen, worauf es ankam, als wäre sie das geborene Fotomodell.

      Und Rafael machte mit schweißbedeckter Stirn seine Fotos, von denen keines misslungen war, wie sie später feststellten.

      3

      Das Bistro Inkognito in der Trifthofstraße war Rafaels und Emilias Stammlokal, nicht zuletzt deshalb, weil Lisa Rabenau, Emilias Freundin, dort neben ihrem Studium kellnerte. Das Lokal hatte eine angenehme Atmosphäre, und man begegnete fast immer einem bekannten Gesicht, mit dem man quatschen konnte.

      Lisas gekrauster, rostroter Wuschelkopf stach ständig aus der Masse der Gäste hervor. Sie war bei den Gästen beliebt, konnte rotzfrech sein, aber auch sehr nett, wenn sie merkte, dass einer den Moralischen hatte und jemanden brauchte, der sich seinen Kummer anhörte.

      Lisa selbst schien nie Kummer zu haben. Sie war immer heiter, immer lustig, immer aufgekratzt und für jeden Schabernack zu haben. Nur wer sie so gut kannte wie Emilia, wusste, dass auch Lisa kein Übermensch war und ihre Probleme hatte, die sie im Inkognito meisterhaft überspielte. Auch sie brauchte manchmal ein offenes Ohr, wo sie sich ausweinen konnte, und das fand sie stets bei Emilia.

      Das Bistro war ziemlich voll, doch Lisa kam deswegen nicht ins Schleudern. Sie hatte die Ruhe weg, und wenn ihr ein Gast unfreundlich kam, zahlte sie es ihm mit gleicher Münze zurück. Als sie Emilia und Rafael sah, winkte sie ihnen zu und gab ihnen einen Tipp, wo gleich ein Tisch frei werden würde.

      Zwei Minuten später stand sie vor Emilia und ihrem Freund. Sie warf Rafael einen schuldbewussten Blick zu.

      „Hoffentlich gehst du mir nicht an die Kehle.“

      Er sah sie verwundert an. „Was für einen Grund hätte ich dazu?“

      Seine Drei-Tage-Bart-Züge hellten sich zu einem Von-Ohr-zu-Ohr-Grinsen auf: „Hey, du bist mir doch nicht etwa untreu geworden? Das könnte ich dir nur sehr schwer verzeihen.“

      Lisa ging auf den Scherz ein. „Ich liebe dich noch immer heiß und innig, aber gerade deshalb ist es umso unverzeihlicher, dass ich vergessen habe, mit Julian zu reden.“

      Julian Degenhoff konnte alles billiger beschaffen - vom Handy bis zum Fernseher. Er war Einkäufer einer großen Firma und hatte phantastische Kontakte, die er auch für Freunde nutzte, und Lisa gehörte zu seinen Freunden.

      „Er war gestern hier“, sagte Lisa, „und ich wollte ihn fragen, ob er für dich etwas tun könne, doch dann kam ein Anruf, und er musste dringend weg.“

      Rafael winkte ab. „Macht doch nichts. Die Sache ist nicht so dringend.“

      Er wollte einen neuen Flachbild Fernseher für sein Zimmer haben. Da die Dinger aber teuer waren, versuchte er das Gerät über Julian Degenhoff billiger zu bekommen. Lisa hatte gesagt, es wäre möglich, aber er dürfe nicht ungeduldig sein. Also hatte er sich auf eine längere Wartezeit eingestellt. Wenn er für den Fernseher dreißig Prozent weniger zu bezahlen brauchte, zahlte sich das Warten auf jeden Fall aus.

      „Sollte Julian sich wieder hier blicken lassen, frage ich ihn sofort“, versprach Lisa.

      Emilia und Rafael setzten sich an den inzwischen freien Tisch.

      „Was darf‘s sein?“, erkundigte sich Lisa.

      „Ich nehme ein Weißbier“, sagte Rafael.

      Emilia bestellte ein Glas Mango Saft. Lisa entfernte sich. Ihre Kehrseite war ebenso sehenswert wie die Front. Sie trug eine Bluse mit einem sehr freizügigen Dekolleté, und über ihren strammen Gesäßbacken spannte sich eine schwarz glänzende Hose aus einem sehr dünnen und ungemein dehnbaren Material.

      Rafael grinste. „Es ist nicht alles ein Gesicht, was zwei Backen hat.“

      „Rafael!“, wies ihn Emilia mit gespielter Strenge zurecht. „Du solltest da überhaupt nicht hinsehen.“

      „Es ist sehr schwierig, diese Pracht zu übersehen.“

      „Wenn ein Mann in festen Händen ist, und das bist du ja wohl, wie ich meine …“

      „Diese Hosen gehören verboten“, fiel ihr Rafael ins Wort. „Wenn Lisa einen Pickel auf ihrem … äh … Allerwertesten hätte, würde man ihn sehen. Sie scheint darunter nichts anzuhaben …“

      „Du kannst sie ja mal fragen, wenn sie dein Bier bringt“, sagte Emilia, nun doch ein wenig pikiert.

      Rafael griff lächelnd nach ihrer Hand. „Muss ich meine Augen vor den schönen Dingen des Lebens verschließen, weil ich mit dir gehe?“

      „Das nicht, aber du brauchst in meiner Gegenwart nicht so sehr davon zu schwärmen“, gab Emilia kühl zurück.

      „Schön, ich werde es mir merken“, versprach Rafael, hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie.

      „Ich wusste gar nicht, dass du so galant bist“, hänselte ihn Lisa und stellte die Gläser auf den Tisch.

      „Ihr wisst alle sehr wenig von mir“, behauptete Rafael.

      Lisa lachte. „Jetzt versucht er, sich interessant zu machen. Rafael, das unbekannte Wesen.“

      Als sie zwei Stunden später das Inkognito verließen, sagte Rafael unvermittelt: „Hör mal, Emilia, unser morgiger Kinobesuch fällt leider ins Wasser.“

      Sie sah ihn enttäuscht an, aber so war es oft. Rafael sagte Verabredungen immer wieder ab. Sie konnte sich nie hundertprozentig darauf verlassen, wenn sie etwas ausgemacht hatten.

      „Warum?“

      „Ich

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