Der Fluch von Shieldaig Castle. Thomas Riedel
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Читать онлайн книгу Der Fluch von Shieldaig Castle - Thomas Riedel страница 9
»Aber wenn diese Morgan doch gar nicht weiß, dass sie hier auf ›Shieldaig Castle‹ eine richtige Mutter hatte, … vielleicht …«
»Ich bedauere, Mister Gates«, unterbrach ihn Greenwood ungerührt, »es steht nicht in meiner Macht, irgendeine Änderung vorzunehmen. Lady Morgan wird noch heute die Zeilen ihrer Mutter bekommen. Wie sie darauf reagieren wird, nun, das vorauszusehen steht ebenfalls nicht in meiner Macht. Auf jeden Fall wird die Sache ihren Gang gehen.« Der Anwalt nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarre und blies den Rauch langsam zur Decke. »Und kommen Sie mir nicht auf dumme Gedanken, junger Mann«, mahnte er mit einem gefährlichen Unterton. »Ich erwähne das nur für den Fall, dass Lady Morgan etwas zustoßen sollte.«
»Was denken Sie von mir, Mister Greenwood!«, schrie ihn Brantley unbeherrscht an, wobei er mit beiden Fäusten auf den Tisch vor ihm schlug.
»Ach, wissen Sie, Mister Gates, Sie glauben gar nicht, was mir schon alles untergekommen ist. Ich würde Ihnen dringend empfehlen, sich beherrschen zu lernen.«
Brantley wandte sich ohne jedes weitere Wort ab. Er trat zum Fenster, sah in den gepflegten Garten hinaus, dem man das Unwetter nicht mehr ansah.
»Vorbei«, murmelte er halblaut vor sich hin. »Vorbei mit meinen Träumen, die ich hatte. Morgan Cunningham wird nun hier einziehen. Sie wird heiraten und vielleicht ein halbes Dutzend Kinder bekommen, die alle das Recht haben werden, hier zu wohnen. Alle … nur ich werde ein Ausgestoßener sein.«
»Was redest du da?«, entfuhr es seiner Mutter, die hinter ihn getreten war.
Er drehte sich ruckartig zu ihr um. Wild und gefährlich blitzte es in seinen Augen.
»Wie konntest du damals auch nur auf die Burg verzichten«, entfuhr es ihm. »Kann man das nicht rückgängig machen? Kann man das Testament nicht anfechten?«
»Nein. Kann man nicht, wenn Morgan wirklich Scarletts Tochter ist.«
»Du glaubst es also nicht?« In Brantleys Stimme schwang so etwas wie Hoffnung mit.
»Natürlich glaube ich es. Scarlett war immer exzentrisch. Ganz abgesehen davon, ein uneheliches Kind hätte einen riesigen Skandal heraufbeschworen.«
»Aber ›Shieldaig Castle‹ … eigentlich gehört es doch dir. Du bist die Erstgeborene.«
»Ich habe damals freiwillig darauf verzichtet, mein Sohn. Ich wollte frei sein und die Burg nie wieder sehen. Ich hasste sie, und ich hasse sie noch heute. Es gibt Dokumente, die das beweisen. Nein, … ›Shieldaig Castle‹ ist für dich verloren, Brantley.«
»Und du sagst das so einfach dahin?«
»Ich verstehe ohnehin nicht, was du an diesem alten Gemäuer findest.«
»Ich liebe diese Burg … Mein Gott, sie fasziniert mich.«
»Du hast bis jetzt ohne sie gelebt, du wirst es auch weiterhin können. Außerdem hat dir Scarlett ein ansehnliches Vermögen hinterlassen. Die Wälder sind …«
»Ich will diese verdammten Wälder nicht«, schrie er außer sich. »Ich will ›Shieldaig Castle‹.«
»Brantley! Mäßige dich!«, tadelte ihn seine Mutter. »Sei vernünftig. Ich bin selbst erstaunt, ja … schockiert, … aber an dem Testament ist nicht zu rütteln. Du wirst dich also damit abfinden müssen, dass hier die Tochter deiner Tante, deine Cousine, einzieht.«
»Nein, Mutter! Genau damit werde ich mich nicht abfinden!«
»Was gedenkst du dagegen zu tun?«
»Das weiß ich noch nicht zu sagen, Mutter, … aber ich werde Herr auf dieser Burg. Das ist ein Schwur!«
»Brantley!«
Die dunklen Augen des jungen Mannes blitzen erneut gefährlich auf, als er es noch einmal wiederholte:
»Diese alte Burg wird mir gehören, und wenn ich dazu die Welt auseinandernehmen muss!«
»Du übertreibst wieder maßlos«, lachte Gracelynn.
»Lady Morgan Cunningham täte gut daran, wenn sie genau dort bliebe, wo sie all die Jahre über gelebt hat. Hier ist kein Platz für sie, und er wird es auch niemals sein. Ich werde zu verhindern wissen!«
»Brantley, … Brantley! Du benimmst dich wie ein trotziges Kind, das seinen Ball nicht abgeben will. Du hast verloren, sie es ein und mäßige dich endlich, denn die Sache fängt an, äußerst peinlich zu werden.«
»Die Sache ist peinlich, weil Tante Scarlett heimlich ein Kind zur Welt gebracht hat, Mutter. Ich werde nicht tatenlos dabei zuschauen, wie hier ein ungehobeltes Mädchen die Herrin spielt. Die Burg gehört mir, … damit hatten wir ja auch immer gerechnet.«
»Ja, … wir. Aber schließlich hatte meine Schwester ihre eigenen Pläne. Du merkst ja selbst, wie undurchsichtig alles gewesen ist.«
»Die Burg wird mein, verlass dich darauf, Mutter!«
»Vielleicht kannst du sie ihr ja abkaufen. Vielleicht will sie gar nicht hier wohnen.«
»Du willst mich doch nur trösten«, gab er aufgebracht zurück. »Du glaubst nicht an meine Worte. Aber ich werde dir beweisen, dass sie wahr sind. Die Burg wird mein!«
Damit drehte er sich und verließ den Raum.
»So was … nein, so was«, murmelte sie, während sie in den Garten hinausstarrte.
***
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