Der Fluch von Shieldaig Castle. Thomas Riedel

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Der Fluch von Shieldaig Castle - Thomas Riedel

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zusammensein kann. Ich liebe dich, und ich werde auch zu deiner Mutter eine gute Beziehung aufbauen.«

      »Auch, wenn sie zuerst etwas schroff zu dir sein sollte?«

      »Auch dann.«

      »Ich … ich kann es noch gar nicht fassen, Morgan.«

      »Schau mich an, Ryan«, forderte sie ihn auf. »Gib mir einen Kuss, dann ist doch alles gut.«

      Sie blickten sich in die Augen, lächelten sich an und küssten sich erneut.

      »Du glaubst gar nicht, wie glücklich du mich machst.«

      »Du mich auch, Ryan.«

      Als sie sich trennten, streichelte er sanft über ihre Wange.

      »Du bist ein Engel«, raunte er.

      »Hast du schon einmal einen Engel mit schwarzem Haar gesehen?«, lachte sie glücklich. »Die werden doch immer nur mit blondem Haar gemalt.«

      »Dann ist das ein Irrtum der Maler«, grinste er frech. »Wäre ich ein Künstler, ich würde tausend Bilder malen, und alle Engel würden schwarzes Haar haben und hätten dein Gesicht.«

      »Ach, Ryan«, seufzte sie glücklich.

      Noch einmal fielen sie sich in die Arme, dann raffte Morgan ein wenig Kleid und lief glücklich ins Haus.

      *

      Ryan O’Connor steckte seine Hände in die Taschen und ging frohgemut heim.

      Meine große Liebe wird Erfüllung finden, ging es ihm durch den Kopf. Morgan wird meine Frau werden. Wie oft habe ich davon geträumt.

      Als er zu seiner Mutter in den Salon trat, sah diese ihn mit vorwurfsvollen Blicken an.

      »Woher kennst du sie?«, fragte sie knapp.

      »Ich weiß es nicht … Irgendwann lernte ich sie kennen, gleich, nachdem ich hier meine Stellung angetreten hatte. Seit einem halben Jahr machen wir täglich einen Spaziergang. Ich liebe sie, Mutter.«

      »Sie ist viel zu jung für dich.«

      »Sie ist zweiundzwanzig Jahre alt.«

      »Du bist dreiunddreißig.«

      »Na und?«, erwiderte er lächelnd. »Weißt du eigentlich, wie seltsam mich meine Kollegen bereits ansehen? Dreiunddreißig und immer noch nicht verheiratet. Du weißt genau, dass ich damit gesellschaftlich ein Außenseiter bin. Laufend wird darüber getuschelt, was mit mir wohl nicht stimmt … Und meinem beruflichen Ausstieg steht es auch im Weg.«

      »Es liegen zu viele Jahre zwischen euch«, beharrte sie, ohne auf seinen Einwand einzugehen.

      Ryan ging auf seine Mutter zu und legte ihr sanft seine Hand auf die Schulter.

      »Mutter … Sie wird zu uns ziehen. Wir werden eine große, ganz normale Familie sein. Sie wird dich schätzen lernen und du wirst sie auch mögen.«

      »Sie wird mich niemals mögen«, erwiderte sie starrköpfig. »Ganz im Gegenteil: sie wird mich ganz schnell aus dem Haus haben wollen.«

      »Aber was redest du denn da, Mutter?«

      »Glaub mir, ich kenne das Leben. Sie sieht so sanft aus, aber das sind die schlimmsten Frauen, mein Sohn, die mit den sanften braunen Augen. Sie wird dich zu sich ziehen. Sie wird dafür sorgen, dass wir uns nicht mehr verstehen. Sie wird …«

      »Hör auf damit, Mutter!«

      »Du kannst mir das Reden nicht verbieten!«

      Ryan trat zum Fenster. Genau dieses Verhalten hatte er befürchtet. Er wollte und konnte nicht aufbrausen, denn sie war behindert, und er bedauerte sie … aber er liebte sie auch. Wie sollte, konnte er ihr klar machen, dass sich zwischen ihnen nichts ändern würde?

      »Sie ist zu jung für dich«, beharrte seine Mutter noch einmal.

      Ryan drehte sich zu ihr um und blickte ihr lange in die Augen.

      »Mutter, … ich liebe Morgan. Ich werde sie heiraten. Es wird alles gut gehen, wenn du nur bereit bist ein klein wenig auf sie einzugehen. Wenn du nett zu ihr bist, wird sie dich mögen. Ich weiß es. Wenn du sie aber quälst, Mutter, mit deiner grundlosen Eifersucht, … dann werde ich, so leid es mir auch tut, fortgehen.«

      »Siehst du, wie sie dich schon vergiftet hat?«

      »Nein, Mutter! Es wäre nicht einmal in ihrem Sinn, was ich dir jetzt sage … aber ich denke, es muss einmal ausgesprochen werden. Ich liebe sie, ich möchte Kinder mit ihr haben. Es werden deine Enkel sein, Mutter. Du wirst sie heranwachsen sehen und dich an ihnen erfreuen.«

      »Du würdest mich tatsächlich wegen einer Frau verlassen?«

      »Ich würde alles für sie tun … alles! Nichts wird mich mehr von meinem Entschluss, sie zu ehelichen, abbringen können. Nichts, Mutter! Du wirst dich mit Morgan abfinden müssen. Sie wird meine Frau werden. Du wirst sie mögen, weil du mich liebst … und wir werden hier ein kleines Paradies haben.«

      »Ich hasse sie jetzt schon!«, entfuhr es ihr aus den Gedanken heraus. Unsicher strich sie dabei mit den Händen hin und her, ohne dass sich die deformierten Finger bewegten.

      Wortlos verließ er den Raum. Nie zuvor hatte er das getan. Immer wieder hatte er eingelenkt, wenn es darum ging, seine Mutter zu beruhigen. Doch diesmal aber hatte er den Salon tatsächlich verlassen, ohne eine Versöhnung herbeigeführt zu haben.

      »Und das alles nur wegen dieses kleines Biestes«, zischte seine Mutter ihm giftig hinterher.

      »Ich war viel zu nachsichtig mit dir, Mutter«, murmelte Ryan verärgert, während er die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. »Ich hätte dir längst beweisen müssen, dass ich den Kinderschuhen entwachsen bin. Längst hätte ich dich spüren lassen müssen, dass auch ich ein Anrecht auf ein eigenes Leben habe.«

      Nie zuvor war er so entschlossen gewesen, und obwohl es ihn schmerzte, suchte er an diesem Abend seine Mutter nicht mehr auf. Am nächsten Morgen begrüßte er sie jedoch, als wäre nichts zwischen ihnen vorgefallen.

      Aber sie ging nicht auf seinen friedvollen Ton ein. Sie liebte ihren Sohn, und sie wollte ihn weiterhin für sich allein haben, denn er war alles, was sie auf dieser Welt besaß. Auf keinen Fall würde und wollte sie ihn teilen …

      … und schon gar nicht mit dieser Morgan McKnee!

      ***

      Kapitel 3

      »Ja, gibt es denn so etwas?« Brantley Gates fuhr sich durch das dichte dunkle Haar. Er konnte nicht fassen, was er soeben gehört hatte. »Tante Scarlett wurde vom Blitz erschlagen?« Fassungslos sah er seine Mutter an. »Ist das wahr?«, fragte er ungläubig, als müsste er es noch einmal hören, um es auch wirklich begreifen zu können.

      »Ja, es stimmt wirklich«, erwiderte sie. »Meinst du, ich würde mit solchen Dingen Unfug treiben?«

      »Nein,

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