Diez Hermanas. Georg Vetten

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Diez Hermanas - Georg Vetten

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      »Und ist dir aufgefallen, wie sich ihre linke Oberlippe hochzieht und fast umstülpt, wenn sie ihr breites Grinsen aufsetzt. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es wirkt so offen, so verführerisch, so herausfordernd und sexy. Sie ist ein klasse Mädchen. Das Schräge an ihr, rührt von inneren Verletzungen. Sie trägt tiefe Narben, das fühle ich. Sie berührt mich sehr.«

      »Halt endlich die Klappe. Hättest du mir nicht von Anfang an sagen können, dass du spitz auf sie bist?«

      »Und ist dir etwa entgangen, dass du gar nicht ihr Typ bist?«

      »Schön wir haben noch nie ein Problem damit gehabt, wer welche Braut abschleppt«, gähnte Steve. »Und wir werden uns auch diesmal nicht wegen einer Frau in die Haare kriegen. Okay? Lass uns entspannt abwarten, in welche Richtung das Pendel ausschlägt«, grinste Steve und wechselte das Thema:

      »Ach übrigens, ich habe Karten für das Spiel der Gunners gegen Manu besorgt.

      »Geil, Alter!«

      2011 - 5.1., 16:00 Griechenland

      Pefka/Nähe Thessaloniki

      Szene 9 – zwei Monate zuvor

       Außenaufnahme: Schwache Lichtverhältnisse. Eine Frau Ende zwanzig, steigt die Treppenstufen zu einem bunt angemalten Gebäude empor. Es sind Kinderzeichnungen, die die Außenwände des Hauses zieren. In einem Fahrradständer stehen zehn Kinder- und drei Erwachsenfahrräder.

       Adriana hatte ein merkwürdiges Gefühl, als sie die Treppenstufen zum Kindergarten im Eiltempo nahm. Sie wusste, sie war spät dran. Sehr wahrscheinlich würde sie die Erzieherin auf Spätdienst mit einem langen Gesicht empfangen. Als sie die Eingangstür aufstieß, erfasste sie jedoch ein Schock. Ihre Knie wurden weich. Penelope, Damian rief sie aufgeregt und rannte wie blind und Böses ahnend durch sämtliche Räume. Mein Gott, wo sind sie? Wo sind meine Kinder? Das fünfjährige Zwillingspaar konnte sich doch nicht so einfach, mir nichts dir nichts, in Luft aufgelöst haben. Hatte heute etwa der Ausflug zum Zoo auf dem Programm gestanden – hatten sie sich lediglich verspätet?

      War in den Verkehrsnachrichten nicht die Meldung über einen zehn kilometerlangen Stau durchgesagt worden? Bestimmt kommen sie gleich hereingestürmt und fallen mir laut lachend in die Arme!

      Doch Adriana brauchte sich nur umzuschauen, um festzustellen, dass irgendetwas nicht stimmte. Ein heilloses Chaos aus umgeschmissenen Tischen und Stühlen, von der Wand gerissener Bilder und verstreuter Klamotten, tat sich vor ihr auf. Der Boden war übersät mit Lebensmittelresten des Frühstücks, zerbrochenen Tellern und zersplittertem Glas. Und dann fand sie die Wintermütze von Penelope und wenig später einen Schuh von Damian. Mein Gott, entfuhr es ihr.

       Szene 10

      Rückblende/Einstellung 1

      Außenaufnahme: Schwindendes Tageslicht. Eine verlassene Straße. Zwei Lastwagen der Marke Scania (Dreiachser) parken mit laufendem Motor vor einem Flachbau. Es ist ein Kindergarten.

       Die Türen öffnen sich. Eine gemischte Gruppe, Männer und Frauen, zehn an der Zahl und schwarz gekleidet, springen aus den Wagen und stürmen zeitgleich das Gebäude.

      

       Szene 11

      Rückblende/Einstellung 2

      Innenaufnahme: Der Kindergarten ist erfüllt von lachenden und tobenden Kindern. Vier Erzieherinnen sind damit beschäftigt Kakaotassen, Wassergläser und geschmierte Brote an die niedrigen Tische und Stühle zu bringen.

       Der Überraschungseffekt ist auf Seiten der Angreifer. Innerhalb von zwei Minuten richten die schreiend durcheinanderlaufenden Opfer ein heilloses Chaos an. Weitere zwei Minuten später haben die Eindringlinge die panische Masse im Griff. Fünf Angreifer halten die schreienden Kinder und Erzieher mit abgesägten Schrotflinten in Schach, während die anderen sich daran machen, ihre Opfer zu chloroformieren.

      

       Szene 12

      Rückblende/Einstellung 3

      Außenaufnahme: Schwindendes Tageslicht.

       Zehn Minuten später ist der ganze Spuk vorüber, als auch die letzten Kinder betäubt in die Dreiachser verfrachtet werden.

       Szene 13

      Rückblende/Einstellung 4

      Innenaufnahme: Das Ende der Erzieherinnen!

       Die Injektionen, die sie den Erzieherinnen setzen, sind auf der Stelle tödlich. Bevor sie das Gebäude verlassen, schmeißen die Angreifer ihre Opfer wie nasse Säcke in eine der Toiletten und verriegeln die Tür.

      

       Szene 14

      Rückblende/Einstellung 5

      Außenaufnahme: Schwindendes Tageslicht. Die Rücklichter der Scania-Trucks entschwinden um eine lang gezogene Kurve.

       Ein Vogel kreischt. In der Ferne heult ein wütendes Hunderudel. Die Türen des Kindergartens schlagen im Wind.

      2011 - 5.1., 20:30

      Mazedonien

      E 75, Aracinovo

      auf der Höhe von Skopje

       Szene 15

      Außenaufnahme: Ein Dreiachser mit der Aufschrift „Südfrüchte Athen“ rollt durch einen sternenlosen Abend in Mazedonien. Die Straße ist in einem miserablen Zustand. Die Räder holpern über die Fahrbahndecke. Das Abblendlicht des LKWs zuckt durch die kalte, feuchte Nacht. Ein Grad plus!

       Szene 16

      Innenaufnahme: LWW-Ladefläche! Ein dunkles Licht zappelt am Dach des LKW. Die Planen schimmern in einem dunklen Grün. Am Boden liegen siebzehn Kinder eng aneinandergeschmiegt.

       Penelope nahm Damians Hand und drückte sie fest. Ihr Herz raste. Mit einmal empfand sie furchtbare Angst und schrie:

      »Mama! Mama!« Und immer wieder:

      »MAMA! MAMA!« (nach ihrem Vater hatte sie noch nie geschrien, sie kannte ihn nicht)

      Ein fürchterlicher Gestank drang Penelope in die Nase. Im spärlichen Licht erkannte sie die anderen Kinder aus ihrer Gruppe. Wir sind es, die so stinken! Penelope roch, dass sich ausnahmslos alle - im wahrsten Sinne des Wortes - vor Angst, die Hosen voll hatten. Mit einem betroffenen Blick schaute sie an sich hinab und fühlte sich im nächsten Moment bis ins Mark getroffen. Tränen schossen ihr in die Augen. Was ist passiert? Ihr Herz raste!

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