Second Chance For Love. Sarah Glicker

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Second Chance For Love - Sarah Glicker Las Vegas

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       Ich kann nicht verhindern, dass sich Hoffnung in mir breit macht. Hoffnung, dass wir das hier wirklich schaffen können. Die gleiche Hoffnung ist es, die ich auch kurz in ihren Augen sehe. Doch schnell verdrängt sie das Gefühl und konzentriert sich stattdessen wieder auf mich.

       Aus diesem Grund stelle ich mich so dicht vor sie, dass meine Brust bei jedem Atemzug ihre berührt. Dann lehne ich mich ein Stück nach vorne.

       „Vergiss den Idioten“, raune ich ihr zu.

       Auf ihrem Körper bildet sich eine Gänsehaut, welche mir ein zufriedenes Lächeln entlockt.

       „Ich habe überhaupt nicht an ihn gedacht“, kontert sie, worüber ich froh bin. Allerdings erwidere ich nichts dazu, sondern lege meinen Arm um sie und drücke sie so fest an meine Seite. Dann setze ich mich in Bewegung und führe sie in das Restaurant.

       „Meine Mutter meint, dass es hier das beste Steak in der ganzen Stadt gibt. Sollte es also nicht schmecken, bin ich nicht schuld daran.“

       Ich zwinkere ihr zu und rücke ihr den Stuhl zurecht, nachdem der Kellner uns an unseren Tisch gebracht hat.

       Kurz sehe ich mich um und erkenne dabei, dass alles an den Wilden Westen erinnert. An den Wänden hängen sogar alte Bilder aus dieser Zeit. Als ich wieder zu Lindsay schaue, erkenne ich, dass sie mich nicht aus den Augen lässt.

       „Hast du jedes Mädchen, mit dem zu zusammen warst, zum Essen ausgeführt?“, fragt sie mich herausfordernd.

       „Nach dir war ich mit keiner Frau mehr zusammen. Das war mein Ernst.“

       Ich sehe, dass meine Antwort sie überrascht. Sie betrachtet mich genau, als würde sie es noch immer nicht glauben können. Wenigstens vor mir selber muss ich zugeben, dass es nicht so ist, als hätte ich keine Gelegenheiten gehabt, eine feste Beziehung einzugehen. Doch ich wollte es nicht. Mein Herz gehört dieser Frau, auch wenn das vielleicht kitschig klingt.

       „Was kann ich Ihnen bringen?“, erkundigt sich eine Kellnerin und unterbricht so die Ruhe, die sich zwischen uns ausgebreitet hat.

       „Ich nehme ein Wasser“, murmelt Lindsay, da sie noch immer mit ihren Gedanken woanders ist.

       „Das gleiche, außerdem zweimal das Steakmenü.“

       Sie nickt und verschwindet dann genauso schnell, wie sie aufgetaucht ist.

       „Es ist wunderbar, dass du dich wieder besser mit deinen Eltern verstehst“, verkündet Lindsay nun.

       „Das finde ich auch. Wäre ich hiergeblieben, wäre es wohl nicht so gekommen.“

       „Wie läuft es denn in Fresno?“

       „Das Studium ist einfach und macht Spaß.“ Ich zucke mit den Schultern. „Und wie läuft es bei dir?“

       „Ich studiere Informatik. Eigentlich wollte ich gar nicht aufs College gehen, aber mein Vater und meine Stiefmutter haben mich so lange bearbeitet, bis ich zugestimmt habe. Deswegen wohne ich auch noch bei ihnen.“

       „Wieso wolltest du denn nicht?“

       „Ich hätte lieber eine Ausbildung gemacht, damit ich Geld verdienen kann. Ich will die Welt sehen, da ist es nicht sehr hilfreich, wenn man studiert.“

       Sie sieht mich so an, als würde sie nicht wissen, wie ich darauf reagiere. Doch ich freue mich.

       „Das wolltest du damals schon. Hast du mittlerweile mal etwas von deiner leiblichen Mutter gehört?“

       Merklich zuckt sie zusammen.

       „Wir wissen nicht, wo sie ist, oder ob sie eine neue Familie hat. Aber das ist mir auch egal. Dad ist glücklich in seiner zweiten Ehe. Marianne ist wie eine echte Mutter für mich. Sie hat so viel von meinem Leben mitbekommen, dass ich sie schon seit Jahren als Mutter ansehe. Und genauso hat sie Mike und mich auch von Anfang an behandelt.“

       „Ich erinnere mich noch sehr gut an ihre Pfannkuchen.“

       Ich wackle mit den Augenbrauen, sodass sie lachen muss. Jedes Mal sind wir alle über ihre Pfannkuchen hergefallen.

       Den Rest der Wartezeit ziehe ich es vor, über Themen zu sprechen, die nichts mit unserer Vergangenheit zu tun haben. Ich erzähle ihr von Fresno und hoffe, dass ich damit ihre Neugierde wecken kann.

       „Ich hoffe, dass es dir schmeckt“, verkünde ich, als die dampfenden Teller vor uns stehen.

       Vorsichtig nimmt sie einen Bissen, nickt dann jedoch begeistert.

       „Deine Mutter hat einen guten Geschmack.“

       Während des Essens schweigen wir. Allerdings brauchen wir uns auch nicht unterhalten, um zu wissen, was in dem Kopf des anderen vor sich geht.

       Ich bin mir sicher, dass Lindsay sich fragt, ob sie das Risiko eingehen soll. Und ja, es ist ein Risiko. Allerdings werde ich ihr zeigen, dass sie sich keine Sorgen machen muss. Und genau das werde ich ihr auch beweisen.

       „Wollen wir ein wenig spazieren gehen?“, frage ich sie, nachdem wir das Restaurant zwei Stunden später wieder verlassen haben.

       Mir gefällt der Gedanke nicht, dass der Abend schon vorbei ist.

       „Sicher“, antwortet sie sofort.

       Ich nehme ihre Hand in meine und verschränke erneut meine Finger mit ihren. Ein wenig kommt es mir vor, als wären wir nicht getrennt gewesen, als hätte es die letzten zwei Jahre nicht gegeben. Und wenn ich ihren Blick richtig deute, geht es ihr auch so.

       Gemeinsam gehen wir zum Strip. Um diese Uhrzeit werden dort zahlreiche Shows aufgeführt, an denen ich jedoch kein Interesse habe. Meine volle Aufmerksamkeit liegt auf der wunderschönen Frau, mit der ich unterwegs bin.

       „Komm, lass uns reingehen“, fordere ich sie auf, nachdem wir eine Weile vor dem kleinen Eiffelturm standen, der sich vor einem Hotel befindet.

       Ich warte nicht darauf, was sie antwortet. Stattdessen lege ich meinen Arm um ihre Hüfte und führe sie in das Innere.

       Hier drin herrscht reges Treiben. Überall stehen kleine und große Gruppen, die sich angeregt unterhalten. Es ist ein typisches Hotel mit einem angeschlossenen Casino, wie man sie massenhaft in Las Vegas findet. Alle sind darauf ausgelegt, möglichst viele Menschen jeden Tag in ihr Inneres zu locken.

       In diesem hier gibt es eine kleine Stadt und einen Kanal, was an Venedig erinnern soll.

       „Setz dich dorthin“, flüstere ich in ihr Ohr und zeige auf einen kleinen Tisch, der in unserer Nähe steht. „Ich bin gleich wieder da.“

       Bevor sie noch etwas sagen kann, verschwinde ich in einer der Eisdielen, die sich in den künstlichen Häusern befinden. Da ich nicht der einzige bin, dauert es ein wenig, bis ich endlich zwei Eiswaffeln in den Händen halte.

       „Was würde wohl deine Schwester dazu sagen, wenn sie wüsste, dass du den Abend mit mir verbringst?“, fragt sie mich, nachdem ich ihr eine überreicht habe.

       Heather war noch nie ein leichtes Thema und ich bin mir auch sicher,

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