Second Chance For Love. Sarah Glicker

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Second Chance For Love - Sarah Glicker Las Vegas

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daran erinnern kann.

       Falls das überhaupt jemals der Fall war.

       Diesen Gedanken behalte ich allerdings für mich. Jetzt würde es uns keinen Schritt weiterbringen.

       „Das ist mir egal. Sie wusste auch damals nichts von uns und wenn es nach mir geht, werde ich es auch dieses Mal vor ihr verheimlichen.“

       Es ist total kindisch, das ist mir bewusst. Allerdings ist es meine Aufgabe Lindsay zu beschützen. Und ich habe genau das vor. Auch wenn es vor meiner eigenen Schwester ist.

       „Dieses Mal?“

       Ihre Stimme ist ein wenig zu hoch und zeigt mir, dass sie damit eindeutig nicht gerechnet hat.

       „Weißt du noch, was ich dir damals gesagt habe?“

       Ich merke, dass sie eindeutig nicht weiß, was sie sagen soll. Und das ist etwas, was mir zeigt, dass die Worte noch in ihrem Gedächtnis sind.

       „Das war mein Ernst. Auf diese Chance habe ich gewartet. Noch einmal werde ich dich nicht gehen lassen.“

       Ihr Mund hat sich ein Stück geöffnet, als meine Worte bei ihr ankommen. Doch davon lasse ich mich nicht aus der Ruhe bringen.

       „Ich habe es jeden einzelnen Tag bereut, dass ich dich habe gehen lassen. Das wird mir kein zweites Mal passieren.“

       Sie nickt, als wäre sie überhaupt nicht in der Lage, etwas anderes zu machen. In diesem Moment reicht mir das aber. Mir ist schließlich klar, dass sie eine Weile braucht, bis sie es verdaut hat. Schließlich habe ich ihr gerade eine ziemlich klare Ansage gemacht.

       „Ich sollte dich nun nach Hause bringen“, raune ich mit gefährlicher Stimme, nachdem ich einen prüfenden Blick auf die Uhr geworfen habe. Dabei lasse ich jedoch keinen Zweifel daran, dass ich es eigentlich nicht will.

       Nachdem ich sie auf die Beine gezogen habe, drücke ich meine Lippen auf ihre. Wie von alleine legen sich ihre Hände auf meine Brust, sodass ich von einer Ruhe erfasst werde, die ich seit unserer Trennung nicht mehr gespürt habe.

       Langsam bringe ich ein wenig Abstand zwischen uns und sehe sie an.

       „Das wollte ich schon machen, als du heute Morgen in mich hineingelaufen bist.“

       Beinahe krampfhaft versuche ich ein kleines Grinsen für mich zu behalten. Allerdings fällt mir das schwer.

       Zärtlich legt sie ihre Hand an meine Wange und streicht über meinen Bartansatz.

       „Danke“, flüstert sie so leise, dass ich sie kaum verstehen kann.

       „Wofür?“

       „Für alles.“

      4

      An diesem Morgen bin ich eindeutig zu früh wach. Doch es ist das erste Mal seit Jahren, dass ich wach werde und mir keine Sorgen mache, wie es Lindsay geht und wann ich sie das nächste Mal sehen werde.

      Der Abend verlief so gut, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich habe gespürt, dass die alten Gefühle wieder in ihr hochkamen und bin froh darüber, dass es nicht nur mir so ging. Dies hat mir gezeigt, dass das Band zwischen uns noch immer besteht.

      Mit guter Laune verlasse ich mein Bett, ziehe mich an, greife nach meinem Handy und gehe nach unten.

      „Du hast ja gute Laune“, begrüßt mich mein Vater und sieht mich beinahe ein wenig skeptisch an.

      Doch das kann ich ihm nicht übel nehmen. Damals war ich nicht unbedingt eine Frohnatur. Dies liegt aber vor allem daran, dass meine Schwester jede Chance genutzt hat, um uns alle gegeneinander auszuspielen. Und auch die Zeit auf dem College war nicht leicht für mich. Sie ist zwar noch nicht vorbei, aber ich habe Lindsay vermisst. Sie war immer eine Konstante in meinem Leben und danach hatte ich mich immer gesehnt. Doch ich wusste nicht, wie ich sie wieder in mein Leben holen soll. Daher habe ich einen Weg eingeschlagen, auf den ich definitiv nicht stolz bin, aber nun kann ich es nicht mehr rückgängig machen.

      „Muss auch mal sein“, stelle ich fest.

      Routiniert stelle ich eine Tasse unter die Kaffeemaschine und drücke den Knopf.

      „Ich gehe also mal davon aus, dass das Date mit Lindsay ein voller Erfolg war“, spricht er weiter und grinst dabei ein wenig. „Ich freue mich für euch. Schade, dass es erst so kommen musste. Aber umso mehr freue ich mich, dass ihr nun wieder die Chance habt, wieder zueinanderzufinden.“

      Nachdenklich sehe ich meinen Vater an. Ich muss ihm nicht sagen, dass damals alles auf einmal kam und es zu viel für mich war. Das weiß er auch so. Daher behalte ich die Worte für mich und nicke nur.

      „Ich liebe sie und werde alles dafür tun, um es ihr zu beweisen“, murmle ich und greife gleichzeitig nach meinem Handy.

       Ich habe den Abend mit dir sehr genossen und würde mich freuen, wenn du auch heute Zeit für mich hättest.

       Ein letztes Mal lese ich die Nachricht durch, ehe ich sie absende. Innerlich hoffe ich, dass Lindsay sich schnell meldet. Allerdings ist es noch früh am morgen und ich weiß, dass sie kein Morgenmensch ist. Daher würde es mich auch nicht wundern, wenn sie noch schläft.

       „Und was machst du heute?“, fragt mein Vater.

       „Für später habe ich schon etwas geplant“, erwidere ich, ohne dabei von dem Display meines Telefons aufzusehen.

       Gerade schreibe ich einem Kumpel, da ich eine Überraschung für Lindsay plane. Mir ist klar, dass ich noch keine Ahnung habe, ob sie auch Zeit hat. Doch ich will vorbereitet sein. Außerdem bin ich mir sicher, es ihr Spaß machen wird.

       „Während du auf die Antwort deiner Liebsten wartest, könntest du mir beim Ölwechsel helfen“, verkündet nun mein Vater.

       Skeptisch ziehe ich meine Augenbrauen ein Stück nach oben.

       „Du solltest dir wirklich angewöhnen, damit in die Werkstatt zu fahren. Für die Jungs geht es eindeutig leichter und schneller, als wenn du das machst“, erwidere ich.

       Mein Vater sieht mich an, als würde er mich stumm fragen wollen, ob ich sie noch alle habe. Doch auch das gehört eindeutig zu den Dingen, die sich in den letzten Jahren nicht geändert haben.

       „Ich vertraue den Mechanikern nicht. Und wenn ich das alleine machen kann, werde ich das auch machen.“

       Es gibt nicht viele Themen, in denen mein Vater so stur ist. Um genau zu sein, gibt es sonst kein anderes. Zumindest habe ich es bis jetzt noch bei keinem anderen erlebt.

       Seufzend verdrehe ich die Augen, wobei mein Vater mir einen warnenden Blick zuwirft. In der nächsten Sekunde grinst er jedoch und zeigt mir so, dass er ihn nicht ernst meint.

       Ohne ein weiteres Wort von mir zu geben, folge ich ihm in die Garage und betrachte den Wagen, der eindeutig schon in die Jahre gekommen ist. Auch jetzt liegen mir wieder die Worte auf der Zunge, dass er dringend mal zu einer Werkstatt sollte, aber ich behalte sie für mich.

      

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