Barbara. Stephane Rambicourt

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Barbara - Stephane Rambicourt

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lass nur“, sagte jetzt ernst werdend die alte Frau, „sag ihr bitte auch nicht dass du mich getroffen hast. Sie würde sonst Angst bekommen.“

      „Na gut. Darf ich euch wenigstens mal besuchen“, fragte Barbara.

      „Wenn du mich findest, gerne. Ich bin aber sehr oft unterwegs“, entgegnete die Alte jetzt wieder lächelnd, „aber du kannst mir einen kleinen Gefallen tun.“

      „Ja, sehr gerne“, freute sich jetzt Barbara.

      „Du bist ein sehr außergewöhnliches Kind, freundlich und hilfsbereit. Bleibe bitte so wie du bist zu jedermann und zu jeder Frau. Du wirst bestimmt noch sehr lange an unsere heutige Begegnung denken. Ich werde dein sehr helles Köpfchen leiten, ohne dass du es bemerken wirst“, sagte die alte Frau in einem sehr bestimmenden Ton, „lebe wohl kleine Babette.“

      Die Alte ging weiter und war bereits nach der nächsten Wegbiegung völlig verschwunden. Barbara die das ebenso wahrnahm, wunderte sich sehr, wie es möglich war so schnell einfach zu verschwinden.

      Als ihre Mutter aus derselben Richtung kam, in die die alte Frau gegangen war, rannte Barbara auf sie zu und fragte sie stürmisch: „Mutsch hast du die alte Frau eben gesehen?“

      „Nein Kind mir ist niemand begegnet“, antwortete Anna Catharina Lux lächelnd.

      „Komisch, du müsstest ihr doch begegnet sein. Aber sag mal du hast doch gesagt, dass dieser Wald zu unserer Mühle gehört. Das ist doch so?“ wollte die neugierige Barbara wissen.

      „Also Kind, mir ist niemand begegnet und ja der Wald hier gehört zur Mühle“, entgegnete die Müllerin lächelnd.

      „Mutsch kann es sein, dass jemand hier im Wald wohnt?“ wollte das Kind jetzt wissen.

      „Nein, hier wohnt weit und breit niemand und jetzt reicht es mir aber mit deiner ständigen Fragerei. Komm, wir haben genug gesammelt. Gehen wir nach Hause“, sagte Barbaras Mutter in einem Ton der keinerlei weitere Fragen zuließ.

      Am Abend ging Barbara fröhlich vor sich hin pfeifend in die Mühle um ihren Vater und ihre Brüder Johann und Adam zu fragen, wann sie ihr Tagwerk beenden.

      „Pip, Mutsch lässt fragen wann ihr zum Nachtmahl kommt. Wir Kinder sollen ja schon bald ins Bett gehen müssen, aber ich bin ja kein Kind mehr, deshalb sollte ich doch länger aufbleiben können“, erklärte die kleine Barbara lachend.

      „Babette, klar du bist ja schon erwachsen und könntest auch bald heiraten“, feixte ihr Bruder Adam lachend.

      „Ja klar, aber das mit dem Heiraten hat ja noch Zeit. Nein Kind, wir sind so gut wie fertig und schon beim Saubermachen. Also sag Mutsch wir kommen gleich rüber und sie kann schon alles richten“, versuchte der Müller die grinsenden Brüder abzulenken.

      Nach dem Abendessen setzte sich der Müller Nicolaus Lux entspannt vor das Wohnhaus und entzündete sich, die Wolken beobachtend, eine Pfeife und rauchte genussvoll. Wenig später kuschelte sich Barbara an ihren Vater.

      „Du sag mal“, flüsterte Barbara leise zu ihrem Vater, „wem gehört denn der Wald hier um die Mühle herum und wohnt dort vielleicht jemand den wir nicht kennen?“

      „Mein Kind, du bist aber neugierig, aber gut. Der Wald gehört eigentlich dem Herzog von Lothringen, aber der hat mir auf Erbpacht die Mühle mit dem dazugehörigen Wald verpachtet. Dafür bekommt er von mir jedes Jahr etwas Geld und einen kleinen Anteil vom Mehl. In unserem Wald, ob dort jemand wohnt magst du wissen? Nein, dort wohnt niemand und es gibt auch keine Hütte. Der Bach, also die Schwalb, gehört ebenso zu unserer Mühle und die Fische, die sich dort tummeln, auch“, erklärte der Vater, annehmend, dass die kleine zehnjährige Babette das alles nicht verstand.

      Barbara überlegte etwas und fragte ihren Vater nachdenklich: „Mir ist heute im Wald eine alte Frau begegnet, die mich und dich sogar gekannt hat und die hat gesagt sie würde im Wald wohnen, in einer Hütte. Ich wollte ihr beim Tragen ihrer Sachen helfen, aber sie hat das nicht wollen und ist weitergegangen und war dann plötzlich verschwunden. Mutsch hat sie auch nicht gesehen, obwohl sie aus derselben Richtung gekommen ist, in die die seltsame Frau gegangen war.“ Barbara beschrieb ihrem Vater genau die Frau, mit der sie gesprochen hatte.

      Müller Lux kannte seine Tochter und wusste, dass sie nicht flunkert oder zu viel Phantasie entwickelt. Sie war ein sehr aufgewecktes, wissbegieriges Kind, rücksichtsvoll und jederzeit hilfsbereit. Deshalb machte er sich Gedanken mit wem wohl seine Tochter im Wald zusammen getroffen sein könnte, fand aber keine Lösung. Er wollte seine Tochter aber nicht beunruhigen und seine Gedanken verbergen.

      „Siehst du die Wolken am Himmel? Die eine sieht aus wie ein Schäfchen“, lenkte der Vater ab.

      „Oh das Schäfchen ist ja ganz alleine. Das tut mir aber einerseits leid, für das Schäfchen, anderseits bedeutet, das doch, dass es morgen gutes Wetter gibt und die Bauern ihr Getreide bringen werden und du dann viel zu tun haben wirst“, erwiderte die kleine Barbara.

      „Ja mein Kind so sieht das aus. Das Wetter ist des Bauern Freund aber auch sein Leid, wenn es zuviel regnet oder so“, lächelte der Müller, „so jetzt wird es aber Zeit für dich ins Bett zu gehen. Ab mit dir und schlafe gut.“

      Barbara umarmte ihren Vater und ging fröhlich zu Bett. Spät am Abend, als der Müller und seine Frau auch schlafen gingen, fragte er seine Frau: „Hast du die alte Frau aus Babettes Erzählung wirklich nicht mitbekommen?“

      „Nein Nic, ich hatte sie auch immer im Blick. Zwar habe ich gesehen dass sie einige Zeit stand, als ob sie mit jemandem redet, aber gesehen habe ich niemanden“, antwortete die Müllerin, „ich mach mir deshalb ja auch Gedanken, denn es gibt da eine alte Sage über unseren Wald, die ich mal von einer alten Frau aus dem Dorf gehört habe, und zwar dass dort eine sehr alte Frau gelebt soll, die eine prophetische Gabe und auch Zauberkräfte gehabt haben soll. Andere sagten sie sei eine Kräuterfrau gewesen, die Menschen gesund gemacht hat. Aber das sind alles nur Sagen aus längst vergangen Zeiten. Wir sollten, glaube ich, das nicht so sehr ernst nehmen.“

      Der Müller nickte nachdenklich. „Es stimmt wohl, diese alte Kräuterfrau soll meine Urgrossmutter Margaretha gewesen sein. Sie hat lange vor dem großen Krieg hier im Dorf gelebt.“

      Die Intelligenz von Barbara wurde in den folgenden Monaten und Jahren immer stärker ausgeprägt. Im Gegensatz zu den allermeisten anderen Männer und Frauen konnte sie Lesen und Schreiben und auch Rechnen. Lesen und schreiben brachte ihr ihre Mutter und rechnen ihr Vater und ihre Brüder bei. Ebenso ungebremst war ihre Neugier auf die natürlichen Abläufe in Fauna und Flora. Sie lernte immer mehr Heilpflanzen kennen, die sie in ihrem Wald finden konnte. Ihre Eltern und auch der Pfarrer von Volmunster, Hochwürden Maginot, der sogar im Besitz des seltenen Heilkräuterbuches „Gart der Gesundheit“ von 1485 war, unterstützten die wissbegierige Babette nach Kräften. Auch ihr Aussehen änderte sich. Jetzt hatte sie langes blondes Haar, welches ihre große Schwester ihr zu einem langen Zopf geflochten hatte, den sie mit Kämmen zu einem Dutt geformt hatte. Barbara lebte ein ungezwungenes freies Leben und verbrachte sehr viel Zeit im heimischen Wald. Sie konnte die Wildtiere im Wald und die Fische in den Gewässern beobachten und stundenlang zu sehen, ohne dass Langeweile aufkam. Ihr Wissensdurst fand kein Ende.

      2

      Etwa zwei Jahre später,

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