Barbara. Stephane Rambicourt

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Barbara - Stephane Rambicourt

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diese Informationen auch an seine Nachfolger übergeben, so dass wohl irgendwo etwas geschrieben stehen müsste. Ich werde heute sofort nach Metz fahren und versuchen zum Erzbischof zu kommen oder soll ich vorher mit unserem Pfarrer reden?“ entgegnete die Müllerin.

      „Ich denke, das mit dem Pfarrer und mit dem Erzbischof wäre soweit wichtig und richtig. Aber hilft das unserer Babette?“ fragte der Müller.

      „Was sollen oder können wir sonst machen? Ich sage Johanna Bescheid, sie soll für unsere Babette einen Baldrian-Tee bereiten und dann soll die Kleine sich erstmal ausschlafen“, erklärte Anna Catharina und gab ihrer ältesten Tochter sofort die Anweisungen, „und ich geh jetzt sofort zu unserem Pfarrer.“

      Nicolaus Lux ging zurück in seine Mühle, konnte sich aber nicht gut auf seine Arbeit zu konzentrieren. Er rief seinen Sohn Johann Adam zu sich und übergab ihm die Aufträge des Tages. Anschließend ging er zurück zum Haus um nach Barbara zu sehen.

      „Pip, alles in Ordnung. Die Kleine schläft ganz ruhig“, beruhigte ihn seine älteste Tochter Johanna.

      „Danke Hanna, wir sind alle im Moment etwas aufgeregt“, erklärte der Müller seiner Tochter.

      „Was ist eigentlich eine weise Frau?“ fragte Johanna ihren Vater.

      „Ja Kind. Das sind besondere Frauen, die sich auf Prophezeiungen, Zauberei und auch auf die Heilkunde verstehen“, antwortete der Müller.

      „Und so eine ist unsere Babette? Also zaubern kann sie bestimmt nicht, sonst hätte sie das bereits ausprobiert,“ bohrte Johanna weiter. Als Antwort bekam sie nur ein nicken des Vaters.

      Johanna setzte daraufhin wieder ihre Arbeit in der Küche mit den Vorbereitungen für das Mittagessen fort.

      Anna Catharina erreichte zur gleichen Zeit die Kirche und schaute kurz rein, ob der Pfarrer sich gerade in der Kirche befand. Als sie ihn nicht sah, ging sie Richtung Pfarrhaus, dabei stellte sie fest, dass der Pfarrer auch nicht in der Sakristei war. Im Pfarrhaus erreichte sie den Pfarrer, der gerade über seiner Predigt für den Tag saß.

      „Gelobt sei Jesus Christus“, grüßte die Müllerin den Pfarrer.

      „In Ewigkeit, Amen“, erwiderte der Pfarrer, „Müllerin was führt dich außerhalb des Gottesdienstes zu mir? Ist etwas passiert? Ist etwas mit Babette?“

      „Wie kommen ihr darauf, dass ich wegen unserer Barbara hier sein könnte?“ fragte die Müllerin neugierig.

      Lächelnd erwiderte der greise Pfarrer: „Ich habe gerade heute wieder einmal das Dosier von Erzbischof Henri-Charles du Cambout de Coislin in der Hand gehabt und ich glaube zum hundertsten Mal durchgelesen. Ist es jetzt schon soweit? Sie ist ja erst zwölf Jahre alt.“

      Der erstaunten Müllerin fiel nichts anderes ein als nur zu nicken.

      „Gibt es eine Weissagung?“ wollte der Priester nun wissen.

      „Ja, ich denke. Aber sie ist doch erst zwölf Jahre alt?“ klagte die Müllerin.

      „Müllerin, das Schicksal nimmt keine Rücksicht auf Alter, Jahreszeit oder sonst etwas. Ist es schlimm?“ beruhigte sie der Pfarrer.

      „Wenn es sich bewahrheiten sollte, kann es sehr schlimm werden“, antwortete die etwas verwirrte Müllerin.

      „Gut, ich möchte mich morgen nachmittag mit der Babette bereden. So hat es der Erzbischof auch vorbestimmt, bevor sonst irgendetwas unternommen werden soll. Er hat sehr, sehr genaue Anweisungen erteilt. Ich komme morgen nach der Frühmesse und anschließendem Frühstück zur Mühle. Dann werden wir weiter sehen. Ich hab auch den Auftrag vom Erzbischof, wenn sie reisen muss, sie zu begleiten. Das müssen wir alles bereden“, bestimmte der Pfarrer und legte seine Hand beruhigend auf die Schulter der Müllerin.

      Anna Catharina erhob sich, wandte sich der Tür zu. Während der Pfarrer sagte: „Gelobt sei Jesus Christus.“

      Die Müllerin brachte gerade noch ein „in Ewigkeit Amen“ über die Lippen, während sie sich in Gedanken versunken auf den Heimweg machte. Ihr Gehirn spielte verrückt und sie fragte sich, was denn hier jetzt gerade passiert. Wie in Trance ging sie nach Hause.

      Als sie die Mühle fast erreicht hatte, konnte sie plötzlich nicht mehr weiter gehen. Sie setzte sich ins Gras und atmete kräftig mehrfach durch. Nach einiger Zeit hatte sie ihre Contenance wieder erreicht.

      „Oh mein Gott, wie soll das alles noch werden. Warum muss mein Kind dieses Schicksal tragen. Wohin bisher solche Schicksale meistens führen? Oft nur bis zum Scheiterhaufen, um als Hexe verbrannt zu werden“, murmelte die taffe Müllerin gebrochen vor sich hin, „nein, das muss ich verhindern. Mein Kind ist keine Hexe. Ihr darf nichts passieren und wenn sie reisen muss, werde ich sie begleiten wie sich das gehört“, sagte die Frau jetzt entschlossen.

      Sie erhob sich und ging entschlossen und zielstrebig auf ihre Mühle zu. Plötzlich, während ihres Weges, hatte sie eine Idee, die sie nicht mehr los lies.

      „Die können alle denken was sie wollen. Aber meine Babette wird keine „weise Frau“ wie man sie kennt. Sie wird vor allem eine Geburtshelferin, Heilkundige und Kräuterfrau. Und mit den Weissagungen werden wir auch umgehen lernen“, sagte sie die taffe Müllerin zu sich selbst und setzte entschlossen ihren Weg fort. Am Wohnhaus der Mühle angekommen, traf sie am Eingang auf ihre älteste Tochter Johanna, die gerade Wäsche auf die Leine hängen wollte.

      „Wie geht es denn unserer Babette?“ erkundigte sich die Mutter entschlossen.

      „Mutsch, da bist du ja. Unser kleiner Engel schläft friedlich, tief und fest. Sie wird wohl den verpassten Schlaf aus der Nacht nachholen“, begrüßte Hanna ihre Mutter.

      „Danke mein Kind. Komm wir gehen jetzt gemeinsam zu ihr und wir werden sie jetzt nicht mehr aus den Augen lassen. Eine oder auch einer von uns wird immer bei ihr sein“, bestimmte die Müllerin und ging entschlossenen Schrittes voraus.

      „Ist dein Vater in der Mühle?“ fragte Anna Catharina Lux, als beide vor der Tür angekommen waren. Hanna nickte nur kurz mit dem Kopf.

      „Gut, wir werden jetzt nach der Kleinen sehen. Ich werde dann noch kurz mit deinem Vater sprechen und du bleibst bitte bei ihr, bis du abgelöst wirst. Verstanden? Die Wäsche kann auch deine Schwester aufhängen“, sagte die Müllerin bestimmend, so dass ihrer ältesten Tochter nur ein kurzes Kopfnicken übrig blieb. Sie wusste, dass sie ihre Schwester nicht mehr aus den Augen lassen durfte.

      Die Müllerin Anna Catharina Lux öffnete leise die Türe zum Schlafraum und schaute hinein. Als sie sah dass Barbara tief schlief und ruhig atmete, ging sie auf Zehenspitzen zu ihr und fühlte an der Stirn, ob sie noch fiebrig war. Erleichtert stellte sie fest, dass das Kind kein Fieber mehr hatte und nun auch wirklich ihr Schlafbedürfnis nachholte.

      Leise schlich sie sich wieder vor die Tür, wo Hanna gewartet hatte.

      „Kind, es scheint alles in Ordnung zu sein. Sie hat kein Fieber mehr und atmet völlig ruhig. Bleib bitte hier, oder immer in der Nähe, damit du hörst, wenn sie wach werden sollte. Dann sagst du mir sofort bescheid“, entschied die Mutter.

      Johanna nickte

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