Die Mädchen meiner Schule. Benny Bohlen

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Die Mädchen meiner Schule - Benny Bohlen

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und sich vor meinen Augen selbst befriedigt. Miststück! Aber George fühlte sich wohl. Ihm schienen die Mädchen meiner Klasse sehr zu gefallen.

      Die Stille in der Klasse war beängstigend. Ich stand auf, ging zum Schrank an der Rückwand des Klassenzimmers und kramte unter der Landkarte. Vielleicht konnte ein kurzes, ernstes Gespräch mit George ausreichen, um seinen Erregungsgrad herunterzufahren. Ich versuchte, meinen Atem und mein Herz wieder unter Kontrolle zu bringen. Bald hatte ich mich wieder gefasst.

      Als ich mich wieder an meinem Pult niederließ, blickte ich in Lisas Augen. Sie lächelte und spielte mit ihrer Zungenspitze um ihre Lippen. Ich sah das Mädchen so kühl an, wie es mir George gestattete.

      So nicht, dachte ich und beschloss, der attraktiven Lisa eine Lehre zu erteilen. Ich nahm ein Blatt Papier mit dem Schulaufdruck aus der Schublade und schrieb einen Brief an die Eltern von Lisa. Ich bat sie zu einem Gespräch in die Schule!

      Ein paar Tage später hatte ich in der großen Pause mit Oberstudienrat Holger Wyrwa gemeinsam die Aufsicht im Schulhof. Die ganze Schülerschaft wusste, dass wir keine Sympathie füreinander empfanden. Vor den Ferien war die Entscheidung für eine neue Lehrkraft lange Zeit Stoff für Diskussionen im Lehrerkollegium gewesen. Die Wahl hatte sich auf mich und eine gute Bekannte von Holger Wyrwa konzentriert. Die Lehrer hatten sich geschlossen für mich entschieden. Für die Lehrerschaft war ausschlaggebend gewesen, dass dieser Kandidat ein junger Mann mit eigenen Ideen war. Aus meinen Unterlagen ging hervor, dass ich meine Meinung zu vertreten wusste, ohne sich Feinde zu machen.

      Bis zum heutigen Tag hatte es keine Konfrontation gegeben. Außer einer höflichen Begrüßung hatten wir noch kein Wort gewechselt.

      Die gemeinsame Aufsicht ließ erkennen, dass wir uns aus dem Weg gehen wollten. Holger Wyrwa kam auf der linken Seite des Schulhofs unter den schattengebenden Linden seiner Pflicht nach. Ich stand auf dem offenen Platz rechts bei den herumtobenden Erstklässlern.

      Plötzlich ereignete sich ein Zwischenfall!

      Zwei Schüler gerieten sich in die Haare. Sofort bildete sich ein neugieriger Kreis um die Streithähne. Sie rauften genau in der Mitte des Schulhofs. Holger Wyrwa war Klassenlehrer der Zehnten und einer der Jungs gehörte zu seiner Klasse. Flink rannte er auf die beiden Kampfhähne zu. Es war ein belustigender Anblick für die Umstehenden, die vor ihm zurückwichen. Der Lehrer Wyrwa war von kleiner Statur, böse Zungen verglichen seinen Körperbau mit einem Kasten, oder einem Hobbit aus Herr der Ringe.

      „Aufhören!“, schrie er. „Sofort hört ihr auf!“

      Mit beiden Händen zerrte er die Raufbolde auseinander.

      „Natürlich ist wieder einer von der Zwölften dabei!“

      Ich war ebenfalls mit wenigen Schritten herangekommen und trat jetzt hinter den Kreis der Schüler, die gespannt herumstanden. Ich wartete noch ab.

      Der zweite Kampfhahn war Simon, einer aus meiner Klasse. Ich nickte ihm beruhigend zu, als sich der Schüler hilfesuchend nach mir umsah.

      „Ich habe nicht angefangen!“, verteidigte sich Simon.

      „Du brauchst gar nicht auf deinen Klassenlehrer zu schielen. Er kann dir hier auch nicht helfen.“ Holger Wyrwa erhob seine piepsende Stimme. „Und damit du es lernst, schreibst du mir bis morgen hundert Mal: Ich habe mich auf dem Schulgelände friedlich zu verhalten. Hundert Mal! Hast du das verstanden?“

      „Aber ich habe doch gar nichts gemacht“, rief Simon vorwurfsvoll.

      „Du wagst es zu widersprechen?“, brüllte der Lehrer los. „Das ist doch die Höhe! Dafür schreibst du mir ...“

      „Gar nichts!“, unterbrach ich meinen Kollegen. Alle wichen beiseite. „Simon, geh zu den anderen zurück.“

      Der Junge atmete auf und verschwand.

      „Was fällt Ihnen ein, sich hier einzumischen?“ Das Gesicht von Holger Wyrwa rötete sich cholerisch.

      „Dieser Teil des Schulhofes unterliegt meiner Aufsichtspflicht, Herr Kollege. Der linke Teil ist Ihr Bereich. Also noch einen schönen Tag!“, antwortete ich mit einem deutlich warnenden Unterton in der Stimme.

      Holger Wyrwa schnappte hörbar nach Luft. Der Zorn beengte seine Kehle, doch als er bereit war weiterzubrüllen, war niemand mehr da, den er anschreien konnte. Ich hatte mich bereits von dem Hobbit entfernt und unterhielt mich mit einer Gruppe Schüler. Mit kaum beherrschter Wut verschwand der Oberstudienrat im Schulgebäude. Morgen war Lehrerkonferenz. Er nahm sich vor, es dem jungen Schnösel ein für alle Mal zu zeigen.

      Am Nachmittag war Elternsprechstunde.

      Neugierig erwartete ich die Eltern von Lisa. Da keine Antwort auf meinen Brief gekommen war, nahm ich an, dass meine kurzfristige Zeitangabe akzeptiert worden war.

      Es klopfte!

      Aber es war eine junge Dame, die hereinkam. Sie trug ein elegant geschnittenes buntes Sommerkleid, das vorteilhaft ihre schlanke Figur erkennen ließ. Schöne, schlanke Beine, ein bezauberndes Gesicht, blonde, lange Haare, die glatt über die Schultern fielen, lebendige, große Augen. Die Farbe konnte ich im Gegenlicht nicht sofort erkennen. Ich stand auf und ging auf sie zu, um sie zu begrüßen. Ein Lächeln verschönte ihr Gesicht, doch die Augen blieben ernst.

      Ich spürte ein angenehmes Kribbeln, das an meinen Zehen begann und in meinem Kopf zu explodieren schien. Noch nie hatte mich ein weibliches Wesen schon bei der ersten Begegnung so stark beeindruckt, wie diese junge Frau. Sie war Anfang Zwanzig, sah aber erwachsen, reif und verantwortungsbewusst aus. Um ihre Augen lag ein Zug, der nicht zu dem jungen, vollen Mund passte.

      Ich kann mich noch sehr gut an dieses Gefühl unserer ersten Begegnung erinnern, denn ich hätte sie am liebsten in die Arme genommen und nie mehr losgelassen. Ich wollte sie vor der Welt beschützen und in ihre Augen ein glückliches Leuchten zaubern!

      Ich verstand mich selbst nicht mehr. Das durfte doch nicht wahr sein! Ich hatte dieses hinreißende Wesen noch nie gesehen und hätte ihr am liebsten sofort mein Herz zu Füßen gelegt.

      „Sind Sie Herr Bohlen?“

      Ihre weiche Stimme traf mich wie ein Stromschlag.

      Als sie mir die Hand gab, musste ich mich zusammennehmen, sie sofort wieder loszulassen. Ich rückte ihr einen Stuhl zurecht und zog mich hinter meinen Schreibtisch zurück. Reiß dich zusammen, dachte ich. Bleib ganz ruhig!

      „Ich bin Amelie Wild, die ältere Schwester von Lisa Wild. Unsere Mutter liegt im Krankenhaus, der Vater leider schon gestorben. Deshalb bin ich zu Ihnen gekommen. Ich hoffe, Sie akzeptieren mich als Gesprächspartner.“

      „Das tut mir leid, wegen Ihren Eltern. Ist Ihre Mutter länger krank?“

      „Wir hoffen, dass sie bald nach Hause kommt. Aber es kann noch etwas länger dauern. Was hat Lisa denn angestellt?“

      „Hm. Bitte, nehmen Sie doch erst einmal Platz.“

      Während sie sich auf den Stuhl vor meinen Schreibtisch setzte, blickte ich die junge Frau genauer an. Jetzt sah ich, dass ihre Augen blaugrau waren. Das Kleid deutete wohlgewachsene Brüste an. Natürlich meldete sich George zu Wort und verlangte, die Oberweite der Frau nackt sehen zu wollen. Ich musste ihn erneut bremsen, obwohl ich einen ähnlichen Gedanken hatte.

      „Was

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