Die Mädchen meiner Schule. Benny Bohlen

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Die Mädchen meiner Schule - Benny Bohlen

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alle meine Erwartungen. Er war sehr geräumig; zwei Fenster gaben angenehmes Licht. Die Abendsonne sandte die letzten goldenen Strahlen herein. Auf dem hellen Riemenfußboden lag ein dicker, bunter Teppich. Am linken Fenster stand ein großer Schreibtisch aus Eichenholz, dessen Platte mit grünem Filz bezogen war. Deckenhohe Wandregale boten viel Platz für Bücher. Gleich neben der Tür stand eine behagliche, braunbezogene Sitzgruppe, daneben eine Blumenbank mit bunten Herbstblumen in einer Tonschale. Über dem Sofa hing an der weißen Wand eine Reproduktion von Manet, eine bunte Wiesenlandschaft mit weiblichen Figuren im Hintergrund. Es war ein anheimelnder Raum.

      „Das ist doch sicher das Arbeitszimmer ihres Mannes gewesen“, erkundigte ich mich.

      Claudia Bamhackl nickte. „Es steht schon so lange leer. Da habe ich mir gedacht ... äh, gefällt es Ihnen?“

      „Und ob es mir gefällt!“

      „Na, sehen Sie! Gleich nebenan ist Ihr Schlafzimmer. Auf der anderen Seite des Flurs liegen Bad und Toilette.“

      „Es sieht alles wunderbar aus“, bedankte ich mich.

      „Also, ich lasse Sie jetzt allein. Sie wollen sicher Ihre Sachen aus dem Wagen holen und einräumen. Der Haustürschlüssel liegt auf dem Schreibtisch. Ich habe auch ein Klingelschild für Sie anfertigen lassen. Wäre es Ihnen recht, wenn ich unter Ihrem Namen »Dreimal läuten« draufschreibe? Dann wissen wir gleich, wer von uns beiden gemeint ist.“

      Ich nickte zustimmend. Mir gefiel es hier sehr gut. Als die Hausherrin zur Treppe ging, fragte ich: „Kann ich mein Auto vor dem Haus stehen lassen?“

      „Ach ja, natürlich. Sie können aber auch hinter das Haus fahren. Dort ist ein leeren Holzschuppen.“

      Sie lächelte und ging nach unten. Sie freute sich, dass mir offensichtlich alles gut gefiel. Dieser nette junge Mann war ihr als Mitbewohner sehr willkommen.

      Ich holte meine Koffer und richtete mich häuslich ein. Dann sprang ich schnell unter die Dusche und zog mir eine saubere Jeans an.

      Als nächstes sah ich mich in meinem neuen Schlafzimmer um. Auch hier lag ein bunter Teppich auf dem hellen Holzfußboden. Ein breites Bett nahm die eine Wand ein, gegenüber stand eine zierliche Kommode aus Kirschholz mit einem hübschen Spiegelaufsatz. Ein dazu passendes Nachtkästchen stand neben dem Bett mit einer Lampe, deren Schirm aus hellgelbem Leinen bestand, passend zu den Vorhängen am Fenster.

      Es wurde bereits Abend. Die Sonne war untergegangen, aber ich hatte gerade jetzt noch Lust auf einen kleinen Spaziergang. Ich lief die Treppe hinunter und ging mit elastischen Schritten durch den Hausflur und über den Steinplattenweg zur Straße.

      Als ich nach einer Stunde zurückkam, telefonierte ich kurz mit dem Schuldirektor. Wir vereinbarten für den nächsten Tag ein Treffen in der Schule, ein erstes Kennenlernen.

      Claudia Bamhackl kam aus der Küche und rief gutgelaunt: „Ich habe eine Kleinigkeit gekocht, nichts Besonderes, aber ich würde mich freuen, wenn Sie mir Gesellschaft leisten.“

      Ich hörte, wie mein Magen knurrte und antwortete: „Ja, danke, sehr freundlich von Ihnen.“

      3

      Die Klasse zwölf C vom Annette-Kolb-Gymnasium saß vollzählig auf ihren Plätzen: vierzehn Mädchen an Einzeltischen in zwei Reihen am Fenster, an der Innenwand sechs Jungs.

      Der Schuldirektor, Eberhard Weißnicht, hatte mich in meine neue Klasse begleitet. Vielleicht glaubte er, ich würde eine moralische Stütze benötigen. Die Klasse verhielt sich still, als wir den Raum betraten.

      „Ich möchte euch alle zum neuen Schuljahr begrüßen. Ihr werdet sicher verwundert sein, warum der Schuldirektor diese Worte an euch richtet“, sagte Eberhard Weißnicht und sprach nach einem kurzen Rundblick über die jungen Gesichter weiter: „Ihr bekommt einen neuen Klassenlehrer, der euch in den Fächern Deutsch und Sport unterrichten wird. Ich möchte, dass ihr Ben Bohlen begrüßt.“

      Die zwanzig Schüler klopften verhalten mit den flachen Händen auf die Tischplatten. Ich spürte sofort, dass ich mir den Respekt erst erarbeiten musste.

      „Nun wünsche ich euch ein erfolgreiches Schuljahr und trete das Wort an euren neuen Klassenlehrer ab.“

      Der Direktor trat beiseite und nickte mir zu. Ich stand gerade an der Tafel und schrieb meinen Namen. Außerdem brauchte ich eine kurze Pause vom Anblick der süßen jungen Mädchen. Puh. Das war grenzwertig für einen leicht zu erregenden Mann. Ich unterrichtete pure Erotik. Die Mädchen waren der Hammer, eines hübscher als das andere. Ich erinnere mich noch an meine damaligen Gedanken, meine Verzweiflung, da ich genau spürte, dass es nicht gut gehen würde. Früher oder später musste ich diesen geilen Geschöpfen erlegen. Vor dem Sportunterricht, wenn die Mädchen in einem knappen Sportdress vor mir herumhüpfen würden, war mir bereits angst und bange.

      „Also macht mir keine Schande“, sagte der Direktor lächelnd zur Klasse und nickte zu Abschied. Dann ging er. Schweigen. Die Schritte des Schuldirektors verloren sich auf dem Flur. Stille.

      Die Zwölfte war mit ihrem neuen Klassenlehrer allein. Ich musterte meine Schüler, und sah in die neugierigen Augen. Dann erstarrte ich für einen kurzen Moment. In der zweiten Reihe saß die blonde Marie, die ich heimlich am Fluss beobachtet hatte. Und tatsächlich. Auch ihr Partner, den sie am Fluss den Schwanz gelutscht hatte, der schüchtern wirkende Tony, war einer meiner Schüler. Er saß in der letzten Reihe. Zum Glück hatten die beiden meine Anwesenheit in dem Gebüsch nicht bemerkt. Das wäre sonst ein peinlicher erster Auftritt vor meiner neuen Klasse geworden. Ich versuchte die Gedanken an die Szene am Fluss zu verdrängen.

      „Wir wollen uns möglichst gut vertragen und ordentliche Arbeit leisten, okay“, begann ich meine ersten Worte und hoffte, dass diese klar und selbstbewusst klangen.

      Gemurmel erfüllte den Klassenraum. Einige Schüler nickten mir zu, andere grinsten sich an. In einigen Mädchengesichtern las ich Entgegenkommen.

      „Natürlich habe ich gewusst, dass eine zwölfte Klasse kein Kindergarten mehr ist. Aber dass ich hier so nette Jungs und so hübsche jungen Mädchen begegne, habe ich mir nicht vorgestellt. Ihr seid alle volljährig und daher nach dem Gesetz bereits erwachsen. Womit wir bei der wichtigen Frage angelangt sind: Wie soll ich euch anreden? Mit »Sie« oder mit »Du«?“

      „Mit »Sie«!“, riefen einige Mädchen.

      „Mit »Du«!“, erklang es von der anderen Seite.

      Nun redeten alle durcheinander und ich musste das Gemurmel unterbrechen.

      „Wie wäre es, wenn wir abstimmten?“, schlug ich vor.

      Von der Klasse kam keine Reaktion.

      „Wer war denn bisher Klassensprecher?“

      Die blonde Marie, deren nackten Körper ich durch die Büsche am Fluss bereits bewundert hatte, erhob sich.

      „Klassensprecherin!“, sagte sie spitz.

      „Verzeihung“, murmelte ich. Natürlich, auch mit diesem Problem muss ich rechnen. In diesem Alter sind sie nicht nur hübsch, sondern auch empfindsam. Und ausgerechnet Marie war die Klassensprecherin! Immer wenn ich das Mädchen ansah, hatte ich ihre blank rasierte Spalte vor meinem geistigen Auge. Mist. Aber geil.

      „Haben

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