Die Mädchen meiner Schule. Benny Bohlen

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Die Mädchen meiner Schule - Benny Bohlen

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das ist nicht so einfach. Alle Mädchen werden loyal sein, wenn ich etwas vorschlage. Dann sind es vierzehn Stimmen. Aber wir müssen schnell eine Besprechung abhalten. Würden Sie uns einige Minuten geben?“

      Ich betrachtete interessiert erst die Mädchen und dann die Jungs an. Der Ton der Klasse gefiel mir. Allerdings waren die Burschen bei jeder Abstimmung im Nachteil. Aber das war nicht zu ändern.

      „Bitte besprechen Sie sich.“

      Und an die Jungs gewandt: „Ihr natürlich auch. Ich schreibe inzwischen einen Plan für die Einteilung der Sportstunden an die Tafel.“

      Ich drehte mich um und wischte meinen Namen von der Tafel. Hinter mir ging es ziemlich lebhaft zu. Ich sah auf die Uhr und schrieb dann den Sportplan. Die Mädchen ereiferten sich, blieben aber im Flüsterton. Auch die Jungs murmelten nur verhalten. Nach fünf Minuten drehte ich mich wieder der Klasse zu.

      „So, jetzt müsste eine Entscheidung gefallen sein. Ich bitte um Vorschläge für die Abstimmung. Wer ist für »Sie«?“

      Bei den Mädchen erhob sich keine Hand, obwohl manches Gesicht verriet, dass einige nicht ganz einverstanden waren. Bei den Jungs hoben sich fünf Hände.

      „Wer ist für »Du«?“

      Jetzt streckten sich alle Mädchenhände nach oben, außerdem der Rest der Burschen.

      „Damit ist die Frage geklärt. Wir müssen uns nach der Mehrheit richten. Ich bedanke mich für das Vertrauen und weiß es zu schätzen. Jetzt bitte ich jeden von euch, seinen Vornamen auf einen Zettel zu schreiben und diesen vor euch auf den Tisch zu stellen. So kann ich mir die Namen am schnellsten merken. Aber zuerst ist jeder von euch so nett und sagt mir seinen Namen selber. Der Gerechtigkeit zuliebe fangen die Jungs an.“

      Jeder nannte seinen Namen. Dabei erkannte ich schon ein wenig den Charakter und die Art meiner Schüler. Als ich jedem einmal zugenickt hatte, stellte ich mit Vergnügen fest, dass kein wirklich schwieriger Typ dabei war.

      Bei den Mädchen verweilten meine Augen etwas länger als nötig. Sie waren teils ein wenig verlegen, teils leicht aggressiv, sogar ein spöttisches Lächeln erkannte ich. Achtzehnjährige mit weiblichen Rundungen, modisch sommerlich gekleidet, mit braungebrannten Armen und Beinen. Ich ertappte mich dabei, wie meine Blicke über die nackten Knie einiger Mädchen streiften. Ich war schon von dem perfekt gewachsenen Körper der blonden Marie am Fluss beeindruckt gewesen, aber die anderen Mädchen schienen ihr in nichts nachzustehen. Ob blond, brünett oder schwarzhaarig, hier war alles zu bewundern. Mensch, pass bloß auf. Und du, George, gib Ruhe! Denn ich spürte bereits ein verdächtiges Ziehen und Zerren in der Hose. So ein Mist.

      „Herr Bohlen, wir sind mit den Namen durch“, sagte Marie, die Klassensprecherin, laut.

      Ich betrachtete das Mädchen erneut, und hoffte, nicht wieder eine blanke Spalte vor meinem geistigen Auge zu sehen. Marie hatte sich halb erhoben, um meine Aufmerksamkeit zu erhalten. Dadurch sah ich in ihren Ausschnitt. Das leichte blaue Kleid lag nicht eng am Körper, der Stoff bauschte sich ein wenig um den festen Busen. Trotzdem bekam ich einen tiefen Einblick und erinnerte mich an die Sekunden, als Tony an ihren Titten herumgefummelt hatte.

      „Wie?“, stammelte ich unbeholfen und entschuldigte mich gleich darauf. „Ich war wohl mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache. Aber das versteht ihr sicher. Der Umzug, die neue Umgebung. Da heute der erste Schultag ist, müssen wir ja nicht gleich mit dem Stoff anfangen. Übrigens, Traunstein gefällt mir bisher sehr gut.“

      Einige nickten. Dann fuhr ich fort: „Habt ihr vielleicht eine Frage an mich?“

      „Ich“, meldete sich ein Mädchen aus der dritten Reihe. Sie stand auf.

      Ich sah kurz auf das Schild auf ihrem Tisch: Lisa. Dann betrachtete ich das junge Mädchen, und sah eindeutig eines der schönsten weiblichen Geschöpfe, dass ich je gesehen hatte. Mist. Sie hätte jeden Schönheitswettbewerb gewonnen. Lisa war schlank, hatte ein bezauberndes Gesicht, blonde, lange Haare, die glatt über die Schultern fielen und lebendige, große blaue Augen.

      „Das wollen wir gleich mal abstellen“, sagte ich. „Ihr braucht nicht aufzustehen, wenn ich etwas frage. So groß ist die Klasse nicht, dass ich euch nicht auch so sehen kann. Also, was wolltest du fragen, Lisa?“

      „Sind Sie verheiratet?“

      Ich musste schmunzeln. Neugierige Mädchen. Nach kurzem Überlegen entschied ich mich damals dafür, offen und ehrlich zu antworten: „Nein.“

      „Verlobt?“

      „Auch nicht.“

      „Aber eine feste Freundin haben Sie doch, oder?“

      Jetzt wurde ich doch skeptisch. Vorsicht, alter Junge, dachte ich. Jetzt wollen sie dich aufs Glatteis führen.

      „Diese Frage ist recht persönlich, aber derzeit habe ich keine feste Beziehung, ich lebe allein.“

      Lisa, die vor meinem geistigen Auge gerade eine Krone für den Sieg einer Miss-Wahl trug, machte einen artigen Knicks und setzte sich. Ihre Augen sprühten vor Vergnügen.

      „Haben Sie ein Auto, und was für eins?“, fragte Simon, ein Junge, der ganz hinten saß.

      „Einen roten BMW.“

      „Der mit dem platten Reifen?“

      „Ja. Woher weißt du das?“

      „Meinem Vater gehört das Abschleppunternehmer, das Ihnen geholfen hat.“

      „Richte ihm bitte meine besten Grüße aus.“

      „Werde ich tun.“

      Dieses Frage- und Antwortspiel förderte ich bewusst. So lernte ich meine Klasse ein wenig besser kennen, wer sich in den Vordergrund drängte, wer nur zuhörte.

      „Dürfen wir die Sitzordnung ändern?“

      Das war Marie, die Klassensprecherin. Sie hatte nicht einmal die Hand gehoben. Aber anscheinend war sie eine Art Autorität, denn sofort war gespannte Stille. Das machte mich sofort stutzig. Diese Frage schien irgendwie wichtig zu sein, aber ich konnte natürlich die Hintergründe nicht wissen.

      „Wie wollt ihr sie denn ändern?“

      „Die Tische umstellen, zu zweit oder zu dritt zusammenschieben. Wir könnten Arbeitsgruppen bilden.“

      „Darüber müssten wir uns unterhalten. Macht doch mal einen Plan, möglichst mehrere Vorschläge. Ich kann mich dazu heute noch nicht äußern.“

      „Wir wissen schon genau, wo wir sitzen wollen. Wir möchten auch nicht mehr so nach Jungen und Mädchen getrennt sitzen. Das schafft Gegnerschaft, und das ist doch heute nicht mehr gefragt!“

      Ich sah Marie an, die jetzt plötzlich Mensch und nicht mehr Spalte für mich war. Sie wollte sofort eine Entscheidung von mir haben. Ich begriff in dieser Sekunde, dass ich strenger sein musste, wenn ich nicht dauernd überfahren werden wollte. Von Fairness war hier natürlich keine Rede. Ich hob den Kopf und sah einmal kurz über die gespannten und neugierigen Gesichter.

      „Das wird heute nicht entschieden. Wir haben ja Zeit. Lasst uns nächste Woche

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