Liebe auf den zweiten Blick - Insulaner küssen anders. Mira Schwarz

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Liebe auf den zweiten Blick - Insulaner küssen anders - Mira Schwarz

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wegen dem Dog-Sitter an? Sagt Ihnen das irgendetwas.«

      »Ja, durchaus. Ich verbinde Sie mit Frau von Stetten, einen Moment, bitte.«

      Da Luisa im Internet recherchiert hatte, fand sie es etwas ungewöhnlich mit der Personalleiterin verbunden zu werden, eher hatte sie angenommen an irgendeine Assistentin dieser verwiesen zu werden, da es ja nicht gerade um einen hochwertigen Job ging, aber umso besser.

      Sabrina von Stetten leitete mit ihrem Mann Heiko gemeinsam das Resort – so viel hatte sie bereits herausbekommen. Das Ehepaar von Stetten teilte sich die Aufgaben – Carola von Stetten war für das Personal zuständig, Heiko von Stetten für die Finanzen und den allgemeinen Ablauf in einem Hotel der Spitzenklasse. Soweit die Vita auf der Internetseite des Hotels.

      Luisa brach der kalte Schweiß aus. Schwitzflecken bildeten sich unter ihren Achseln. Gott, wann hatte sie sich das letzte Mal auf eine Stelle beworben? Eigentlich noch nie, wenn sie ehrlich mit sich selbst war.

      »Von Stetten, was kann ich für Sie tun?«

      Luisa wollte etwas sagen, doch ihr Mund war völlig trocken, staubtrocken. Sie räusperte sich kurz und gestikulierte ihrer Freundin, dass sie gern etwas zu Trinken hätte. Tine kam schnell mit einem Glas Wasser.

      Nachdem Luisa ein ganz klein wenig ihre Lippen befeuchtet hatte, räusperte sie sich noch einmal und begann: »Guten Tag Frau von Stetten, mein Name ist Luisa Tanner, ich würde mich gern mit Ihnen über die vakante Stelle der Dog-Sitterin unterhalten. Ich hätte Interesse an dem Job - ist er noch frei?«

      Frau von Stetten sagte trocken: »Ja, in der Tat ist die Stelle noch frei – ich muss gestehen, dass ich gar nicht damit gerechnet hatte, dass sich auf die Anzeige überhaupt jemand meldet, aber umso besser. «

      Sie begann ihren einstudierten Text herunterzurattern. Für den Augenblick hörte Luisa nur zu: »Für den Anfang hatten wir an eine geringfügige Beschäftigung in unserem Hause gedacht. Die Gäste verlangen nach einem Escort-Service für ihre Vierbeiner, diesen sollen sie bekommen – zu einem angemessenen Preis versteht sich. Wir müssen dringend nachziehen. Jedes Hotel, welches etwas auf sich hält bietet diesen Service bereits an – da dürfen wir nicht außen vor stehen. Das vereinbart sich nicht mit unserer geschäftlichen Philosophie.«

      Luisa hätte fast gelacht. Hallo, hier ging es um einen Dog-Sitter-Job und nicht um ein Empfehlungsschreiben des Hotels. Doch sie hörte weiter interessiert zu. Frau von Stetten hatte viel zu erzählen, fest umrissen schien das Ganze noch nicht zu sein.

      Luisas Sternstunde kam.

      »Wie hatten Sie sich denn generell den Ablauf vorgestellt, Frau von Stetten. Ein Gassi-Geh-Service ist, wie Sie selbst erwähnten, bereits Usus auf Sylt und gehört zum guten Ton eines renommierten Fünf-Sterne-Luxus-Resorts, nicht wahr. Sicherlich werden Sie weiterführende Pläne haben, um sich aus der breiten Masse hervorzuheben – denkbar wäre doch beispielsweise ein Spa-Bereich für Hunde?«

      Tine zeigte Daumen hoch und war beeindruckt, wie souverän Luisa auf einmal das Gespräch an sich riss, wo sie vorher so holperig begonnen hatte.

      »Einen was …?«, jetzt war es Frau von Stetten die sich räusperte, »ehrlich gesagt, darüber haben wir noch gar nicht nachgedacht. Der Job, ist wie gesagt, ja auch erst einmal auf Vierhundertfünfzig-Euro-Basis. Sicher, man kann über Einiges nachdenken, aber grundsätzlich … nun ja. Sind Sie denn grundsätzlich an dem Job interessiert?«, fragte Sabrina von Stetten Luisa, was diese bejahte.

      Frau von Stetten fuhr fort: »Sie haben Erfahrung mit Hunden, das hört man schon an ihrer Fragestellung. Sie sollten sich dringend mit unserem Tierarzt, Ole Jansen in Verbindung setzen. Er wäre auch ihr Ansprechpartner nach Stand der Dinge – er hat uns seine Unterstützung zugesichert und sie beide würden sicherlich ein gutes Team bilden um dem Aurora in dieser Hinsicht. Ole faselt zwar viel rum, ist aber im Grunde seines Herzens ein feiner Kerl – wenn ich das mal so sagen darf … also, darf ich auf Sie zählen, Frau Tanner?«

      Luisa bestätigte noch einmal ihr Interesse und Frau von Stetten sagte nur noch: »Ja dann …«

      Sie erläuterte Luisa weitere Einzelheiten in kurzen prägnanten Sätzen. Zwar ließen diese Luisa leicht erschauern, was alles von ihr erwartet wurde, doch man konnte auch aus diesem Minijob einen Traumjob machen – kam ganz auf die innere Einstellung an und auf die eigene Ideenmaschinerie.

      »Also, Frau Tannen es erwarten Sie acht Euro fünfzig Stundenlohn, Kost und Logis sind sehr moderat gehalten … wenn Sie bei uns im Hotel wohnen möchten. Wir haben für unsere Mitarbeiter, die auf dem Festland wohnen oder sich hier keine eigene Wohnung nehmen können, einige Zimmer freigehalten.«

      »Wären Sie interessiert?«

      »Ja, sehr gerne sogar.« Ihr Herz machte einen Freudensprung.

      »Gut, dann würde ich doch sagen, kommen Sie sobald Sie können. Sie sind sozusagen herzlich willkommen. Ehrlich gesagt, sind Sie die Erste und wahrscheinlich auch die Einzigste, die sich auf die Stellenanzeige bewirbt. Aber wir brauchen Sie! Wer will schon die Hinterlassenschaften der Hunde entfernen und sich von sechs Hunden an der Leine hinter sich her zerren lassen.«

      »Ich freue mich wirklich sehr, Frau von Stetten, vielleicht sehen Sie das alles ein bisschen zu verkniffen – vielleicht läuft ja alles besser als Sie je gedacht haben – man muss zu den Hunden Kontakt aufbauen, sie spüren lassen wer der Boss ist. Hunde sind soziale Lebewesen – habe ich erst einmal die Aufmerksamkeit des Hundes, erledigt sich Vieles von allein.«

      »Na, die Hinterlassenschaften derer ganz sicher nicht«, meinte Frau von Stetten trocken. »Die Tüten, einmal als Wundermittel gepriesen, fliegen mittlerweile überall hier herum. Anstatt dass die Leute sie dahin tun wo sie hingehören, nämlich in den Mülleimer! Jeden Abend rennt unser Hausmeister Kuddel ums Hotel und sammelt dieses elende Zeugs auf. Ekelhaft!«

      Offensichtlich schien das wirklich ein Problem zu werden, im feinen Aurora. Zumindest, wenn Luisa den Tonfall der Dame richtig deutete. Sie redete sich ja jetzt schon fast in Rage. Gut für sie.

      »Darf ich daraus schließen, dass der Hund nicht unbedingt zu ihren Lieblingstieren gehört?«

      »Dürfen Sie. Ich bevorzuge Katzen, die gehen allein aufs Töpfchen und kratzen ihre Hinterlassenschaften auch noch zu – wenn Sie das einem Hund beibringen, haben Sie den Job Ihres Lebens!«

      »Und das geben Sie mir schriftlich?« Luisa lachte.

      Irgendwie war ihr die Dame sogar sympathisch. Klare Linien, direkt Ansagen. Vielleicht war genau das etwas, was sie gerade brauchte.

      »Das würde ich Ihnen sogar schriftlich geben, in der Tat!«, auch Frau von Stetten bewies nun Humor und erzählte noch ein wenig von dem Hotel, der Landschaft Sylts und wo Luisa gut mit den Hunden spazieren gehen könne. »Alles Weitere sollten Sie mit dem Tierarzt besprechen, der sich sehr für diese Erneuerung eingesetzt hatte«, fuhr die Dame fort. »Er hatte dafür plädiert, weil viele Gäste einfach nicht wussten, wohin mit ihren Vierbeinern, wenn sie einmal ausgehen möchten. Wenn dann ein Rückzugsort für die Gästehunde da war, kam dies natürlich wieder dem Sylter Kulturverein oder der Insel zugute. Sozusagen eine WinWin-Situation. Alles in allem recht vielfältige Ansatzpunkte.«

      »Ja, das leuchtet mir ein.« Luisa konnte das in der Tat nur bestätigen. Generell fand sie, dass manch Hundebesitzer es ein wenig mit seinen Hunden übertrieb – was jedoch auf einem anderen Papier stand und hier nicht zur Debatte stand.

      »Ich

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