Das Sex-Phantom. Sara Jacob

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Das Sex-Phantom - Sara Jacob

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essen, ich weiß nicht, ob ich es heute Abend noch schaffe, eher nicht, ich muss nach Frankfurt. Diese Wichser…«

      Er drückte ihr einen Kuss auf den Mund und verschwand im Haus.

      Tine verschränkte die Arme vor der Brust und schmollte.

      Sekunden später griff sie zum Handy.

      »Stör ich?«, sagte sie, ohne ihren Namen zu sagen. Ganz sicher ihr Lover, ein feuriger Latino mit langen Haaren und heißem Hüftschwung. »Ich weiß, ich hab gesagt, ich könnte nicht, aber Ben musste kurzfristig… Ja, wieder mal… Kommst du?«

      Jetzt wird es spannend, dachte ich.

       3.

      Es klingelte. Tine hatte sich den Bikini, der über dem Sonnenstuhl hing, in einer Geschwindigkeit angezogen, die mir keine Chance zum Höhepunkt gelassen hatte. Aber vielleicht war das auch nicht nötig, so hoffte ich, als ich mich in der Küche umsah, die Teil des großen Wohn-Ess-Bereichs war.

      Bereich war untertrieben. Palast. Landschaft.

      Schränke mit schwarzen Fronten um eine Kücheninsel, die größer als das Badezimmer in manchen Sozialwohnungen war. Chromblitzende Abzugshaube über Induktionskochfeldern.

      Es herrschte eine angenehme Kühle im Haus, und mir wurde erst in diesem Moment wieder bewusst, wie heiß es draußen war.

      Tine ging mit unter dem knappen Bikini wippenden Brüsten an den Kühlschrank und holte eine Flasche Prosecco heraus. Ich konnte gerade noch erkennen, dass es bei weitem nicht die einzige war und zudem je eine angebrochene Weißwein-und Roséflasche in der Tür standen.

      Aus einem Oberschrank nahm Tine zwei Gläser. Knallend flog der Korken quer durch die Küche. Die Flasche knallte singend auf die Arbeitsplatte aus schwarzem Marmor.

      Die Türklingel schellte. Tine verschwand.

      Wie lange hatte ich nichts mehr gegessen? Mein Magen knurrte. Ich griff nach der Flasche und setzte sie an meine Lippen.

      Der kalte Schaumwein sprudelte in meinen Hals. Als ich an mir heruntersah, entstand mitten in der Luft, dort, wo sich mein Magen befinden musste, ein ovaler Tropfen aus gelber, schäumender Flüssigkeit.

      Ich stellte die Flasche zurück auf die Arbeitsfläche.

      Schock.

      Ich war plötzlich sichtbar, auch wenn es nur ein kleiner Teil von mir war. Wenn das jemand sah, war ich aufgeschmissen. Doch nur Sekunden später verschwand der Prosecco, als hätte mein Körper die Eigenschaft, alles, das ich ihm einverleibte, ebenfalls unsichtbar zu machen.

      Die Tür knallte. Stimmen. Lachender Besuch. Das war keine Männerstimme.

      Ich nahm rasch noch einen zweiten Schluck, der ebenfalls schnell unsichtbar wurde, spürte bereits einen leichten Schwindel, und stellte die Flasche zurück auf den feuchten Ring auf der Arbeitsplatte.

      Die Stimmen wurden lauter, Tina und ihr Gast traten durch eine doppelflügelige Tür in das Wohnzimmer.

      Kein Lover, dachte ich enttäuscht, nur eine Freundin.

      Tinas Gast wirkte optisch beinahe wie ein Double, nur dass ihre Haare schwarz waren. Auch sie war sehr hübsch und, wie ich ahnte, unter einem dünnen Sommerkleid sehr üppig gebaut.

      Meine Fantasie schlug wieder Purzelbäume.

      Ich beschloss, die beiden erst einmal alleine zu lassen und mich im Haus nach Essbarem umzusehen.

      »Geh schon mal raus«, sagte Tine und machte einen kleinen Umweg über die Küche, schnappte sich die Flasche Prosecco und die Gläser, und folgte ihrer Freundin dann auf die Terrasse.

      Ich wartete, bis die Stimmen gedämpft klangen, bis Gläser klirrten, und öffnete den Kühlschrank. Ich fand das ganze Sortiment eines Feinkostladens vor, von Edelschimmelkäse bis zu hauchdünn geschnittener Salami, Oliven und frische Butter.

      Ich schnappte mir von allem etwas und holte es aus dem Kühlschrank.

      Die fliegenden Lebensmittel brachten mich zum Staunen, auch die Fettflecke auf den Fingern, die wie flimmernde Luft wirkten.

      Aufregung explodierte in meinem Magen, als ich nicht wusste, wo ich meine Beute zwischenlagern sollte, um mich nach Brot umsehen zu können. Ich wählte die blitzblank polierte Spüle aus Edelstahl. Schublade um Schublade öffnete ich, bevor ich endlich ein paar Scheiben vorgeschnittenes Brot fand.

      Ich legte es in einen Brotkorb, warf die Feinkost hinzu, und noch bevor ich mich aus der Küche stahl, brandete Lachen von der Terrasse herüber.

      Ich öffnete das stromverschlingende Kühlmonster ein weiteres Mal, nahm die angebrochene Roséflasche heraus und verzog mich in die obere Etage des Hauses.

      Auf einem noch von der vergangenen Nacht zerwühlten Doppelbett sitzend, in dem vielleicht der Workoholic seine blondierte Modelfreundin seit Tagen vor Stress nicht angerührt hatte, stopfte ich mir gierig die mitgebrachten Lebensmittel in den Bauch.

      Beim ersten Anblick der zerkauten Masse, die sich in der Luft sammelte, wurde mir ein wenig flau im Magen, und ich zwang mich, woanders hinzusehen. Ich konnte ja nicht einmal die Augen schließen, da meine Lider ebenfalls unsichtbar, also durchsichtig waren.

      Ich zog den Korken aus der Flasche und stillte meine Lust auf Alkohol, die längst den Kater vertrieben hatte, der noch am Morgen mein Lebensretter gewesen war. Ohne ihn hätte ich schließlich nie die Toilette aufgesucht und wäre wie die Wissenschaftler verbrannt.

      Der Alkohol auf nüchternen Magen zeigte Wirkung. Bald war ich heftig beschwipst, aber leicht, luftig, wie nur ein Rausch mit kühlem Rosé sein kann.

      Ich aß die letzte Scheibe Brot, ließ mir Schinken und Käse auf der Zunge zergehen und durchsuchte das Schlafzimmer. Neben einem überdimensionierten Flachbildfernseher stand eine Videokamera. Ich schaltete sie an, spielte den letzten Clip ab und war rasch gelangweilt von einem nichtssagenden Urlaubsfilm an irgendeinem weißen Strand.

      Als die Flasche geleert und die Köstlichkeiten aufgegessen waren, suchte ich das Badezimmer auf, das mit Regendusche, Whirlpool und Doppelwaschbecken wie der Rest des Hauses beneidenswert überdimensioniert war. Schwankend schlug ich mein unsichtbares Wasser in das Luxusklo ab und hüpfte leichtfüßig die Treppe hinab.

      Ich stellte die leere Flasche in den Kühlschrank.

      Im Wohnzimmer war es deutlich wärmer als oben, was an der weit geöffneten Terrassentür lag. Draußen jedoch schlug mir die Hitze wie die heiße Luft aus einem Backofen entgegen. Nackt wie ich war stellte ich mich in die Tür und sondierte die Lage.

      Die beiden Frauen saßen noch immer auf der Terrasse, inzwischen hatten sie sich allerdings unter den Sonnenschirm verkrochen.

      Sie kicherten und lachten. Auf dem Tisch stand eine leere Proseccoflaschen, eine zweite war fast zur Hälfte geleert. Gerade goss Tine ihrer Freundin, die mit schwerer Zunge vergeblich ablehnte, noch ein Glas ein

      »Oh Gott, hör auf, ich bin schon total betrunken. Ich muss noch fahren.«

      »Quatsch, Laura, du kannst dir doch ein Taxi nehmen. Oder hier übernachten.«

      »Und

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