Das Sex-Phantom. Sara Jacob

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Das Sex-Phantom - Sara Jacob

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kommt heute ganz sicher nicht zurück. Prost.«

      Sie stießen an. Kicherten. Tranken. Tine trug noch immer ihren knappen Bikini, Laura ihr Sommerkleid mit dünnen Trägern. Ich trat ganz nah an sie heran, so dass ich ihr Parfum riechen konnte, das tapfer gegen die Hitze ankämpfte.

      Laura wirkte weitaus natürlicher, selbst wenn ihre Haare ebenfalls nicht mehr die ursprüngliche Farbe hatten. Mit ihrem feinen, glatten Gesicht hätte sie gut auf einen Laufsteg gepasst. Wie Tine schätzte ich sie auf etwa Ende zwanzig.

      Unter ihrem einfarbigen Kleid schien sie weder Top noch BH zu tragen, denn ihre Brustwarzen bohrten sich deutlich durch den Stoff. Im Schritt jedoch, wo sich das Kleid eng an ihre runden Hüften schmiegte und das Venusdelta andeutete, hoben sich die Nähte eines knappen Slips hervor.

      Ich ging leise um die beiden angetrunkenen, kichernden, schwatzenden Frauen herum, immer darauf bedacht, dass meine nackten Füße nicht laut auf die Steine klatschten. Zum Glück hinterließ ich auch keine Schweißflecken auf den Steinen.

      Was jetzt? Warten, bis ihre Freundin ging, bis sich beide zum Sonnen noch einmal auszogen, oder doch weiter, zum nächsten Haus? Was fing ich an mit meiner Unsichtbarkeit? Was sollte ich tun?

      »Ben arbeitet viel zu viel. Im Bett läuft gar nichts mehr. Ich bin so ausgehungert, ich habe mir vorhin im Halbschlaf beim Sonnen schon vorgestellt, er würde mich lecken. Es war so realistisch.«

      Laura nippte Prosecco.

      »Warum suchst du dir nicht einen Freund?«

      »Ich liebe ihn ja, ich will ihn nicht mit einem anderen Mann betrügen.«

      »Du sollst ihn ja auch nicht mit einem Mann betrügen.«

      »Soll ich eine platonische Freundschaft mit meinem Friseur schließen?«

      Die Brünette schüttelte den Kopf. »Die Betonung lag nicht auf betrügen, sondern auf Mann.«

      Oha. Schweigen. Laura nahm einen hastigen Schluck aus ihrem Glas, als wollte sie herunterspülen, was sie gerade gesagt hatte.

      »Entschuldigung«, murmelte sie.

      Die beiden Frauen starrten sekundenlang vor sich hin. Tine stellte ihr Sektglas ab.

      »Wie kommst du darauf, ich könnte auf Frauen stehen?«

      Laura räusperte sich. »Ich glaube, das war wohl eher Wunschdenken.«

      Irgendwo im Garten zeterte eine Elster. Über den nahen See dröhnte ein Bootsmotor. Mir lief der Schweiß den Körper hinab.

      Tine nahm einen großen Schluck Prosecco. Laura knipste nervös mit den Fingernägeln. Wer stand als erste auf? Würde Tine ihre Freundin empört zur Rede stellen, rauswerfen, nie wieder anrufen? Die eigene Freundin anbaggern, das taten Mädchen doch nur als Teenager, wenn sie noch nicht wussten, auf welche Seite sie gehörten.

      Aber kannte ich die beiden? Wusste ich, wie lange sie schon Freundinnen waren, was sie voneinander wussten? Nicht jeder war so oberflächlich wie du.

      Tine blieb verdammt ruhig. Ich sah genauer hin. Auf ihrem Sektglas bildeten sich kleine konzentrische Kreise. Ihre Hand zitterte. Ich ging noch näher an Tine heran. Tatsächlich. Ihre Nippel bohrten sich deutlich durch den Bikini.

      Tines Stimme war hart, härter als erwartet.

      »Also, ich glaube, du musst dich mal abkühlen. Du hast wohl einen Sonnenstich. Oder ist das der Prosecco?«

      Laura stand auf. Der Stuhl schabte laut über die Steine. »Entschuldigung. Ich glaube, ich geh besser.«

      Sie beugte sich vor, hob schwankend ihre Sandalen vom Boden auf und nahm das Handy vom Tisch.

      Tine erhob sich ebenfalls unsicher aus ihrem Stuhl, während Laura bereits auf halbem Weg nach drinnen war.

      »Na los«, sagte Tine. »Ich hol dir ein Handtuch. Du kennst dich ja hier aus.«

      An der Terrassentür blieb Laura stehen, die Miene versteinert.

      »Du willst nicht, dass ich gehe?«

      Tine schluckte, und jetzt konnte zumindest ich erkennen, wie nervös sie war. »Doch, und zwar in die Dusche.«

      Noch immer schien Laura nicht zu verstehen oder nicht verstehen zu wollen. »Hier? In eure Dusche?«

      »Mein Gott, bist du heute schwer von Begriff. Geh schon mal vor, ich bring dir ein Handtuch.«

      Laura blieb noch eine Sekunde regungslos an der Tür stehen. Tine scheuchte sie mit den Händen ins Haus, kicherte plötzlich. »Los, los.«

      Was tat sie da? Welch seltsame Reaktion auf ein so eindeutiges Angebot. War sie von diesen Avancen so überrascht, dass sie nicht wusste, ob sie darauf wütend oder erfreut reagieren sollte? Wollte sie sich Zeit kaufen? Geh duschen.

      »Du bist mir eine Nudel«, kicherte Laura. Ich ging vor und sie folgte mir.

      Ich wusste ja, wo das Bad war.

       4.

      Auf dem Weg nach oben blieb Laura stehen, sah sich um, irritiert. Ich bewunderte den Hintern unter dem Sommerkleid.

      Tine kam nicht nach. Ich hörte eine Tür knallen, vermutlich die Terrassentür, das Klingeln von Gläsern. Laura nahm die letzten Stufen und ging durch den Flur ins Bad. Ich ließ sie vorbei, musste langsam gehen, weil meine Füße zu laut auf das Parkett klatschten.

      Bevor Laura die Tür zum Bad schließen konnte, schlüpfte ich hinter ihr hinein, doch Laura hatte gar nicht die Absicht. Die Tür schwang auf und blieb so. Laura streifte die Träger von den Schultern und bewies meine Vermutung, dass sie keinen BH trug.

      Perfekt, dachte ich, einfach perfekt. Groß, schwer, rund und mit dunklen Höfen. Und auch die Hüften unter einer schmalen Taille passten ins Bild. Ihr Schamhaar war bis auf einen schmalen Streifen abrasiert.

      Das Kleid fiel dort, wo sie stand, auf die schwarzen Fliesen. Ihr Po ein Gedicht, die Beine gerade. Die Hand an der Tür zur Duschkabine, nein: zum Duschpalast. Über ihr eine Regendusche. Hinter ihr die Glastür.

      Beide Augen auf ihrem Hintern. Wasser rauschte. Tropfen behinderten die Sicht. Die Scheibe beschlug. Ich war dennoch im siebten Himmel.

      Zitternd vor Erregung und Geilheit beobachtete ich Laura hinter der Scheibe, ergötzte mich an dem, was ich sah, und an dem Gedanken an das, was mir verborgen blieb.

      Hinter mir ertönten Schritte.

      Ich trat zur Seite. Tine war gekommen. Sie lehnte sich gegen die Tür, atmete tief durch.

      »Du bist verrückt«, flüsterte sie sich zu. Das Wasser rauschte.

      Sie wollte auf der Schwelle umdrehen, warf einen Blick zur Duschkabine, deren Scheibe mittlerweile gänzlich beschlagen war und nur noch schemenhaft die Konturen des weiblichen Körpers erkennen ließen.

      Tine spielte mit ihren Fingern, rieb die Hände über ihren Körper. Nervös? Erregt? Aura schien sie nicht

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