Die Kunst der kleinen Lösung. Klaus Henning
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»Und, wo ist das Problem?«, fragte ich. »Das Problem ist, dass die Maschine gestern untersucht wurde und es sich herausgestellt hat, dass sie völlig verzogen ist und nicht mehr eingesetzt werden kann. Es ist ein Wunder, dass Major Meier, der die Maschine geflogen hat, sie noch auf den Boden bekommen hat. Komisch ist nur, dass er nichts gemeldet hat. Heute wird geklärt, warum …«
Als ich einige Tage später dem Vorgang noch einmal nachging, stellte sich heraus: Jener Major Meier hatte die Maschine bei einem Abwärtsmanöver so sehr beschleunigt, dass er dabei offensichtlich das Bewusstsein verloren hatte. Das ging aus dem Flugdatenschreiber ziemlich eindeutig hervor. Als er wieder zu sich gekommen war, hatte er die Maschine aufgefangen und sicher zu Boden gebracht. Er hatte aber keine Erinnerung mehr daran, dass er zwischendurch einige Sekunden »weg« gewesen war.
Mich beschäftigte dieser Vorgang tagelang. »Was wäre passiert, wenn?« Ich überlegte: Wie können wir weltpolitisch und militärisch verantworten, dass mehr als einmal im Monat Alarm ausgelöst wird und rund 20 Flugzeuge in die Luft müssen, weil die Gegenseite einen Angriff gegen den Westen »übt« und dann kurz vor der Grenze abdreht?
Drei Minuten würden nach Grenzübertritt bleiben, um die eindringenden Flugzeuge zu zerstören, oder die Flugzeuge würden ihre tödlichen Ziele in der Bundesrepublik erreichen. Wahrscheinlich hatten wir als westliche Seite das auch »geübt« – ich weiß es bis heute nicht.
Das Schicksal der Welt am seidenen Faden
Aber eines wurde mir klar. Unsere Welt hing damals am seidenen Faden einer militärischen nuklearen Katastrophe, die uns jeden Tag erreichen konnte. Sie hätte vor allem auch durch Missverständnisse versehentlich ausgelöst werden können. Durch Kleinigkeiten. Durch ein winziges Detail. Oder durch Zufall. Oder durch Schicksal. Machte das alles Sinn? Ich kam zu dem Ergebnis: Nein.
Wenn es uns nicht gelingt, die Geschwindigkeit und Komplexität der militärischen Angriffe und Verteidigungsprozesse global zu reduzieren, ist das Risiko eines versehentlichen atomaren Weltkrieges unverantwortbar.
So kann es nicht weitergehen!
Damals wusste ich noch nichts von Dynaxity, der Kombination aus Komplexität und Dynamik, und wusste auch nicht, dass es eine besonders schwierige Aufgabe ist, Systeme aus dem chaotischen Zustand in einen »nur« turbulenten Zustand zurückzubringen. Ich wusste auch noch nicht, ob und wie man das hinbekommt. Ich wusste nur: So kann es nicht weitergehen. Ein Grundstein meines Lebensweges war gelegt.
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