Caroline. Christy Henry

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Caroline - Christy Henry

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doch nicht schon schlappmachen?“

      Caroline winkte erschöpft ab.

      „Ich glaub, ich hab genug. Ich denke, ich werde jetzt mal nach Hause gehen.“

      Lydia schaute entrüstet zu ihr herunter.

      „Wie, du willst schon aufgeben? Es ist doch gerade erst lustig geworden.“

      Caroline sah auf ihre Uhr und sprach übertrieben ernst:

      „Liebe Lydia. Wir haben schon nach drei. Es wird Zeit, dass wir uns auf den Heimweg machen.“

      Lydia sah ihre Freundin genauer an.

      „Mann, du siehst echt nicht gut aus. Was ist denn los?“

      Caroline setzte sich aufrecht hin.

      „Ich habe Kopfweh.“

      Wie sollte sie Lydia auch erklären, dass die ganzen Leute um sie herum es ihr schwer machten, sich zu konzentrieren. Ausgerechnet heute Abend schien ihr Gehörsinn überempfindlich zu sein. Ständig hörte sie Fetzen von Gesprächen, die am anderen Ende des Saales geführt wurden. Neugierig folgte Lydia den Blicken Carolines. Das Pärchen am anderen Ende des Saales war im Schummerlicht kaum zu erkennen.

      „Warum schaust du die beiden an? Wer ist das überhaupt?“

      Stirnrunzelnd versuchte Lydia die zwei zu fixieren. Caroline grinste in sich hinein. Dann schüttelte sie den Kopf.

      „Ich weiß es nicht. Aber es scheint, als wenn einer von den beiden zu uns kommen würde.“

      Entspannt lehnte sich Caroline in ihren Sessel zurück und griff nach ihrem Drink. Lydias Blick wanderte wieder zur gegenüberliegenden Wand. Dort war nur noch eine der beiden Gestalten zu sehen. Gerade als sie sich wieder zu Caroline herumdrehen wollte, stand Kevin plötzlich vor ihr. Er druckste ein wenig herum. Dann forderte er Lydia zum Tanz auf. Caroline grinste breiter, als sie das verdutzte Gesicht ihrer Freundin sah. Dann stand sie schwungvoll auf.

      „Ich verabschiede mich an dieser Stelle. Ich bin einfach hundemüde. Macht’s gut. Wir sehen uns.“

      Caroline drückte Lydia zum Abschied.

      „Also bis dann. Und viel Spaß noch.“

      Dabei warf sie Kevin einen Blick zu. Lydia schaute verlegen zu Boden. Caroline grinste noch breiter und verließ beschwingt den Raum.

      Die kühle Luft draußen tat ihren überforderten Sinnen gut. Schnell erholte sie sich und das Stimmengewirr in ihrem Kopf ließ deutlich nach.

       Wenn ich diese Hellhörigkeit nicht in den Griff bekomme, werde ich noch irre.

      Seufzend rieb sie sich die Schläfen. Und plötzlich war es wieder da. Carolines Nackenhaare stellten sich auf.

       Nicht schon wieder. Was soll das?

      Fröstelnd zog sie die Jacke über, klappte den Kragen hoch und machte sich auf den Weg nach Hause.

      2

      Am nächsten Tag rief Lydia an. Sie sprudelte vor Freude über und Caroline konnte nur mit Mühe herausbekommen, dass der Abend für Lydia ein voller Erfolg gewesen war. Kevin hatte sie eingeladen, ein paar Tage mit ihm zu verbringen. Lydia war überglücklich. Auch wenn sie dadurch die letzten gemeinsamen Ferientage nicht mit Caroline verbringen konnte. Caroline beschwichtigte Lydia. Schließlich würden sie ja auch in Zukunft weiter Freundinnen bleiben und noch viel gemeinsam unternehmen. Caroline konnte hören, wie Lydia erleichtert aufatmete, bevor sie auflegte. Nun musste Caroline sich eine Beschäftigung suchen, bis ihre Reise in ein paar Tagen losgehen würde.

      Also konzentrierte sie sich auf das Packen der Koffer. Was anderes blieb nicht zu tun. Ungeduldig fragte sich Caroline, was sie wohl erwarten würde. Wie würden die anderen sein? Außer ihren Eltern hatte sie noch keine anderen Geweihten kennengelernt. Würde sie ihre Großmutter Leana endlich einmal persönlich kennenlernen? Wehmütig dachte sie an Lydia, die ihre Oma fast täglich besuchte und immer eine lustige oder spannende Geschichte darüber zu erzählen wusste. Doch Leana war nicht nur Carolines Oma, sondern auch das Oberhaupt einer Dynastie. Und Caroline wusste, dass es in der Geschichte ihrer Sippe auch dunkle Kapitel gegeben hatte. Leana hatte vermutlich auch heute noch zu viel zu tun, um sich um ihre Enkel aus Übersee zu kümmern. Zumal es ihnen gut ging und keine Gefahr in Sicht war.

      Gedankenverloren spielte Caroline an ihrer Halskette. Was würde sie lernen? Wie stark würden ihre Fähigkeiten tatsächlich werden?

      Caroline begann, sich darauf zu freuen, ihre neuen Kräfte endlich einmal ausprobieren zu dürfen. Sie konnte es kaum abwarten, ihre Kräfte mit anderen zu messen. Ob es noch weitere junge Geweihte wie sie geben würde? Wo sie wohl herkamen? Wer sie wohl waren?

      Je näher der Tag der Abreise rückte, umso unruhiger wurde Caroline. Ihre Mutter erteilte ihr fortlaufend gut gemeinte Ratschläge und half beim Packen. Doch das machte Caroline nur noch nervöser, bis sie schließlich völlig genervt ihre Mutter aus ihrem Zimmer warf und nachdrücklich die Türe hinter ihr schloss. Dann warf Caroline sich erleichtert aufs Bett und versuchte, sich ein wenig zu entspannen.

      Caroline musste wohl eingeschlafen sein, denn als sie erwachte, lag ihr Zimmer vollkommen im Dunkeln. Sie fragte sich schlaftrunken, warum sie wohl wach geworden war. Hatte sie etwas gehört? Nein, ihre innere Stimme sagte ihr, dass sie nichts gehört hatte. Aber dass etwas nicht stimmte, spürte sie trotzdem sofort. Plötzlich war sie hellwach. Ihr schoss der Gedanke durch den Kopf, dass jemand unbefugt ihr Heim betreten hatte. Sofort sprang sie auf und schlich im Dunkeln durch den Flur zur Treppe, die hinunter in die Wohnräume führte. Ohne ein Geräusch zu verursachen, glitt sie behände die Treppe hinunter. Das Licht ließ sie aus. Ihre neue Sicht zeigte ihr deutlich, wo sie sich befand. Eine Bewegung im Wohnzimmer erregte ihre Aufmerksamkeit. Vorsichtig schlich sie sich zur halb offenen Türe. Trotz der Finsternis konnte Caroline den Einbrecher deutlich sehen. Das Licht seiner Taschenlampe glitt über die Wohnzimmermöbel.

      Die Gestalt war dunkel gekleidet und hatte eine Maske übergezogen. Plötzlich erfasste der Lichtkegel Caroline. Der Einbrecher hatte sich wohl eher zufällig zu ihr umgedreht, um nach Wertgegenständen zu suchen. Er schien wie paralysiert. Dann ließ er die Taschenlampe vor Schreck fallen. Caroline erkannte deutlich, wie der Einbrecher hektisch begann, an seiner Tasche zu nesteln. Erstaunt bemerkte sie, dass er eine Waffe zog. Beiläufig fragte sich Caroline, ob er noch irgendetwas sagen würde, als sie sah, wie er den Abzug durchdrückte. Fast gleichzeitig nahm sie das aufblitzende Mündungsfeuer wahr. Caroline schien es, als ob die Kugel auf sie zu schweben würde. Irgendwie kam ihr die Geschwindigkeit des Geschosses viel zu langsam vor. Erstaunt beobachtete sie, wie die Kugel langsam, aber unerbittlich näherkam. Obwohl die Waffe offensichtlich einen Schalldämpfer besaß, machte sie einen Höllenlärm, wie Caroline fand. Sie wurde plötzlich wütend. Was fiel diesem Fremden ein, in ihrem Heim auf sie zu schießen? Sie setzte zu einem Sprung an. Während sie nach vorne hechtete, drehte sie sich in der Luft um die näher kommende Kugel herum. Der Dieb hatte keine Chance. Er registrierte erst, dass etwas nicht normal verlief, als er durch den Aufprall von Caroline umgerissen wurde und mit ohrenbetäubendem Lärm gegen das Schreibpult krachte.

      Das Nächste, was Caroline bewusst wahrnahm, waren ihre Eltern. Beide kamen über das Geländer auf sie zu gesprungen. Es sah aus, als ob sie sich in Zeitlupe bewegen würden.

      Sie wirkten bedrohlicher als sonst. Bei beiden waren die Eckzähne

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