Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman. Leni Behrendt

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman - Leni Behrendt страница 48

Leni Behrendt Staffel 1 – Liebesroman - Leni Behrendt Leni Behrendt Staffel

Скачать книгу

haben Sie es, gnädiges Fräulein. Fordern Sie meine Frau nicht mehr zur Schwärmerei auf. Was dabei herauskommt, haben Sie ja eben feststellen können.«

      »Und diese Feststellung erschüttert mich. Röslein, an deiner Wiege hat Kalliope bestimmt nicht Pate gestanden.«

      »Dafür aber Thalia.«

      »Das kann stimmen. Denn wo du mit deinem flinken Zünglein vorweg bist, wird selbst eine Tragödie zur Komödie.«

      »Das beruhigt mich ungemein. Und nun rüste dich, dort winkt das traute Vaterhaus. Dunkelheit umgibt es, nur ein Fenster ist erhellt.

      Dahinter wartet mein Muttchen, das nicht eher Ruhe finden kann, bis es alle Schäfchen um sich versammelt hat. Halten Sie bitte vor dem Hoftor, Herr Graf. Dann bleibt es Ihnen erspart, es zu öffnen.«

      »Wie Sie wünschen, gnädiges Fräulein.«

      Er hielt an, stieg aus und zog am Pferdegeschirr eine gelockerte Schnalle fest. Diese Gelegenheit benutzte Dina, um Rosita zuzuflüstern: »Hab’ Dank, Röslein, du hast mir heute sehr geholfen mit deinem goldenen Humor, hinter dem ein so weiches Herzchen steckt. Darf ich kommen, wenn mir das Herz wieder einmal schwer ist?«

      »So oft du willst, Dinalein«, kam es flüsternd zurück. »Ich werde stets für dich dasein. – Aber den Tuschkasten bringen wir doch um.«

      Da lachte das Mädchen hellauf, gab Detlef, der auf sie zutrat, die Hand.

      »Gute Nacht, Herr Graf. Herzlichen Dank für das Nachhausebringen.«

      »Gern geschehen, gnädiges Fräulein. Besuchen Sie uns recht bald wieder.«

      »Und ich bitte Sie und Ihre Lieben um dasselbe, Herr Graf.«

      Leichtfüßig eilte sie davon, und Detlef trat zu der Gattin, die ihn vergnügt anlachte.

      »Na, du kleiner Strolch, du warst ja heute glänzend in Form. Kriech unter die Decke, so weit du kannst. Es weht nämlich ein verflixt kühles Lüftchen. Das merkt man so recht, wenn man im Freien steht.«

      »Dann halte keine langen Reden, sondern husche in den weichen Pfühl!«

      Er tat’s, hüllte sich in die Pelzdecke, so gut es ging. Als er den Versuch machte, Rosita näher an sich heranzuziehen, wehrte sie schroff ab, worauf er achselzuckend die Zügel ergriff.

      »Dann nicht, du kleiner Trotzteufel. Meinetwegen friere!«

      Der Schlitten zog an. Zuerst herrschte Schweigen, bis Detlef fragte: »Willst du mir nicht sagen, warum Fräulein von

      Kyrt geweint hat?«

      »Um Gott, Detlef, hast du das gemerkt?« fuhr sie erschrocken auf, und er lachte.

      »Das war nicht schwer bei den rotgeweinten Äuglein. Und ich weiß auch, warum sie überflossen.«

      »Dann hast du und Paps uns schon länger belauscht?« fragte sie hastig.

      »Nein, nur von dem Moment deiner Mordlust an.«

      »Gott sei Dank!« Sie atmete befreit auf. »Frag mich nicht weiter, bitte!«

      »Bist ein liebes Kerlchen, Rosita. Hast durch deine Munterkeit deiner traurigen Freundin mehr geholfen, als es phrasenhafte Redensarten hätten tun können, mit denen man bei Trostsprüchen immer rasch bei der Hand ist. Ich bin stolz auf dich, kleine Frau.«

      »Ach, sieh mal an«, spottete sie, »mein Herr Gemahl kann mir auch mal was Nettes sagen. Sonst hat er nämlich ständig an mir etwas auszusetzen. Ich bin ihm nicht wohlerzogen genug, nicht elegant…«

      »Und vor allen Dingen zu stachlig«, fiel er ihr gelassen ins Wort. »Und ich habe keine Lust, mich ständig an deinen Stacheln zu ritzen.«

      Zuerst wollte sie empört auffahren, kniff dann jedoch die Lippen zusammen und schwieg vertrotzt.

      »Hast du die Sternschnuppe gesehen?« fragte er plötzlich in ihre aufrührerischen Gedanken hinein.

      »Nein, das interessiert mich nicht.«

      »Schade. Man hat bei diesem Naturereignis schließlich einen Wunsch frei. – Hast du denn keinen Wunsch?«

      »Nein.«

      »Aber ich. Weißt du auch, was ich mir gewünscht habe? Daß aus der wilden Rose eine edle wird.«

      »Darauf kannst du lange warten. Außerdem haben diese auch Dornen.«

      »Hast recht, kleine Frau«, lachte er amüsiert. »Wenn die Rosen keine Dornen haben, sind sie nicht echt.«

      Gleich darauf war Brandungen erreicht. Hinter den Fenstern des trauten Wohngemachs war es noch hell. Als sie es betraten, empfing der Vater sie vergnügt.

      »Kommt nur, auf euch wartet ein warmer Trunk. Der wird euern verklammten Gliedern guttun.«

      Und er tat seine Wirkung, der würzige Glühwein. Die Wänglein Rositas waren bald so rot wie der Trunk im Glase. Die Augen lachten mit dem Mund um die Wette.

      »Nun, Röslein, habe ich das gut gemacht?«

      »Sehr gut sogar, Paps. Du bist doch der beste Mensch von der ganzen Welt.«

      »Und derjenige, der neben dir sitzt?«

      »Natürlich auch; ihr beide seid für mich eins.«

      »Hm, sollen wir uns nun darüber freuen, mein Sohn?«

      »Eigentlich nicht, denn in dem Stadium, in dem unser Röslein sich befindet, pflegt man alles doppelt zu sehen.«

      »Pfui, Detlef, das war abscheulich! Jn dem Stadium befinde ich mich noch längst nicht. Ich bin böse und gehe schlafen. Zur Strafe bekommst du heute deinen Gutenachtkuß nicht.«

      »Oh, ich Armer! Wie werde ich das nur überstehen?«

      »Hoffentlich raubt es dir die Nachtruhe, du unverbesserlicher Spötter. – Komm, Paps, du sollst heute doppelt belohnt werden.«

      Er erhielt je einen Kuß auf die Wangen. Rosita rieb die ihren noch schmeichelnd dran, dann huschte sie lachend davon.

      Unter den Zurückbleibenden war es einige Zeit still, dann fragte der Vater: »Hat Rosita dir verraten, warum die kleine Dina sie heute besuchte und warum sie weinte?«

      »Das hast du auch gemerkt, Vater?«

      »Das war nicht schwer, Junge. Tränenspuren kann man nicht so rasch beseitigen.«

      »Das stimmt, mir fielen sie auch auf. Ich versuchte, Rosita darüber auszuhorchen, doch sie bat mich, nicht weiter zu fragen. Das gefiel mir an ihr. Denn die meisten Frauen pflegen ihr Herz auf der Zunge zu tragen.«

      »Ja, sie hat manches an sich, was gefällt. Aber leider ist sie ein Edelstein, der erst geschliffen werden muß, soll er in vol­lem Glanz erstrahlen. Ich verspreche mir sehr viel von dem Umgang mit Fräulein von Kyrt. Ein liebenswertes Menschenkind, die kleine Dina. Ich wundere mich, daß sie sich

Скачать книгу