Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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auch nicht«, erwiderte er und ging weiter. »Wieder eine Gemeinsamkeit, Contessa.«

      Graf Gerhard von Permont merkte nicht, dass er von einem dunklen Augenpaar beobachtet wurde, dass ihnen ein Mann folgte, der mit der Entwicklung der Dinge sehr zufrieden war.

      *

      Nur zwei Fenster des Palazzo an der Via di Porta waren erleuchtet. Manchmal bewegte sich ein Schatten hinter den feinen Stores.

      Der Palazzo Garibaldi war eines der schönsten Häuser an der Via di Porto, und wer es sich leisten konnte, ihn als Feriendomizil zu mieten, gehörte einer gehobeneren Gesellschaftsschicht an, zumindest musste er über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, denn die Miete des Palazzo konnte durchaus mit den Kosten eines Luxushotels verglichen werden.

      Drei Menschen hielten sich in dem Raum auf, der von der Besitzerin als Florentinerzimmer bezeichnet wurde.

      Silvia de Mirandola und Maria Santos saßen sich in Plüschsesseln gegenüber, während Marco di Rivera unruhig hin und her ging.

      »Wir dürfen keinen Fehler machen«, sagte er nachdenklich und blieb vor den Frauen stehen.

      »Du wiederholst dich«, bemerkte Silvia gelangweilt. »Wenn du uns nichts anderes zu sagen hast, dann schlage ich vor, wir ziehen uns in unsere Zimmer zurück. Ich bin müde und möchte schlafen.«

      »Du bist immer nur müde«, spottete der große dunkelhaarige Mann und beugte sich leicht vor. Wütend starrte er die jüngere der beiden Frauen an. »Begreifst du denn nicht, was uns da über den Weg gelaufen ist? Nein?«

      »Doch, aber warum diese Hektik? Der Graf ist über beide Ohren in mich verliebt. Genügt das denn nicht? Ich glaube, lieber Marco, ich bin Frau genug, um zu wissen, wie man einen Mann hält«, entgegnete Silvia wütend.

      Hätte Gerhard von Permont sie in diesem Augenblick sehen können – er wäre mehr als erstaunt gewesen. Silvia de Mirandola, die sich ihm gegenüber als Contessa ausgegeben hatte, benahm sich nicht im geringsten wie eine Dame.

      Sie hatte die Füße hochgelegt und lagerte sie auf einem kleineren Sessel. In der linken Hand hielt sie ein Whiskyglas, in der rechten eine Zigarette, an der sie heftig zog.

      Silvias dunkle Augen waren keineswegs mehr sanft. Sie funkelten wie die Lichter eine Raubtieres, und die üppigen Lippen waren jetzt schmal.

      »Streitet euch nicht, das bringt uns nicht weiter«, mischte sich nun Maria Santos, die Älteste des Trios, ein. »Wir haben gefunden, was wir suchten. Silvia ist klug genug, um die Gans, die goldene Eier legt, nicht zu verscheuchen.«

      Maria lachte laut auf. »Wichtig ist jetzt, dass wir mit dem Grafen nach Deutschland zurückkommen. Den Palazzo kann ich kaum noch bezahlen, und auch das Geld für weitere Reisen wird knapp. Also, Silvia, streng dich an.«

      Die jüngere nickte und leerte das Glas in einem Zug. Sie reichte es Marco, der es kommentarlos füllte.

      »Wird er alles glauben?«, fragte Maria Santos nachdenklich. Es hörte sich an, als stellte sie die Frage an sich selbst.

      »Warum nicht? In Neapel und Umgebung wimmelt es von verarmten Adeligen.« Marco lachte. »Warum sollte Silvia nicht eine von ihnen sein? Unsere Papiere sind so gut gefälscht, dass nicht mal die Zollbeamten bei unserer letzten Reise etwas merkten.«

      »Und bis zum Trauschein lassen wir es gar nicht kommen«, bemerkte Maria und lachte meckernd.

      Sie war eine Frau Mitte vierzig, die älter aussah. Im allgemeinen wurde sie als Silvias Kinderfrau ausgegeben, an der die Contessa angeblich mit abgöttischer Liebe hing.

      »Und wie lange habe ich Zeit?«, fragte Silvia und stand auf. Besprechungen dieser Art langweilten sie entsetzlich.

      »Vierzehn Tage.« Jetzt klang Marias Stimme hart. »Keinen Tag länger. Bis dahin musst du eine Einladung nach Deutschland erreicht haben. Alles andere läuft dann so wie besprochen.«

      »Ich werde es schon schaffen«, sagte Silvia leichthin und schob die Hand unter Marcos Arm. »Hier drinnen ist es furchtbar stickig, Liebling. Gehen wir ein bisschen hinaus?«

      »Wenn du mich so anschaust, kann ich dir fast nichts abschlagen«, erwiderte er leise, wandte sich an Maria und sagte in einer Art, die keinen Widerspruch duldete: »Wir brauchen frische Luft. Morgen sehen wir uns wieder.«

      Ohne sich weiter um Maria Santos zu kümmern, führte Marco die rassige Schöne hinaus. Sie gingen ein paar Stufen hinab, durchquerten den großen Salon und gelangten von hier aus auf die Terrasse.

      Eine kleine Treppe führte in den Innenhof hinab, in dessen Mitte Wasserspiele plätscherten.

      Mondstrahlen tanzten auf den Fontänen, der Jasmin verströmte einen betäubenden Duft.

      Und über diesem herrlichen Fleckchen Erde spannte sich ein samtener Himmel. Tausend und abertausend helle Lichtpunkte glänzen aus der schweigenden Dunkelheit des Alls, Zikaden zirpten ihr gleichtönendes uraltes Lied, Glühwürmchen trugen ihre Laternen durch die Nacht.

      Es war ein Abend für Verliebte, und Silvia schmiegte sich unwillkürlich enger an Marco.

      Sie liebte ihn, auch wenn es bei geschäftlichen Besprechungen häufig Differenzen gab – wenn sie allein mit ihm war, gab es nur noch Liebe zwischen ihnen.

      Marco führte sie zu einer Bank in einer Rosenlaube. Sie setzten sich, und er fragte leise: »Glaubst du, dass du diesen Grafen für eine gewisse Zeit ertragen kannst?«

      »Habe ich eine andere Wahl?« Es klang bitter, und Silvia seufzte, als sie den Kopf an seine Schulter lehnte. Zwei Seelen wohnten in Silvias Brust.

      Einerseits war sie skrupellos genug, um einem Mann Liebe vorzuheucheln, wenn sie sich dadurch Profit erhoffte. Andererseits jedoch hätte sie gern auf diese Lügen verzichtet, wenn sie über genügend Geld verfügt hätte, das ihr das gewünschte Leben erlaubte.

      »Wenn du genug Geld abgestaubt hast, werde ich wieder im Spielkasino mein Glück versuchen. Hab Vertrauen, mein Liebes, denn eines Tages werde ich den ganz großen Coup landen, und dann werden wir nur noch für uns leben.«

      Leidenschaftlich presste er sie an sich, bedeckte ihr Gesicht mit glühenden Küssen und flüsterte ihr verliebte Worte zu.

      »Und Maria?«, fragte sie, als Marco ihr endlich eine Atempause gestattete.

      »Tja, das ist ein Problem …«

      »Das ist es nicht«, antwortete Silvia heftig. »Maria bleibt dabei und – basta. Sie war es, die mich aus der Gosse geholt und mir Umgangsformen beigebracht hat. Ihr habe ich es zu verdanken, dass ich mich benehmen kann. Sie wird bei mir bleiben, und davon lasse ich mich nicht abbringen.«

      »Oh, eine der wenigen anständigen Regungen?«, spottete er gutmütig. »Na schön, wenn du auf deine Busenfreundin nicht verzichten willst, nehmen wir sie zu uns. Wir brauchen irgendwann auch mal ’ne Kinderfrau, meinst du nicht auch?«

      Ungläubiges Staunen malte sich auf Silvias Gesicht aus, dann fiel sie Marco um den Hals und sagte überglücklich: »Oh, Marco, ich wusste, dass du mich verstehst. Ich wusste es, und ich liebe dich dafür noch viel mehr.«

      *

      Ein

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