Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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kommen hinter Schloß und Riegel.«

      »Ich hab’ aber einen Schuldschein unterschrieben«, sagte Lothar, »über eine Million.«

      »Wenn man dich dabei unter Druck gesetzt hat«, erklärte Hans, »dann zählt das eh nicht. Du kommst da wieder raus, Bruder, das verspreche ich dir.«

      »Ich weiß gar nicht, was ich sagen und wie ich dir danken soll.« Man sah deutlich, welch schlechtes Gewissen Lothar hatte.

      »Ich wüßte schon, wie du dich dankbar zeigen könntest«, erwiderte Hans.

      »Wie…?«

      »Ich habe mich verliebt und gedenke bald zu heiraten«, antwortete Hans von Adelsbach.

      »Du willst heiraten?« Erstaunt sah Lothar seinen Bruder an.

      Der nickte. »Ja. Und da ich deine Einstellung zu gewissen Dingen kenne, bitte ich dich, Marianne gegenüber nicht den erhabenen Adligen zu spielen.«

      »Marianne…?«

      »Ja, ich werde Marianne Burgner heiraten«, antwortete Hans.

      »Die Enkelin unseres ehemaligen Gärtners?« Lothar sah seinen Bruder mit großen Augen an.

      Der nickte. »Ja, die Nanni ist die Enkelin des alten Gustl.«

      Da atmete Lothar tief durch, dann lächelte er. »Du hast einen guten Geschmack, sie ist ein sehr hübsches Mädchen. Liebst du sie denn?«

      »Mehr als alles andere…!«

      »Dann wünsche ich dir und deiner hübschen Frau alles Gute.«

      Lothar lächelte. »Ich schätze, ich muß meine Einstellung auch vielen anderen Dingen gegenüber ändern.«

      »Falls du es noch nicht wissen solltest«, fügte Hans noch hinzu, »auch deine Schwester wird bald heiraten.«

      Lothar nickte. »Diesen Robert?«

      »Ja, sie wird Robert Schwartz heiraten«, antwortete Hans. »Die beiden sind sehr verliebt und, wie es aussieht, auch sehr glücklich miteinander.«

      Lothar stand einen Moment ganz still da. »Seit ich weiß, daß du und Christiane, wie es aussieht, bürgerlich heiraten werdet und dabei auch noch glücklich seid, frage ich mich, ob ich nicht eine Entwicklung verpaßt habe.«

      Jetzt lachte Prinz Hans. »Das zu prüfen, lieber Bruder, könnte unter Umständen sehr reizvoll sein.«

      *

      Nanni war aufgeregt wie nie. Immer wieder lief sie zum Fenster und sah hinaus. Hans hatte sich für den Abend zu Besuch bei ihren Eltern und Großeltern angesagt.

      »Was will er denn?« hatte ihr Großvater gefragt. »Nur so wird er ja nicht kommen.«

      Nanni hatte mit den Schultern gezuckt und gesagt, genau wisse sie es auch nicht. Als dann der Wagen vorfuhr, stieg Hans aus und kam zum Haus, in seinen Händen hielt er zwei große und einen kleinen Blumenstrauß. Einen Strauß überreichte er Nannis Großmutter und einen Nannis Mutter.

      »Für dich«, sagte er zu Nanni, »hab’ ich heute Wiesenblumen gepflückt. Ich bin nicht so geschickt im Umgang mit Blumen wie du, aber sie kommen von Herzen.«

      Nanni bekam einen roten Kopf, wußte einen Augenblick lang nicht, wie sie reagieren sollte, dann flog sie Hans um den Hals. Ihrem Großvater wäre fast die Pfeife aus dem Mund gefallen, und ihre Eltern sahen verlegen zur Seite.

      Gustl Burgner räusperte sich, und wer ihn kannte, der wußte, daß er was sagen wollte.

      »Lassen S’ mich erst was loswerden«, sagte Hans. »Mein Besuch heute hat nämlich einen ganz besonderen Grund.«

      Daraufhin starrten ihn alle an. »Und?« sagte schließlich Gustl Burgner. »Was ist der Grund?«

      Da zog Hans ein kleines Kästchen aus der Tasche seiner Weste, öffnete es, nahm einen Brillantring heraus und sagte: »Ich wollte Marianne bitten, meine Frau zu werden.«

      Es war mucksmäuschenstill im Wohnzimmer der alten Burgners, denn dort hatten sich alle versammelt.

      »Mach dich nicht lustig über mein Mädchen, Hoheit…!« Der Gustl hatte seine Sprache wiedergefunden.

      »Mir war nie was so ernst wie dieser Moment«, murmelte Hans, dann steckte er den Ring Marianne an den Finger. »Diesen Ring haben alle Adelsbacher Fürstinnen getragen. Meine Großmutter läßt ganz herzlich grüßen.« Dann sah er Marianne verliebt an. »Sie hat gesagt, sie wüßt’ keine Frau, der sie den Ring eher gönnen würd’ als dir…!«

Morgen wirst du um mich weinen

      Leises Lachen klang aus dem blauen Zimmer, und Amanda, die Zofe, lächelte, als sie dies hörte. Ja, Gräfin Ludovica war völlig verändert, wenn Baroness Ulrike zu Besuch auf Pallenberg war.

      »Ich möchte wissen, wo der Tee bleibt?«, hörte Amanda die Gräfin sagen.

      Die Zofe schnitt eine Grimasse. Himmel, den Tee hatte sie völlig vergessen! So rasch sie konnte, begab Amanda sich ins Souterrain, in dem die Wirtschaftsräume untergebracht waren.

      »Amanda kann nicht alles machen, Tante Ludovica.« Ulrike Baroness von Menden nahm die Zofe in Schutz. »Es ist an der Zeit, dass Otto wieder gesund wird.«

      »Papperlapapp«, murrte die alte Dame. »Was heißt hier gesund? Er soll sich zur Ruhe setzen. Immerhin ist er ein Jahr älter als ich.«

      Ulrike lachte über Tante Ludovicas Art, doch wer sie nicht kannte, konnte die Gräfin gut und gern für einen weiblichen Dragoner halten. Sie verstand es meisterhaft, ihr gutes Herz hinter einer rauen Schale zu verbergen.

      »Ich kann mir schon denken, warum Otto seinen wohlverdienten Ruhestand hinausschiebt, Tante Ludovica. Er hat einfach Angst davor, Pallenberg verlassen zu müssen. Es ist seit vierzig Jahren seine Heimat.«

      Ludovica Gräfin von Permont zupfte an den dunklen Spitzen des schwarzen Kleides. Sie trug mit Vorliebe Schwarz oder verschiedene Grautöne und ließ sich durch nichts und niemanden davon überzeugen, dass man in ihrem Alter auch noch andere Farben wählen konnte.

      »Das soll es auch bleiben.« Tante Ludovica räusperte sich. »Obwohl ich nicht die Absicht habe, Schloss Pallenberg zu einem Altersheim zu machen. Ich habe lange darüber nachgedacht und mich dazu entschlossen, ihm das ehemalige Verwalterhaus zur Verfügung zu stellen. Natürlich werde ich auch eine kleine Miete von Otto verlangen. Er ist sehr stolz, musst du wissen.«

      Ulrike betrachtete die alte Dame liebevoll. Dass sie sogar daran dachte, den Stolz des alten Dieners nicht zu verletzen, zeugte besonders von ihrer großherzigen Gesinnung.

      »So, und jetzt lass uns nicht länger von Otto reden.« Tante Ludovica griff nach dem Gehstock aus Ebenholz, dessen reichverzierter Griff aus Elfenbein gefertigt war.

      »Was möchtest du, Tante Ludovica? Bitte, sag es, und ich hole es dir!«, rief die Baroness und wollte aufstehen.

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