Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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Wetter, die Ernte und Pferde, und Katharina bemerkte gar nicht, wie die Zeit verrann. Sie gestand sich ein, dass sie sich in Philipps Gegenwart ausgesprochen wohl fühlte. Obwohl sie ihm heute erst das zweite Mal begegnet war, kam es ihr vor, als würde sie ihn schon viel länger kennen. Sie mochte seinen Humor, und er schien ihren zu mögen.

      Hin und wieder blitzte in seinen Augen ein sonderbarer Ausdruck auf. War es Zärtlichkeit? Katharina fühlte sich von verwirrenden Gefühlen überschwemmt. Ihr Magen flatterte, ihr Herz schlug schneller. War sie dabei, sich zu verlieben?

      Es klopfte an der Tür, und der Butler trat ein. »Verzeihung, Durchlaucht. Bleibt die Komtess zum Essen?«

      Katharina warf einen Blick auf die Uhr. Halb zwölf

      »Möchten Sie?«, fragte Philipp.

      Katharina schüttelte energisch den Kopf. Sie sah die Enttäuschung auf Philipps Gesicht und erklärte schnell: »Ich bin gestern Abend erst angekommen. Da kann ich Tante Irene heute Mittag nicht alleine lassen. Wie ich sie kenne, hat sie ein Drei-Gänge-Menü gezaubert. Wissen Sie, Kochen ist ihr Hobby. Es wäre unhöflich, sie alleine zu lassen.«

      Sie erhob sich, und Philipp folgte ihrem Beispiel. »Da haben Sie allerdings recht«, gab er zu. »Also kein weiteres Gedeck, Johannsen. Und sagen Sie bitte in den Stallungen Bescheid, dass wir weiterreiten wollen.«

      Johannsen verließ den Raum mit einer Verbeugung.

      Katharina und Philipp folgten ihm. Bis die Pferde wieder gesattelt waren, wanderten sie ein wenig im Park umher. Katharina mochte den Rosengarten, den Philipps Großmutter angelegt hatte, und bewunderte eine Sonnenuhr aus dem achtzehnten Jahrhundert.

      Als sie losritten, nahmen sie den kürzesten Weg zum Gut Lindenhain. Noch immer brauchten sie über zwanzig Minuten. Katharina prägte sich den Weg so gut es ging ein, damit sie ihn später allein finden konnte.

      Auf dem Gut kam ihnen Irene entgegen. Sie hatte ihre Reitkleidung abgelegt und trug wieder einen schlichten Hosenanzug. »Ich habe euch kommen sehen. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass du zum Mittag kommst, Katharina.«

      »Aber Irene. Ich kann dich doch nicht hängen lassen. Du hast doch sicher wieder tagelang in der Küche gestanden«, sagte Katharina und glitt aus dem Sattel.

      »Unsinn«, wehrte Irene ab. »Ich habe eine Kanzlei zu führen, wie du weißt. Ich koche doch nur zum Spaß.«

      »Das aber sehr gut.«

      »Danke. Möchten Sie zum Essen bleiben, Fürst?«

      Philipp schüttelte den Kopf. »Danke für das Angebot. Aber meine Geschwister sind gestern angekommen. Sie wären sicher ebenso enttäuscht, wenn ich nicht zum Mittag da bin.« Er schenkte Katharina ein Lächeln, in dem Bedauern und noch etwas anderes lag. Zuneigung? Vielleicht sogar Liebe? »Sie sehen, auch ich habe familiäre Verpflichtungen.«

      Sie erwiderte das Lächeln warm.

      Philipp verabschiedete sich und wendete sein Pferd.

      »Sehen wir uns morgen?«, fragte Katharina spontan. Sie konnte ihn unmöglich einfach so gehen lassen.

      Er überlegte einen Augenblick. »Ich muss morgen arbeiten. Ich könnte Ihnen also höchstens einen Ausritt morgens um sieben oder einen abends ab sechs anbieten.«

      »Morgen früh ist prima. Da ist die Luft noch frisch. Treffen wir uns an dem kleinen See, wie heute Morgen?«

      »Ich werde dort sein.« Philipp nickte den Frauen noch einmal grüßend zu und ritt davon.

      Katharina sah ihm bedauernd nach und unterdrückte ein Seufzen.

      Irene hakte sich bei ihr unter und drückte ihren Arm fest. »Gehe ich Recht in der Annahme, dass dir der Fürst nicht völlig gleichgültig ist?«

      »Ich kenne ihn doch kaum«, wehrte Katharina ab. Das leichte Ziehen in ihrem Herzen sprach jedoch eine ganz andere Sprache. Es sprach von Sehnsucht, die sich nicht darum scherte, wie lange Katharina den Fürsten kannte.

      Irene lachte leise und wissend. »Das ist auch nicht immer nötig, um sich zu verlieben.«

      *

      Fürst Philipp trennte sich nur ungern von der Komtess. Während er durch den Wald und über den Hügel ritt, dachte er weiter an sie. Katharina war unkompliziert und fröhlich. In ihrer Gegenwart fühlte er sich entspannt und ruhig, obwohl sie beide erst heute Morgen nähere Bekanntschaft geschlossen hatten.

      Sie war so ganz anders als Fiona Daldorf. Fiona achtete vom Aufstehen bis zum Zubettgehen auf Äußerlichkeiten, und sie war sich ihrer Wirkung sehr bewusst – speziell ihrer Wirkung auf Männer. Philipp gestand sich bitter ein, dass auch er Fionas Reizen erlegen war. Ihre Beziehung hatte ein gutes Jahr gedauert. Am Ende hatte es Philipp nicht mehr ertragen, wie besitzergreifend und eifersüchtig Fiona gewesen war. Er hatte kaum einen Schritt ohne sie tun können.

      Ein bitteres Lächeln spielte bei der Erinnerung um die Lippen des Fürsten. Sein Vater hatte damals doch Recht gehabt. Er hatte gleich gesagt, dass Fiona keine Frau für Philipp wäre. Er selbst hatte die Warnung in den Wind geschlagen. Er hatte angenommen, sein Vater störe sich an Fionas bürgerlicher Herkunft. Justus von Hohenstein hatte sehr traditionelle Vorstellungen, die diese Stellung mit sich brachte. Eine Bürgerliche zu heiraten kam ihm ebenso abwegig vor, wie die Güter und die Angestellten im Stich zu lassen.

      Die Trennung von Fiona war für Philipp schmerzhaft gewesen. Sie wollte ihn nicht ziehen lassen. Genaugenommen wollte sie das noch immer nicht. Doch inzwischen hatte Philipp sein Herz gegen sie abgeschirmt und begegnete ihr mit kühler Distanz.

      In den zwei Jahren seit ihrer Trennung hatte Philipp keine andere Frau getroffen, die ihn interessiert hätte. – Bis gestern, als ihn eine Frau mit einem roten Auto nach dem Weg gefragt hatte. Philipp lächelte. Der Ausritt mit Katharina heute Morgen war der schönste seines ganzen Lebens gewesen. Er hatte das Gefühl gehabt, ganz er selbst sein zu können, keine Rolle spielen zu müssen. Das war wunderbar.

      In Philipp tauchte die Frage auf, wie es wäre, sein Leben mit Katharina zu teilen. Mit ihr zusammen morgens aufzuwachen, über die Aufgaben zu sprechen, die auf den fürstlichen Gütern anstanden. Er stellte sich vor, wie es wäre, mit ihr zusammen im Winter vor dem Kamin zu sitzen. Ein warmes Gefühl breitete sich in seiner Brust aus.

      Er schalt sich einen Narren. Für solche Phantasien war es viel zu früh. Erst einmal sollte er sich auf den nächsten Morgen freuen. Katharina blieb nur ein paar Monate. Dann würde sie wieder nach Eckernförde gehen, um dort ihr Referendariat fortzusetzen. Ob sie einen Freund dort hatte? Der Gedanke schoss wie ein Pfeil durch Philipps Gedanken. Er spürte eine Woge der Eifersucht in sich aufwallen und rief sich zur Ordnung. Katharina hatte nichts von einem Freund auch nur angedeutet. Andererseits war sie eine attraktive Frau. Wieso sollte sie keinen Freund haben? Weil sie sich dann nicht so verhalten hätte, sagte Philipp sich. Katharina war viel zu ehrlich, um eine Beziehung geheim zu halten.

      Philipp ritt aus dem Wald und erreichte das Schloss.

      Von den Stallungen kam ihm Laura entgegen. »Philipp! Da bist du ja. Was erzählt Johannsen da? Du hast eine Komtess mit aufs Schloss gebracht? Wer ist sie? Woher kennst du sie? Und warum hast du nichts von ihr erzählt?«

      Philipp ließ sich aus dem Sattel gleiten. »Ich habe dir noch nichts von ihr erzählt, weil ich sie im Grunde erst heute Morgen

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