Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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um sie hierher einzuladen. Also: wer ist sie?«

      Philipp erzählte seiner Schwester wie er Katharina am Vortag begegnet war und wie sie sich am Morgen zufällig getroffen hatten.

      Laura sah ihn wissend an. »Klingt für mich, als seist du schwer verschossen in diese Katharina. Schade, dass wir nicht da waren. Ich hätte sie zu gerne kennen gelernt. Na ja, vielleicht beim nächsten Mal.«

      Das hoffe ich, dachte Philipp im Stillen.

      *

      Am nächsten Morgen ritt der junge Fürst wieder mit Katharina aus, und wie am Vortag verstanden sie sich blendend. Er führte sie über Wege, die sie noch nicht kannte, und sie schwärmte von der Schönheit der Gegend. Philipp liebte das Land seiner Vorfahren und freute sich daher besonders über das Lob.

      Später am Vormittag saß er im fürstlichen Arbeitszimmer hinter dem wuchtigen Schreibtisch aus Mahagoni. Er versuchte, sich auf die laufenden Geschäfte des Gutes zu konzentrieren, doch schweiften seine Gedanken immer wieder zu Katharina. Sie hatte eine natürliche Anmut zu Pferde, und die eng anliegende Reitkleidung brachte ihre schlanke, sportliche Figur gut zur Geltung. Philipp hatte noch ihr Lachen im Ohr, und sah das Blitzen ihrer blauen Augen vor sich. Die Komtess von Erlenburg berührte ihn auf eine besondere Weise. Ein flüchtiges Lächeln zuckte um seine Lippen. Laura hatte Recht. Er war in Katharina verliebt.

      Seine Gedanken wurden unterbrochen, als es klopfte. Der Butler, Johannsen, trat ein. »Herr Rehmann möchte Sie sprechen, Durchlaucht.«

      Der Fürst runzelte die Stirn. Was führte den Eigentümer der Rehmann Pharma zu ihm? Normalerweise besprachen Sie Geschäftsangelegenheiten am Telefon. Er stand auf, um den Gast zu begrüßen, und rückte seine Krawatte zurecht.

      »Entschuldigen Sie, dass ich so unangemeldet vorbeikomme, Fürst Hohenstein«, sagte Herr Rehmann. Er war klein und stark übergewichtig. Seine Glatze glänzte vor Schweiß. Er nestelte ein Taschentuch aus der Jacke seines eleganten Anzugs und wischte sich über den Kopf.

      »Setzen Sie sich doch. Was kann ich für Sie tun?« Philipp wies zu einer Sitzgruppe aus englischen Stilmöbeln, die vor dem Kamin des Arbeitszimmers stand.

      »Danke.« Herr Rehmann ließ sich schwer in einen Sessel fallen.«

      Philipp nahm neugierig ihm gegenüber Platz.

      »Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll«, erklärte Herr Rehmann, als er hinter dem Taschentuch auftauchte. »Die Sache ist mir äußerst unangenehm. Zumal ich sie mir gar nicht erklären kann.«

      »Fangen Sie am besten von vorne an«, schlug Philipp vor. Er kannte Herrn Rehmann schon seit seiner Kindheit. Seit sein Vater vor fast zwanzig Jahren als stiller Teilhaber in die Firma eingestiegen war. Herr Rehmann war normalerweise die Ruhe selbst. Doch heute wirkte er ausgesprochen fahrig.

      »Nun ja. Es geht um das neue Medikament, das wir entwickelt haben. Und um die Kredite, die wir deswegen aufnehmen mussten. Das Medikament ist sehr gut. So gut wie keine Nebenwirkungen. Daher haben wir viele Bestellungen dafür.«

      »Das ist doch wunderbar«, sagte Philipp.

      »Selbstverständlich.« Herr Rehmann nickte. »Aber seit etwa zwei Monaten haben wir Probleme. Die Qualitätskontrolle weist immer wieder große Chargen des Medikaments als schadhaft aus. Wir können diese Medikamente nicht verkaufen. Und wir finden den Fehler einfach nicht. Es ist wie verhext. Inzwischen haben wir Lieferschwierigkeiten.« Herr Rehmann zögerte. Das, was er jetzt zu sagen hatte, war ihm sichtlich peinlich: »Ohne Lieferungen bleiben die Einnahmen aus.«

      Philipp war alarmiert. »Aber das Problem lässt sich doch sicherlich lösen?«

      »Das auf jeden Fall. Die Frage ist nur, wie lange wir brauchen werden.« Herr Rehmann fuhr sich erneut mit dem Taschentuch über die Glatze. »Im Moment sind wir nicht in der Lage, die Kredite zurückzuzahlen, weil wir nichts verkaufen können.«

      Ein Eisklumpen breitete sich in Philipps Magen aus. »Die Kredite sind durch das Schloss und die Ländereien abgesichert.«

      Herr Rehmann nickte unglücklich. »Deswegen bin ich hier. Ich versichere Ihnen, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um das Problem mit dem Medikament zu lösen. Immerhin haftet auch mein gesamtes Privatvermögen für die Rehmann Pharma. Ich stehe auch schon mit der Daldorf-Bank in Verbindung, um eine Stundung zu bekommen. Aber … aber ich kann einfach nicht garantieren, dass alles gut geht.«

      Philipp war wie vor den Kopf geschlagen. Sein Vater hatte vor zwei Jahren eine Hypothek auf das gesamte Eigentum der Familie aufgenommen. Er glaubte an Rehmann und an das neue Medikament. Nun drohte möglicherweise der Konkurs.

      Fürst Philipp stand auf und trat ans Fenster. Vor ihm erstreckte sich der Park des Schlosses. Die weiten Rasenflächen und alten Bäume lagen im Sonnenlicht. Philipp hatte sein ganzes Leben hier verbracht und verspürte eine enge Bindung zu dem Land. Er hatte nie damit gerechnet, dass dem Besitz Gefahr drohte.

      »Es tut mir leid. Ich versichere Ihnen nochmals, dass ich alles tun werde, um die Angelegenheit zu regeln. Glauben Sie mir, ich möchte die Rehmann Pharma auch nicht verlieren.« Herr Rehmann ächzte, als er sich aus dem Sessel stemmte.

      Philipp riss sich zusammen und drehte sich um. »Selbstverständlich glaube ich Ihnen. Danke, dass Sie sich persönlich herbemüht haben, um mich zu informieren.«

      »Das war das Mindeste, das ich tun musste.«

      *

      Die Ausritte mit Philipp am frühen Morgen genoss Komtess Katharina sehr. Sie fühlte sich wohl in seiner Gegenwart und genoss die langsam wachsende Vertrautheit. Getrübt wurde ihre Freude nur dadurch, dass der Fürst oft düster und abwesend wirkte, als hätte er Sorgen. Katharina hätte gerne gewusst, was ihn bedrückte, doch wäre es ihr indiskret erschienen, ihn zu fragen. Sie verstanden sich zwar blendend, kannten sich immerhin aber erst eine Woche. So beschränkte sich Katharina auf den Versuch, Philipp aufzuheitern, was ihr meistens gelang.

      Wenn sie gerade nicht mit dem Fürsten ausritt, streifte Katharina zu Fuß durch die Umgebung oder legte sich mit einem Buch auf die Liege im Garten. Meistens blieb das Buch zugeklappt auf ihrem Schoß, weil sie an Philipp dachte. An sein Lächeln, seine warmen braunen Augen, an seine sportliche Figur, in deren Nähe sie sich so geborgen fühlte. Und sie dachte an die Berührung seiner Hände, wenn er sie begrüßte oder ihr über einen Bach half. Die Berührungen lösten immer ein angenehmes Kribbeln in ihr aus. Katharina gestand sich ein, dass sie sich in den gutaussehenden Fürsten verliebt hatte. Und sie spürte die leise Hoffnung, dass ihre Liebe erwidert wurde.

      Als ihre Woche Urlaub um war, musste sie leider auf die morgendlichen Ausritte verzichten. Sie und Tante Irene fuhren früh in die Kanzlei. Die lag in der Innenstadt von Bad Segeberg, im ersten Stock eines modernen Gebäudes. Irene führte Katharina herum, stellte ihr die Mitarbeiter vor und öffnete schließlich eine Bürotür. Helles Sonnenlicht flutete in einen Raum, der mit Möbeln aus Stahlrohr und satiniertem Glas eingerichtet war.

      »Dies ist das Büro meines Partners. Er ist zurzeit im Urlaub, du kannst es also benutzen.«

      Katharina trat ans Fenster und schob die Gardine ein Stück zur Seite. Sie blickte auf die Fußgängerzone hinaus. Menschen eilten zur Arbeit oder genossen die Strahlen der Sonne. Auf der anderen Straßenseite erhob sich ein eindrucksvoller Rotsteinbau. Daldorf-Bank stand in goldenen Lettern über dem Eingang.

      »Eine Privatbank? In dieser kleinen

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