Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman. Maria Czigler Bianca

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Fürstenkrone Staffel 8 – Adelsroman - Maria Czigler Bianca Fürstenkrone

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fürchte noch nicht.«

      Die Worte trafen Philipp wie eine kalte Dusche. Unwillkürlich richtete er sich in seinem Stuhl auf und fasste den Telefonhörer fester. »Wie meinen Sie das?«

      »Frau Daldorf wies darauf hin, dass die Regeln für Kredite neuerdings strenger sind. Daher haben wir noch keine Einigung erzielen können. Aber wir sind für Dienstag zu einem weiteren Gespräch verabredet.« Wieder zögerte Herr Rehmann einen Augenblick. »Ich denke es wäre gut, wenn Sie daran teilnähmen, Fürst. Immerhin haftet der fürstliche Besitz für einen Kredit.«

      Mit Fiona über Geld und Kredite zu verhandeln war das letzte, was Philipp wollte. Im Stillen verfluchte er Herrn Rehmann und seinen Vater dafür, dass sie ausgerechnet bei der Daldorf-Bank den Kredit aufgenommen hatten. Er atmete tief durch und sagte ruhig: »Selbstverständlich komme ich, Herr Rehmann.«

      *

      Der Samstag brach mit drückender Schwüle an. Es würde sicherlich ein Gewitter geben im Laufe des Tages. Aber daran dachte Komtess Katharina nicht, als sie die hellblaue kurzärmelige Seidenbluse anzog, die ihre blauen Augen so wunderbar betonte. Dazu ein enger kurzer Seidenrock in Dunkelblau und neue Pumps. Ihre blonden Haare hatte sie gestern noch schneiden lassen, so dass sie wieder kurz über den Schultern endeten. Katharina musterte sich kritisch in dem Spiegel des Bauernschranks, der in der Diele stand, und fand nichts auszusetzen.

      »Was habe ich für eine elegante und schöne Nichte«, sagte Irene. Sie stand in der Küchentür und musterte Katharina wohlwollend. »Da komme ich mir ja richtig bieder vor.«

      Katharina lachte. »Wenn ich eine Schürze umbinden und einen Kochlöffel in der Hand halten würde, sähe ich auch bieder aus.« Sie wechselte das Thema. »Macht es dir wirklich nichts aus, wenn ich den ganzen Tag fort bin?«

      »Nein. Ich sehe doch, wie verliebt du in Fürst Philipp bist.«

      Katharina wurde rot. »Ist das so offensichtlich?«

      Irene lächelte. »Kein Grund, sich zu schämen. Ihr gebt ein hübsches Paar ab. Und ich fand den Fürsten schon immer sympathisch.«

      Katharina fiel keine Erwiderung darauf ein. Zum Glück wurde sie einer Antwort enthoben, weil es in diesem Augenblick an der Tür schellte. Katharina öffnete. Fürst Philipp stand vor ihr, ein Bouquet gelbe Nelken in der Hand. Er trat an Katharina vorbei und überreichte Irene die Blumen. »Guten Morgen, Frau Lorenzen. Ich hoffe, Sie verzeihen mir, dass ich Ihnen Katharina entführe.«

      »Wie aufmerksam.« Irene freute sich sichtlich über den Strauß. »Machen Sie sich keine Gedanken. Ich habe Katharina ja die ganze Woche für mich.«

      Katharina griff nach ihrer Handtasche, und mit einem kurzen Gruß verließen sie das Haus.

      »Genießt den Tag!«, rief Irene ihnen hinterher.

      »Ihre Tante ist sehr nett«, sagte Fürst Philipp, als er den Wagenschlag des Cabrios für Katharina aufhielt.

      »Ich könnte mir keine bessere Tante wünschen«, stimmte Katharina zu und wechselte das Thema. »Wohin fahren wir?«

      »Ich dachte an Lübeck. Aber grundsätzlich: wohin Sie möchten«, sagte Philipp mit einem charmanten Lächeln.

      »Lübeck ist wunderbar. Ich war schon Ewigkeiten nicht mehr dort.«

      Katharina genoss die Fahrt. Der warme Sommerwind strich ihr über die Haut, und der Duft frisch gemähten Heus lag in der Luft. Das Korn auf den Feldern leuchtete gelb in der Sonne. In den Seen, an denen sie vorbeikamen, funkelte das Wasser. Es war ein herrlicher Tag, nur im Westen zogen sich dunkle Wolken am Horizont zusammen.

      Als sie in Lübeck auf einen Parkplatz bogen, warf Philipp einen skeptischen Blick auf die Wolken und schloss das Verdeck, bevor sie den Wagen verließen.

      »Nur zur Sicherheit«, erklärte er.

      Hand in Hand schlenderten sie am Holstentor vorbei Richtung Rathaus. Katharina genoss Philipps Nähe und schmiegte sich unwillkürlich an ihn. Während sie durch die Gassen der Altstadt bummelten und die Bürgerhäuser vergangener Jahrhunderte bestaunten, zog sich der Himmel immer weiter zu. Wind kam auf und fegte durch die engen Gassen.

      »Sollen wir irgendwo einkehren?«, fragte Philipp besorgt.

      Katharina schüttelte den Kopf. Eine Bö trieb ihr eine Strähne ihres Haares in den Mund, und sie fischte sie wieder heraus. »Ich mag Wind und Wolken. Brütende Hitze hatten wir lange genug.«

      Sie gingen zum Fluss und spazierten an der Trave entlang. Plötzlich zuckten Blitze, und der Himmel öffnete seine Schleusen. Der Regen setzte überraschend und heftig ein. Katharina und Philipp waren durchnässt, bevor sie auch nur einen Baum erreicht hatten, unter den sie sich notdürftig stellen konnten.

      Der Regen drang durch Katharinas Sommerkleidung. Obwohl es noch immer warm war, bekam sie eine Gänsehaut und rieb ihre Arme. Philipp bemerkte es. Er zog sein Jackett aus und legte es Katharina um die Schultern.

      »Sie werden ganz nass«, protestierte sie.

      Philipps weißes Hemd klebte an seinem Körper. Er zuckte die Schultern und sah Katharina in die Augen. Sie standen so dicht voreinander, dass Katharina die Wärme seines Körpers spürte. Auf einmal zog Philipp sie an sich und küsste sie. Katharina erwiderte den Kuss und schlang die Arme um Philipps kraftvollen Körper. Es schien ihr das Natürlichste von der Welt, ihn zu küssen, während der Regen auf sie herunterstürzte, der Wind an ihren Kleidern riss, Blitze flammten und Donner krachend durch die Straßen fuhr.

      Es kam Katharina gleichermaßen wie eine Ewigkeit vor und als ob keine Sekunde verstrichen sei, als Philipp sich von ihr löste.

      Seine dunklen Haare klebten nass an seinem Kopf, und er strich sie mit einer Hand beiseite. Er schenkte Katharina ein schiefes Lächeln. »Den Regen hatte ich nicht eingeplant. Meine Vorstellung ging eher dahin, dich nach einem kleinen Spaziergang in ein Restaurant einzuladen.«

      Katharina zog unwillkürlich sein Jackett enger um die Schultern, um sich vor dem Regen zu schützen. »Netter Plan. Aber glaubst du, die lassen uns rein? Du siehst aus, als hätte man dich gerade aus der Trave gezogen, und ich sicher nicht besser.«

      Schalk blitzte in Philipps Augen auf. »Ich kenne ein Restaurant, da haben sie Holzstühle. Wenn wir die volltropfen, stört das wohl kaum.«

      Katharina ging auf seinen spaßhaften Ton ein: »Ich hoffe, der Wirt sieht das genauso.«

      Fürst Philipp legte ihr einen Arm um die Taille, und sie gingen eng aneinandergeschmiegt zu dem Restaurant, das wirklich kaum fünf Minuten entfernt lag.

      Den Wirt schienen seine tropfnassen Gäste nicht zu stören. Er erkannte den Fürsten und geleitete ihn und Katharina zu einer gemütlichen Nische. Das Restaurant war Jahrhunderte alt, sorgfältig restauriert und gepflegt. An den Wänden hingen Schiffsglocken, Sextanten und Seekarten und betonten die Tradition Lübecks als Hafen- und Hansestadt. Auf dem Tischtuch standen Gläser für Wein und Wasser und edles Besteck.

      Katharina und Philipp bestellten Fisch und Weißwein.

      Während sie auf das Essen warteten, hielten sie einander bei den Händen und redeten über Belanglosigkeiten.

      Katharina war selig. Obwohl sie nass bis auf die Haut war, wünschte sie, der Tag würde nie vergehen. So glücklich

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